Doha – Da ist der historische sechste Titel! Der FC Bayern hat seine Fabel-Vorsaison am Donnerstagabend (11. Februar) in der katarischen Wüste endgültig gekrönt und sich auch den Titel bei der Klub-WM geschnappt. Ein knapper, aber souveräner 1:0-Finalsieg gegen den mexikanischen Top-Klub UANL Tigres bescherte dem Rekordmeister und Coach Hansi Flick (55) den Meilenstein der Klub-Historie. „Jetzt haben wir das Sixpack. Das ist eine große Geschichte“, meinte Weltfußballer und FCB-Torjäger Robert Lewandowski (32) bei DAZN.

• FC Bayern München holt durch 1:0 gegen UANL Tigres Titel bei Klub-WM
• Benjamin Pavard wird für den Rekordmeister zum Matchwinner
• Die Bayern krönen damit ihre Fabel-Vorsaison

Zum Matchwinner wurde bei den Münchnern aber ein anderer: Abwehrmann Benjamin Pavard (24) hatte in der 59. Minute am schnellsten geschaltet und einen Abpraller zum Siegtreffer verwertet.

FC Bayern München krönt sich bei Klub-WM zum Sechsfach-Champion

Sechs Titel binnen einer Saison – dieses Kunststück war vor dem FC Bayern München im Jahr 2009 nur dem FC Barcelona unter Pep Guardiola (50) gelungen. Nun dürfen sich auch die Münchner die sechs wichtigsten Trophäen des internationalen Vereinsfußballs in die Vitrine stellen: nationale Meisterschaft und Pokal, Champions League, nationaler und europäischer Supercup – sowie den Titel bei der Klub-WM. Das Turnier hatte ursprünglich im Dezember vergangenen Jahres über die Bühne gehen sollen, war dann im Zuge der Corona-Pandemie aber in den Februar verlegt worden.

Dabei blieben die Bayern im 20. internationalen Pflichtspiel am Stück ungeschlagen (19 Siege, ein Remis) – was für ein beeindruckender Lauf! Und den konnten auch die Mexikaner um den brasilianischen Trainer-Guru Ricardo Ferretti (66) letztlich nicht stoppen. Flick hat nun als Bayern-Coach mehr Titel als Niederlagen. Erst fünfmal hat der Rekordmeister unter seiner Regie den Rasen als Verlierer verlassen (viermal in der Liga, einmal beim sensationellen Pokal-Aus gegen Holstein Kiel).

Zudem vergoldeten die Bayern in Doha eine Dienstreise, die rückblickend wohl nach lange nachhallen wird: Erst der Trubel um die verzögerte Anreise, dann die Schock-Nachricht vom Tod Kasia Lenhardts (25), infolge derer Abwehrmann und Ex-Partner Jerome Boateng (32) vor dem Finale abreiste. Stunden vor dem Abpfiff sorgte dann noch ein positiver Corona-Test bei Routinier und Ur-Bayer Thomas Müller (31) für Wirbel.

FC Bayern München vergoldet turbulente Dienstreise nach Katar

Doch der Rekordmeister ließ sich von alledem nicht beirren. Zwar blieben die großen spielerischen Glanzlichter im Endspiel aus, dennoch war der Bundesliga-Spitzenreiter gegen das Team um den französischen Ex-Nationalspieler André-Pierre Gignac (35, 147 Toren in 247 Spielen für UANL Tigres) zu jeder Zeit Herr der Lage.

12.000 Zuschauer – die einen negativen Corona-Test hatten vorweisen müssen und mit Abstand auf der Tribüne Platz nahmen – durften im Education City Stadium im Doha-Vorort Ar-Rayyan dabei sein.

Sie sahen, wie Nationalspieler Joshua Kimmich (26) den Rekordmeister gegen den Champion des CONCACAF-Verbandes (Nord- und Mittelamerika sowie die Karibik) schon nach 18 Minuten jubeln ließ: Doch bei seinem straffen Schuss hatte Torjäger Lewandowski den Keeper irritiert. Der Video-Assistent schritt ein – der Treffer wurde vom Unparteiischen Esteban Ostojich (38) aus Uruguay zurückgenommen. In Halbzeit zwei war es dann Pavard, der nach einem Lewandowski-Kopfball den Ball im leeren Tor versenkte. Erneut wurde der Treffer wegen einer möglichen Abseitsstellung überprüft – doch dann durften die Bayern jubeln.

Im Anschluss begann die Münchner Party-Nacht, die diesmal allerdings ein wenig moderater ausfallen sollte. „Wir fliegen gleich wieder zurück nach München. Aber ich denke, wir werden die Zeit im Flugzeug ein bisschen genießen“, meinte ein schmunzelnder Lewandowski.

Enttäuschung pur derweil bei den geschlagenen „Tigern“: Als bislang einzige mexikanische Mannschaft war UANL ins Endspiel der Klub-WM eingezogen – der große Traum vom Titel platzte aber gegen einen diesmal viel zu starken Gegner.