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Steuer-Wirbel und sportliche KriseNiemand in Sicht, der das Ruder herumreißen kann

Löw (4)

Joachim Löw stellte sich nach dem späten Ausgleich gegen die Türkei „angefressen“ in den Interviews.

Köln – Der Deutsche Fußball-Bund und mit ihm sein Aushängeschild, die Nationalmannschaft, stecken in einer tiefen Krise. Die Razzien im Zusammenhang mit dem Verdacht der Steuerhinterziehung bei Einnahmen aus der Bandenwerbung von Heimländerspielen sind der nächste Rückschlag für den Verband. Und die Mannschaft von Joachim Löw schafft einfach keine Erfolgserlebnisse mehr – und sorgt so für immer mehr Entfremdung vom Anhang. Ein Kommentar.

In diesen tristen Corona-Monaten darf man noch einmal kurz in Erinnerungen schwelgen. Vor sechs Jahren, 2014, da lag sich Fußball-Deutschland in den Armen: Weltmeister in Rio nach einem fulminanten Turnier!

Spiele der Nationalmannschaft waren Festtage. Joachim Löw galt im Land fast mächtiger als Bundeskanzlerin Angela Merkel. Im Frankfurter Römer wurden die ersten Unterschriften für den Bau der DFB-Akademie geleistet. Der mächtigste Sportverband der Welt blickte in eine rosige Zukunft.

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Beim DFB reiht sich ein Skandal an den nächsten

Doch dann begann der Absturz. Erst kamen die ersten Enthüllungen im Zuge der Sommermärchen-Affäre 2006 an die Öffentlichkeit, die ersten Verfahren wegen Steuerhinterziehung wurden eingeleitet.

Präsident Reinhard Grindel stolperte über eine geschenkte Luxus-Uhr, und der Fan-Gesang „Fußball-Mafia DFB“ wurde bundesweit zum Stadion-Hit.

Fans

Wegen der Corona-Pandemie durften nur 300 Fans ins Stadion. Es passt zur derzeit trostlosen Stimmung rund um das DFB-Team.

Die jüngste Steuer-Razzia nahmen viele Fußball-Fans schon fast gleichgültig hin. Nichts anderes haben sie von den Frankfurter Funktionären erwartet. Der Sumpf der Skandale an der Otto-Fleck-Schneise ist tief.

Fritz Keller ist als Präsident mit dem Anspruch angetreten, in seinem Laden aufzuräumen. Doch richtig voran kommt der Winzer nicht. Die dunkle Vergangenheit holt auch ihn immer wieder ein.

TV-Quote bei Länderspielen sinkt immer weiter

Auch beim Weltmeister-Team ging es bergab. Die wahnwitzige Marketing-Idee, den Namen „Die Mannschaft“ zu etablieren, ging schief. Die Fans wenden sich ab.

Gegen die Türkei schalteten im Schnitt nur 5,82 Millionen Zuschauer den Fernseher ein. Und spätestens 2018 verlor auch der Bundestrainer beim WM-Desaster seinen Status als Über-Coach. Jetzt steckt Löw in der schwierigen Lage, in seiner Mannschaft den nötigen Umbruch zu forcieren. Dabei ist ihm jedoch sein goldenes Händchen komplett abhandengekommen.

Joachim Löws Aufstellungen und Auswechslungen verwundern

Man muss kein großer Bundesliga-Intim-Kenner sein, um zu erkennen, dass die zu Länderspielen einberufenen Spieler eben nicht die derzeit besten Deutschlands sind. Da dürfen Kicker, die in ihren Vereinen keine Rolle spielen, im Trikot mit den vier Sternen auf der Brust mal wieder Spielpraxis sammeln, während Leistungsträger verschmäht werden.

Hinzukommt Löws eigenartiges Coaching. Er setzt auf ein Abwehr-System, zu dem ihm die Spieler fehlen. Er wechselt bei Führungen die Offensivspieler aus und gibt so das falsche Signal. Er wirkt bei seinen Erläuterungen auf viele ermüdend.

Dass gerade jetzt wieder aus dem Lager früherer Nationalspieler gegen den Bundestrainer und den Verband geschossen wird, ist nicht überraschend.

Das Flaggschiff Nationalmannschaft ist schwer angeschlagen, der DFB säuft ab – und es ist niemand in Sicht, der das Ruder herumreißen kann.