Liverpool – Nach einem kurzweiligen 5:3-Erfolg über Chelsea durfte der FC Liverpool  im Anschluss den Meisterschaftspokal in die Abendluft der Anfield Road halten. Regisseur des Erfolgs ist erneut Jürgen Klopp, der aus der grauen Maus erst einen Champions-League-Sieger und nun einen Meister formte. In seinen nun bald fünf Jahren bei Liverpool hat Klopp vor allem eins gezeigt, was alle von ihm lernen können. Ein Kommentar.

Premier League: Jürgen Klopp führt Liverpool zur Meisterschaft

Nach 95 Minuten Torfestival war an der Anfield Road Schluss. Liverpool hatte mit einem furiosen 5:3 über Chelsea den eigenen Rekord von 18 Heimsiegen in einer Saison eingestellt, Verfolger Manchester City liegt satte 18 Punkten hinter den Reds. Was Liverpool in dieser Saison zeigt, ist eine Machtdemonstration, von der die Bayern hierzulande nur träumen können.

Diese Saison dürfte die wenigen Klopp-Kritiker endgültig zum Schweigen gebracht haben. Selbst Fans des großen Erzrivalen Everton zeigten sich angesichts Klopps Leistung beeindruckt.

Diese Leistung ist besonders beachtlich, wenn man beachtet, in welchem Zustand der Ex-BVB-Coach die Reds übernahm. Am 4. Oktober 2015 musste der damalige Liverpool-Trainer Brendan Rogers seinen Hut an der Anfield Road nehmen, nachdem man gegen den ungeliebten Nachbarn Everton nur zu einem müden 1:1 kam.

Klopp übernahm und beendete die Saison auf dem achten Tabellenplatz, scheiterte Im Finale der Europa League an Sevilla.

Jürgen Klopp fängt mit den Bauarbeiten an

Zur neuen Saison begann das große Umbauen, Kloppo werkelte am Kader und verpflichtete die damals noch nur Fans des englischen Fußballs bekannten Georginio Wijnaldum und Sadio Mané. Auch ein gewisser Trent Alexander-Arnold wurde aus der Jugend in den Herrenfußball befördert. Resultat: Am Ende der Spielzeit stand ein beachtlicher vierter Tabellenplatz.

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Die Reds entwickelten sich unter Klopp stets weiter, wurden jedoch lange nicht mit einem Pokal belohnt. Drei Finalniederlagen musste Klopp hinnehmen, bis er schließlich mit einem 2:0-Sieg über Tottenham Hotspur endlich seine erste Trophäe mit dem LFC bejubeln durfte – die Champions League. Klopp zeigte, dass Beharrlichkeit sich auszahlt. 

Jürgen Klopp und „You´ll never walk alone“

Damit verkörperte der 53-Jährige genau, wofür der FC Liverpool steht. Schon in seiner legendären Hymne „You´ll never walk alone“ heißt es: „When you walk through a storm, hold your head up high“ (Sinngemäß: Halte deinen Kopf oben, wenn du durch einen Sturm gehst). Die Coverversion der Band Gerry and the Pacemakers, die vor jedem Spiel leidenschaftlich von den Fans geschmettert wird, handelt von Rückschlägen, und dass man am Ende belohnt wird.

Das Ende vom Lied

Diese Tragik und deren Happy End beschreibt die Amtszeit von Klopp an der Anfield Road perfekt. Der enthusiastische Trainer, der für seine ausgiebigen Jubelausbrüche an der Seitenlinie bekannt ist, hat durch harte Arbeit und Ausdauervermögen den FC Liverpool wieder zu einer Institution im Weltfußball geformt. Diese Arbeit krönte er nun mit einem hochverdienten Meistertitel. Mit dieser Leistung hat er ganz Liverpool in rot getaucht. You´ll never walk alone! Respekt, Kloppo!