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Jens Nowotny über seine Karriere„Ich wäre besser zu Arsenal gewechselt“

Eine Tasse Kaffee: Jens Nowotny serviert in seinem Restaurant auch mal persönlich.

Eine Tasse Kaffee: Jens Nowotny serviert in seinem Restaurant auch mal persönlich.

Mönchengladbach  – Jens Nowotny sitzt auf der Terrasse seines Restaurants „Salinas“ im Gladbacher Volksgarten.

Der ehemalige Nationalspieler und Profi von Bayer Leverkusen wirkt mit sich und der Welt im Reinen. „Hier lässt es sich aushalten“, sagt Nowotny.

EXPRESS hat den 39-Jährigen in seinem „Jugendtraum“ besucht.

Alles zum Thema Reiner Calmund

Sie sind neuerdings Inhaber eines Restaurants mit mediterraner Küche. Wie kommt’s?

Es ist so, dass ich schon immer die Idee hatte, mal so etwas zu machen. Ich habe dann mit meinem Freund Paris Houdeloudis darüber gesprochen – und gemeinsam haben wir schließlich Nägel mit Köpfen gemacht. Mir macht das richtig Spaß.

Ihnen gefällt Ihr neues Leben?

Ich will nicht klagen. Gemeinsam mit Leuten wie Bernd Cullmann oder Oliver Westerbeek betreibe ich auch noch eine Spielerberatungs-Agentur.

Dann haben Sie ja viel zu tun.

Das Geschäft geht nicht immer vor. Mir ist vor allem die Zeit mit der Familie und den Kindern wichtig. Die will ich genießen.

Zehn Jahre haben Sie für Leverkusen gespielt – sind dann im Unfrieden gegangen. Wie ist Ihr Verhältnis heute zu Bayer?

Der Umgang ist professionell. Ich habe vor einigen Wochen noch mit Rudi Völler zusammengesessen, auch mit Michael Reschke. Das ist okay.

Es gab die Nummer mit den beiden Klagen. Einmal auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, dann die Versteuerung von 10,2 Mio. Euro Handgeld.

Ich denke, beide Seiten haben damals Fehler gemacht. Ich bestimmt auch. Man hat sich nie über das Thema richtig ausgesprochen. Um den Seelenfrieden zu bekommen, sollte man das vielleicht mal mit der Führungsetage tun.

Was haben Sie falsch gemacht?

Auch wenn jetzt viele mit dem Kopf schütteln - ich bin ein sehr moralisch veranlagter Mensch. Mit mir kann man eigentlich alles im Gespräch lösen. Damals gab es einen Vorfall, in dessen Anschluss ich zugemacht habe. Dann kam das Emotionale dazu. Ich fühlte mich moralisch hintergangen – es waren zu viele Emotionen drin.

Woran hat es gelegen?

Wenn diese Situation unter Reiner Calmund gewesen wäre, dann hatte der Calli gesagt: Jung, komm her, ich hau dir mal kurz den Kopf von den Schultern, und dann setzen wir uns hin und reden mal über das Thema. So etwas hat gefehlt.

Sie waren damals eines der Gesichter des Klubs!

Ich war einer von wenigen, die sich da lange identifiziert haben. Da waren auch noch andere. Ulf Kirsten, Carsten Ramelow, Bernd Schneider – das sind so Typen gewesen, mit denen man sich identifizieren konnte. Vielleicht war ich auch noch einer von denen. Ich habe neuneinhalb Jahre alles für diesen Klub gegeben und meine Leistung gebracht. Dann war ein halbes Jahr nicht gut. Auf das wird man reduziert.

Sie sind als abgezocktester Profi der Liga bezeichnet worden...

Es haben Menschen über meinen Charakter berichtet, die mich gar nicht kennen. Einige, die über mich Dinge wie Raffzahn, abgezocktester Profi oder Ähnliches verbreitet haben. Die haben ja noch nicht einmal den Mumm gehabt, mich anzurufen. Man könnte auch sagen, ich bin der dümmste Profi gewesen.

Wie meinen Sie das?

Ich hatte ein Angebot von Arsenal London, da hätte ich das Dreifache netto verdient. Aber ich bin dageblieben. Da hat sich niemand aufgeregt.

Was war mit Bayern München?

Auch diese Möglichkeit hatte ich. Mir ging es nicht immer nur um Titel und Geld. Es hat eine ganze Zeit lang in Leverkusen alles gepasst.

Sind Sie rückblickend stolz auf ihre Karriere?

Ja! Auf jeden Fall. Ein wenig Wehmut ist dabei, weil die zehn Jahre Bayer am Ende auf ein halbes Jahr reduziert worden sind. Wenn ich gewusst hätte, wie das am Ende in Leverkusen endet, dann wäre ich zu Arsenal oder Bayern gegangen.

Was haben Sie aus Ihrer Zeit als Profi gelernt?

Ich habe gelernt, dass das ein knallharter Job ist. Und man nicht erwarten sollte, dass nach der Karriere jemand kommt und Danke sagt. Es ist besser, die Emotionen aus dem Spiel zu lassen. Aber: Fußballprofi sein ist wunderbar: Ein besseres Leben kannst du nicht haben.

„So eine Stadt, so ein Potenzial, so ein Stadion. Man hofft, dass sich das FC-Umfeld mal so weit beruhigt, dass dieser Klub sich stabilisiert, vielleicht mal so ein Verein wird wie Mainz. Nichts mit dem Abstieg zu tun haben, sich etablieren.“

„Es freut mich, was bei Borussia aktuell passiert. Für mich ist Gladbach wer. Wenn die mal in der Champions League spielen, dann ist das die logische Konsequenz der Arbeit der vergangenen Jahre. In diesem Klub steckt richtig Potenzial.“

„Fortuna ist für mich ein schlafender Riese. Düsseldorf hat ein riesiges Potenzial – wenn ich alleine an die Region, die Firmen, die da um die Ecke sind, denke. Da wartet man eigentlich auf den Moment, dass da die Firmen Gas bei diesem Klub geben.“

„Ich finde es klasse, wenn Bayer Leverkusen gute Leistungen bringt. Ich freue mich dann aber mehr für die Spieler. Zum Beispiel für einen Simon Rolfes, einen Gonzalo Castro oder einen Stefan Kießling, den ich sehr schätze.“