„In vielen Dingen getäuscht”Barcelona-Star Messi tritt heftig gegen Ex-Klubboss nach

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Superstar Lionel Messi, hier im Dezember im Liga-Heimspiel seines FC Barcelona gegen den FC Valencia, hat Ex-Barca-Präsident Josep Maria Bartomeu scharf kritisiert.

Barcelona – Zwei Monate sind seit dem großen Beben beim FC Barcelona vergangen: Am 27. Oktober hatte Josep Maria Bartomeu (57) seinen Rücktritt als Klub-Präsident bekannt gegeben. Der Druck war zu groß geworden, nachdem es im Sommer eine monatelange Diskussion um einen Wechsel von Superstar Lionel Messi (33) gegeben hatte.

Gegen den Präsidenten sollte im November ein Misstrauensvotum der Vereinsmitglieder abgehalten werden – doch bereits vorher nahm Bartomeu seinen Hut.

Jetzt hat Messi in einem Interview mit dem spanischen Fernsehsender LaSexta über Bartomeu und auch seine Wechselabsichten gesprochen. „Es ist wahr, dass ich im Sommer eine sehr schlechte Zeit hatte“, gab der Argentinier zu. „Ich dachte, meine Zeit sei zu Ende, und ich brauchte eine Veränderung.“

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Messi führte aus: „Ich wusste, es war ein Jahr des Übergangs, der jungen Leute. Ich wollte weiter um die Champions League und die Meisterschaft kämpfen. Ich wollte gehen.”

Diese Entscheidung sei ihm aber überhaupt nicht leichtgefallen. „Es war eine schreckliche Entscheidung, die sehr schwer zu treffen war. Es war sehr schwer, den Klub meines Lebens zu verlassen, ich glaube nicht, dass es eine bessere Stadt als diese gibt. Meine Familie wollte nicht umziehen“, erklärte Messi.

„Ich hatte es schon vor Luis Suárez im Kopf. Aber es war verrückt. Er ist ablösefrei gegangen, indem er einen Zweijahresvertrag bei einem Team unterschrieben hat, das um dieselbe Sache kämpft wie wir.“

Lionel-Messi schießt gegen Ex-Präsidenten Bartomeu

Zur Personalie Bartomeu findet Messi ebenfalls klare Worte – und äußerte scharfe Kritik: „Der Präsident fing an, Dinge durchsickern zu lassen, um mich als den Bösewicht darzustellen“, sagte der Argentinier und erklärte: „Bartomeu hat mich mehrere Jahre lang in vielen Dingen getäuscht. Es gab keinen Klickmoment, es war ein ganzer Prozess.“

Mit den im Sommer durch seine Wechsel-Diskussionen entstandenen Anfeindungen versucht Messi zu leben: „Was rauskommt, kommt raus. Ich kann nicht darüber nachdenken, was alle denken. Viele Menschen reden, ohne etwas zu wissen. Die Leute glauben alles und es ist nicht immer wahr. Ich kann nicht alles kontrollieren“, sagte Messi.

Vor Gericht wollte der Argentinier allerdings nie gehen. „Ich wusste, wenn ich vor Gericht gehe, bekomme ich recht, weil ich von vielen Anwälten bestätigt worden bin.“ Vom Sommer-Wirbel habe er sich aber wohl erholt: „Mir geht es heute gut. Ich möchte um alles kämpfen, was vor uns liegt. Ich weiß, dass der Verein auf Vereins- und Teamebene eine schwierige Zeit durchlebt“, sagte der 142-fache Nationalspieler.

Messi mache sich aber Sorgen um die Zukunft der Katalanen: „Es wird schwierig werden, Qualitätsspieler zu holen, weil kein Geld da ist.“

Ein Liebesgeständnis an seinen Klub kann sich Lionel Messi aber nicht verkneifen: „Ich bin im Klub und in der Stadt aufgewachsen. Ich lebe schon länger in Barcelona als in meinem eigenen Land. Der Verein hat mir alles gegeben, er hat mich als Spieler und als Mensch geformt. Das ist eine Liebesbeziehung, weil es das ist, was ich erlebt habe, seit ich hier angekommen bin“.

Messi: „Ich glaube nicht, dass die Fans mir alles verzeihen“

Seine Zukunft ließ Messi aber offen: „Ich weiß, dass es eine Menge Leute gibt, die mich immer noch lieben und wollen, dass ich beim Verein bleibe. Ich weiß auch, dass es einen Teil von mir gibt, der nach dem, was passiert ist, es nicht mehr so sieht“, sagte der Angreifer.

Auf Dauer möchte der dreifache Vater aber zum FC Barcelona zurückkehren: „Ich weiß nicht, ob ich gehen werde oder nicht, aber wenn ich es tue, möchte ich auf die bestmögliche Weise gehen. Wenn ich gehe, würde ich gerne zurückkommen, um in der Stadt zu leben und im Klub zu arbeiten. Barcelona ist viel größer als jeder Spieler.“

Ein Wechsel im Winter kommt für Messi aber nicht infrage. Ein Engagement bei Manchester City scheint ebenfalls ausgeschlossen zu sein: „Mit Pep Guardiola sprechen wir darüber, wie die Dinge laufen, aber nicht, ob wir zusammenkommen werden.“

Einen Plan nach der Karriere hat der sechsmalige Weltfußballer auch schon: „Ich werde etwas mit Fußball machen, aber nicht als Trainer. Ich sehe mich nicht als Trainer, aber ich würde gerne Sportdirektor sein und die Spieler holen, die ich will.“ (dom)