Adéu Barça! Messi hat genugWiedervereinigung mit Pep oder ab ins Steuerparadies?

Messi Bus

Die Ankunft des FC Barcelona am Teamhotel nach dem 2:8 gegen den FC Bayern: Lionel Messi winkt frustriert den ebenso frustrierten Fans.  

von Arno Schmitz (schmi)

Lissabon – Der FC Barcelona vor der Stunde null! Mega-Star Lionel Messi (33) soll  die Bosse bereits informiert haben, dass er den Klub verlassen wird. Hat er den endgültigen Entschluss etwa in der Halbzeit des 2:8-Debakels gegen den FC Bayern München gefällt?

Resigniert, desillusioniert, apathisch. So wirkt Messi auf einem Halbzeit-Video aus der Barça-Kabine, das einen Tag nach der historischen Klatsche – der „Mutter aller Debakel“ (El Mundo Deportivo) – bei Twitter auftauchte.

Der Mitschnitt einer fest installierten Kamera zeigt den am Türrahmen lehnenden Torwart Marc-André ter Stegen (28). Barças Ersatzspieler verlassen die Kabine Richtung Inneraum, Ansu Fati klatscht mit ter Stegen ab.

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Lionel Messi nur die Karikatur eines Kapitäns 

Als der Blick in die Kabine frei wird, sieht man Messi. Die Kapitänsbinde am linken Arm des Argentiniers wirkt wie ein schlechter Witz. Denn dieses Häufchen Elend, das der begnadete Fußballer Messi in diesem Moment darstellt, sollte keine Mannschaft der Welt in die zweite Halbzeit eines Viertelfinalspiels der Champions League führen. Egal, wie es steht. Egal, wer der Gegner ist. Und egal, wie schlecht die eigene Abwehr ist.

Oder hatte Messi hier schon abgeschlossen mit seiner so einzigartigen Ära bei den Katalanen? Sagenhafte 634 Tore in 731 Pflichtspielen hat er erzielt, zehn spanische Meisterschaften und sechs nationale Pokale mit dem spanischen FCB gewonnen. Vier Mal die Champions League. Sechs Mal wurde er zum Weltfußballer gekürt.

Seriöse Quelle: Lionel Messi hat Barça-Bosse über seinen Abgang informiert

Nun soll er nach dem Debakel gegen die Bayern die Barça-Bosse informiert haben, dass er für den Neuaufbau bei den stolzen Katalanen nicht zur Verfügung steht. Adiós Barça! Beziehungsweise Adéu, wie der Katalane sagt. Die Bombe scheint tatsächlich zu platzen.

Messi hat nie für einen anderen Klub gespielt, doch jetzt wird es wohl dazu kommen. Denn die Quelle ist nicht irgendeine: Der brasilianische TV-Sender „Esporte Interativo“ beruft sich in seinem Bericht über Messis Abgang auf einen nicht namentlich genannten Namen aus dem Verein. Und der Bericht wirkt schon allein deshalb glaubhaft, weil es 2017 eben dieser Sender war, der als erster den Mega-Transfer von Neymar zu Paris Saint-Germain verkündet hatte.

Zieht es Lionel Messi in die Lombardei oder zu Pep Guardiola?

Die Gerüchte, dass DAS Gesicht von eineinhalb Dekaden FC Barcelona seinen Vertrag bis 2021 nicht erfüllt, gibt es schon länger. Eine Luxuswohnung in der Nähe des Trainingszentrums von Inter Mailand soll er sich bereits gekauft haben. Die schicke Mode-Metropole in der Lombardei ist ähnlich lebenswert wie Barcelona, und jetzt sucht „La Pulga“ im Herbst seiner Karriere wohl wirklich eine neue Herausforderung.

Doch als Favorit gilt eigentlich Manchester City mit Trainer Pep Guardiola, der Messi einst in Barcelona zum besten Fußballer des Planeten formte. Guardiola MUSS nach dem erneuten Scheitern im Viertelfinale im nächsten Jahr endlich die Champions League gewinnen, Messi WILL sie noch einmal gewinnen – eine Wiedervereinigung würde also Sinn machen.

Lionel Messi: Nur Steueranreize sprechen für Inter Mailand

Trotzdem möglich, dass sich der Ausnahmekicker mit dem Ausnahmekonto fürs italienische Steuermodell entscheidet. „Verrückte Idee: Messi will Barca verlassen, und Inter hofft“, schreibt etwa die „Gazzetta dello Sport“. City habe zwar mehr Geld als Inter, „doch in Großbritannien gibt es nicht die Steueranreize, die das Leben Messis erleichtern würden“.

Denn nicht nur Messi selbst, sondern auch sein Vater Jorge soll sich schon eine Wohnung in der lombardischen Hauptstadt gekauft haben, um von Steueranreizen zu profitieren, die Italien für Ausländer eingeführt hat.

Manuel Neuer hat Mitleid mit DFB-Konkurrent ter Stegen

Fakt ist: Die Bayern haben Messis Barça-Welt endgültig in Trümmer geschossen. Und er will sie offenbar nicht noch einmal mit aufbauen. Gut möglich hingegen, dass er in dem Moment des Videos gerade dachte: 45 Minuten noch, dann ist nicht nur dieses Spiel vorbei – so wäre eine großartige Ära unwürdig geendet. (ars/sid)