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„Die einzig harte Währung“Katar- und FIFA-Kritiker Rettig freut sich über den Flop-Start der Wüsten-WM

Peter Lohmeyer und Andreas Rettig lächeln mit einem Trikot in die Kamera.

Peter Lohmeyer (l.) und Andreas Rettig mit dem Trikot von Altona 93 bei einer Ausstellung am 24. November 2022 in Köln.

Seine Kritik am Weltfußball-Verband FIFA und WM-Gastgeberland Katar hat Andreas Rettig mehrmals geäußert. Dass die TV-Quoten bei der WM so niedrig bleiben, freut den Fußball-Funktionär.

von Marcel Schwamborn (msw)

Er war einer der Vorreiter in Sachen Katar-Kritik. Fußball-Funktionär Andreas Rettig (59) hatte sich im Vorfeld der umstrittenen Weltmeisterschaft mehrmals deutlich positioniert und zu einem Widerstand gegen die jüngsten Entwicklungen im Welt-Fußball aufgefordert.

Am Donnerstagabend (24. November 2022) traf er in Köln auf einen weiteren kritischen Geist. Schauspieler Peter Lohmeyer (60), der sich seit sieben Jahren auch als Maler der bildenden Kunst widmet, präsentierte bei einer Vernissage in der Südstadt seine Werke.

Andreas Rettig traf sich mit Peter Lohmeyer in Köln

Rettig brachte zu dem Termin sein neuestes Lieblingstrikot mit. Es stammt vom Hamburger Oberligisten Altona 93. Lohmeyer wohnt seit 30 Jahren in diesem Stadtteil und ist ebenfalls Fan des Klubs. Ex-Profi Richard Golz (54) ist Berater des Vereins und hat unter anderem mitentschieden, den Sponsor-Aufdruck durch den Slogan „Boycott Qatar 2022“ auf der Brust zu ersetzen.

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Während in Katar die WM-Spiele über die Bühne gingen, unterhielten sich die Fußball-Fans bei der Kunst-Ausstellung über die ausbleibende Turnier-Euphorie. „Alle negativen Begleiterscheinungen auf und neben dem Platz führen dazu, dass die TV-Quoten so desaströs sind. Das ist die einzige harte Währung, gepaart mit Aktionen, wie dem vorzeitigen Ende des Rewe-Sponsorings, die etwas bewirken kann“, sagt Rettig.

Dem früheren Geschäftsführer zahlreicher Bundesliga-Klubs geht es aber nicht nur darum, dass das Wüsten-Turnier ein Flop wird. „Mein Wunsch ist es, den FIFA-Verantwortlichen es unmöglich zu machen, in der Zukunft noch einmal solch eine Wahnsinns-Entscheidung zu treffen. Ihnen geht es nämlich hauptsächlich um Machterhalt und Kohle.“

Die niedrigen Einschaltquoten könnten dabei helfen. „Der Druck – mag er auch noch so klein sein – über die Fernbedienung abzustimmen, kann etwas bewegen“, ist sich Rettig sicher. „Wir stehen in Deutschland mit unserer Verweigerungshaltung nicht allein da. Und es zeigt sich, dass die FIFA die Fans nicht für dumm verkaufen kann. Die Menschen reflektieren, was dort alles schiefläuft.“

Beim Japan-Spiel hat der 59-Jährige in der Schlussphase noch kurz in das Spiel geschaut. „Es hat dann doch ein wenig gejuckt“, gesteht er. Damit er am Sonntag beim Spanien-Spiel nicht wieder in Versuchung kommt, ist das Alternativ-Programm mit dem Besuch des Köln-Musicals „Himmel und Kölle“ sowie einem Weihnachtsmarkt-Bummel schon ausgearbeitet.