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Knapper AuswärtssiegBayern verpasst CL-Wunder – Flick-Andeutung nach Schlusspfiff

Choupo_Moting_Tor

Der Moment des Einschlags: Eric Maxim Choupo-Moting trifft am Dienstag (13. April) zur Pausenführung für Bayern München bei PSG.

von Béla Csányi (bc)

Paris – Bayern München hat das kleine Wunder von Paris verpasst und muss im Viertelfinale der Champions League die Segel streichen. Nach dem 2:3 im Hinspiel konnte der Rekordmeister das Ruder in Frankreich trotz eines 1:0-Siegs nicht mehr entscheidend herumreißen. Die Mission Titelverteidigung ist daher vorzeitig gescheitert.

  • Champions League: Bayern München scheitert an PSG
  • Bayern verpassen das kleine CL-Wunder in Paris
  • Vielsagende Aussagen von Hansi Flick nach Schlusspfiff

Die von etlichen Verletzungen, darunter der kurzfristige Ausfall von Leon Goretzka (26), geplagten Bayern brachten PSG mit einer großen Willensleistung und der 1:0-Pausenführung im Parc des Princes ins Wanken. Paris taumelte auch in Durchgang zwei teilweise, fiel dank des Hinspiel-Polsters aber nicht.

„Dieses 1:0 ist verdient, aber die Ausgangssituation hätte besser sein müssen, wenn man nach Paris fährt“, bedauerte Manuel Neuer (35) nach Schlusspfiff am Sky-Mikrofon: „Man weiß wie wir gespielt haben, deshalb ist es nicht so negativ“, erklärte er mit Blick auf mögliche Auswirkungen für Trainer Hansi Flick (46). Der Bayern-Trainer äußerte sich anschließend jedoch mit einem vielsagenden Statement.

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Eric Maxim Choupo-Moting trifft zur Halbzeitführung für Bayern München

Anders als im Hinspiel vor knapp einer Woche, als die Münchner noch zahlreiche Großchancen liegengelassen hatten, zeigten sich diesmal die Franzosen verschwenderisch im Abschluss. Vereinzelt musste Manuel Neuer sein Können unter Beweis stellen, etwa in Minute neun gegen Neymar (29). Allerdings scheiterte der Brasilianer allein im ersten Durchgang auch dreimal am Aluminium.

Über einen Rückstand hätten sich die Münchner nicht beschweren können, als sie in der 40. Minute plötzlich selbst den Ball über die Linie duselten. Eric Maxim Choupo-Moting (32) köpfte einen Abstauber aus kurzer Distanz ins Tor, nachdem Keylor Navas (34) einen Flachschuss von David Alaba (28) nicht festhalten konnte.

Mit dem Treffer des Lewandowski-Ersatzmanns war bei den Bayern die ganz große Hoffnung auf das Weiterkommen wieder geweckt. Mit deutlich breiterer Brust und der Führung im Rücken ging es wenige Minuten später zum Durchschnaufen in die Kabine.

„Bayern München hat eigentlich nicht gut ins Spiel gefunden“, urteilte zur Pause auch Sky-Experte Lothar Matthäus (60): „Viele Chancen für Paris, aber das Tor für Bayern. Irgendwann ist es so, dass sich alles mal ausgleicht.“

Bayern München startet vielversprechend – Neymar weiter glücklos

Nach Wiederbeginn setzte der Bundesligist die ersten Duftmarken und profitierte davon, dass PSG gerade im Mittelfeld längst nicht mehr so gut sortiert war wie noch in Halbzeit eins. Immer wieder gelangten die Münchner ohne größere Gegenwehr ins letzte Drittel.

Die größte Chance hatten allerdings die Franzosen in Minute 53. Di María spielte im Fünfmeterraum noch einmal quer, der erneut glücklose Neymar rutschte wenige Zentimeter zu spät in den Querpass und kam aus drei Metern nicht mehr heran.

Nach einer Stunde hieß es weiterhin 1:0 für die Bayern, die Ausgangslage war eindeutig: Ein Tor musste für das Weiterkommen noch her – zur Not mit immer größerem Risiko. Gefährlich wurde es zunächst allerdings nur selten, lediglich in Minute 68, als Choupo-Moting eine Coman-Flanke im Getümmel knapp verpasste.

Bayern München wirft in der Schlussphase alles nach vorne

In der letzten Viertelstunde gingen die Münchner wie von Flick vor der Partie gefordert „All in“. PSG konnte dadurch immer wieder das Tempo von Neymar und Kylian Mbappé (22) ausspielen.

Der vermeintliche Ausgleich des Franzosen in Minute 79 wurde wegen haarscharfer Abseits-Position noch zurückgenommen, der FC Bayern blieb am Leben. Auf beiden Seiten gab es anschließend weitere Gelegenheiten auf Tore. Bayern setzte auf Javi Martínez (32) als kopfballstarken Stoßstürmer, die Franzosen weiter auf ihr Tempo.

„Give the ball“, fauchte ein verzweifelter Manuel Neuer einen schläfrigen französischen Balljungen nach einem Schuss neben sein Tor an, wollte keine Sekunde verstreichen lassen. Doch weitere Treffer sollten trotz aller Mühen nicht mehr fallen.

Paris zitterte sich nach weiteren vergebenen Top-Chancen ins Halbfinale, der FC Bayern trauerte vor allem den vielen vergebenen Möglichkeiten aus dem Hinspiel hinterher und hat mit der Bundesliga nur noch eine offene Titelchance.

Hansi Flick lässt Abschied nach Bayern-Aus in der CL durchblicken

„Über beide Spiele gesehen waren wir die bessere Mannschaft“, lobte Hansi Flick nach Spielschluss bei Sky: „Wir haben im Moment auch das Pech, dass wir den einen oder anderen Verletzten haben.“ Mit Blick auf die Schlussphase der Saison und seine Zukunft in München wiederholte Flick: Die Lage „ist stabil“, er mache „genauso weiter wie bisher auch“. 

Für ein Gespräch mit Vorstand Oliver Kahn (51) sei er jederzeit bereit. Eigenen Redebedarf mit der Führungsebene verspüre er selbst derzeit nicht. Redebedarf hatte Flick zum Ende des Interviews dann allerdings doch noch. In einem langen Statement sprach er zwar nicht eindeutig von einem Abschied, ließ diese Tendenz aber klarer als bislang durchblicken.

Lothar Matthäus legte sich entsprechend bereits fest und ließ kaum mehr Zweifel am Aus des Erfolgstrainers in München erkennen. Erste Gespräche mit dem DFB, so der Rekordnationalspieler, hätten seiner Meinung definitiv bereits stattgefunden.