Brisantes Trainer-DuellJürgen Klopp ist gegen Thomas Tuchel zum Siegen verdammt

Klopp-Chelsea

Jürgen Klopp, hier am 20. Februar in Liverpool, steht mit dem FC Liverpool im Heimspiel gegen Chelsea unter Druck.

Liverpool – Er folgte jeweils beim FSV Mainz 05 und Borussia Dortmund auf Jürgen Klopp (53): Thomas Tuchel (47) hat sich das Ansehen in der Szene in den vergangen Jahren hart erarbeiten müssen. Jetzt kann der ehemalige Coach von Paris St. Germain aus den großen Fußstapfen seines Vorgängers herausstapfen.

  • Der FC Liverpool erwartet den FC Chelsea in der Premier League
  • Es kommt zum deutschen Duell zwischen Jürgen Klopp und Thomas Tuchel
  • Beide Teams brauchen Punkte für die Champions-League-Qualifikation

Nach seiner Unterschrift beim FC Chelsea hat Tuchel die Blues zu alter Stärke geführt. Am Donnerstag (5. März) kann er Klopp im Auswärtsspiel an der Anfield Road nun beweisen wie gut er ist. Denn Chelsea fordert in der Premiere League den FC Liverpool heraus.

FC Liverpool: Jürgen Klopp hat Respekt vor Thomas Tuchel und Chelsea

Ein brisantes Duell. Der Erfolgstrainer der Reds wusste schon bei der Verkündung, dass Tuchel ihm lästig werden könnte. „Leider ist er ein wirklich guter Trainer“, sagte Liverpools Meistermacher Ende Januar: „Ich kenne Thomas Tuchel schon lange und respektiere ihn sehr."

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Zu diesem Zeitpunkt war für den Titelverteidiger die zweite Meisterschaft in Folge noch möglich. Dagegen dümpelte das Team von der Stamford Bridge trotz großer wirtschaftlicher Ausgaben nur auf dem neunten Rang herum.

Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool unter Zugzwang

Nur vier Wochen später sieht die Welt auf der Insel anders aus. Während Klopp mit dem FC Liverpool kräftig abstürzte, fand Chelsea dank Tuchel wieder in die Erfolgsspur. Vor dem mit Spannung erwarteten Aufeinandertreffen hat sich der Wind gedreht.

Im Kampf um die Champions-League-Plätze liegen die Londoner nun einen Zähler vor dem LFC. So kommt dem Duell der deutschen Teammanager eine enorme Bedeutung zu.

„Der Auftrag ist klar, wir müssen so viele Spiele wie möglich gewinnen", sagte Klopp vor der richtungsweisenden Partie. Er weiß: Tuchel hat den Blues im Eiltempo neues Leben eingehaucht hat und ist nach neun Partien noch immer ungeschlagen.

Tuchel-Pulisic-Rüdiger

Chelsea-Trainer Thomas Tuchel umarmt Cristian Pulisic und Antonio Rüdigernach dem 0:0 gegen Manchester United.

Der Chelsea-Coach betont: „Sie sind eine der besten Mannschaften in Europa, aber wir sind zuversichtlich, dass wir da hinfahren und das tun können, was es braucht, um zu gewinnen. Wir haben Selbstvertrauen und sind in guter Form und haben alles, was es braucht, um jeden Gegner  schlagen zu können", sagte Tuchel, der den Liverpooler Meistercoach „eindeutig" als einen der besten Trainer der Welt ansieht.

Die Reds lagen aber zuletzt am Boden. Nach vier Liga-Niederlagen in Serie gelang nun immerhin der Trendumschwung mit einem Sieg bei Sheffield United. Aber das Team muss arg kämpfen, um nicht die Champions-League-Plätze zu verpassen.

Liverpool ist aktuell Sechster mit 43 Punkten direkt hinter Chelsea (44). West Ham United belegt den begehrten vierten Rang (45). Zumindest können die Gastgeber auf Rückkehrer setzen. Torwart Alisson und Defensiv-Allrounder Fabinho meldeten sich zurück. Angreifer Diogo Jota ist noch fraglich.

FC Liverpool droht ein Jarohne Champions League

Eine Saison ohne Königsklasse wäre ein herber Rückschlag für den Klub, der unter Sunnyboy Klopp bislang nur eine Richtung kannte: nach oben. Die aktuelle Tabelle zeigt jetzt aber 22 Punkte Rückstand des Meisters auf Tabellenführer Manchester City um Pep Guardiola an, das schmerzt und zehrt an den Nerven.

Doch es gibt Gründe, unter anderem das große Verletzungspech. Und Klopp gibt sich kämpferisch. „Bei allen Problemen, die wir hatten, sind wir immer noch in Schlagdistanz zu den spannenden Tabellenplätzen."

Auf der Insel hat Tuchel sein Glück gefunden und kommt an, sogar bei Fans, die nicht den Blues die Daumen drücken. „Ich mag diesen Chelsea-Trainer", schrieb der frühere Oasis-Sänger Liam Gallagher zuletzt, er ist eigentlich ein großer Anhänger von Manchester City.

Timo-Werner-Chelsea

Timo Werner blüht nach dem Trainerwechsel zu Thomas Tuchel beim FC Chelsea wieder auf.

Tuchels geschliffenes Englisch macht Eindruck, noch viel mehr aber die neuen Spielprinzipien, die defensive Disziplin, die er seinem Team mit den deutschen Nationalspielern Antonio Rüdiger, Kai Havertz und Timo Werner vermittelt hat.

Thomas Tuchel geht mit gutem Beispiel voran

„Einige Werte trage ich permanent in mir und bei einigen Methoden verändert man sich und passt sie an", sagte Tuchel, der wissbegierig ist, sich unentwegt weiterentwickeln will: „Ich möchte meine Rolle spielen, und ich möchte mit gutem Beispiel vorangehen. Ich fühle mich im Moment sehr gut und hoffe, dass es so bleibt."

Einen Sieg gegen Liverpool würde er da gerne mitnehmen. Nicht nur für die Tabelle, sondern auch für seine eigene Bilanz. Denn die ist im direkten Duell mit Klopp ausbaufähig. Bei 14 Aufeinandertreffen jubelte neunmal Klopp, für Tuchel stehen nur zwei Erfolge zu Buche. (sid, fne)