Ist das das Aus für den KFC Uerdingen?Investor und Präsident Ponomarev hört auf

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Uerdingens Investor Mikhail Ponomarev (hier ein Foto vom Testspiel im August) wirft hin.

Krefeld – Seine Wutausbrüche sind legendär, seine launische Art gefürchtet, sein Engagement umstritten. Doch jetzt hat er genug. Aus und vorbei. Präsident und Investor Mikhail Ponomarev (46) wird sein Engagement beim Drittligisten KFC Uerdingen beenden.

Der Russen-Boss steigt bei den Krefeldern aus. Seit fast fünf Jahren hatte er als Investor und Clubchef mehrere Millionen in den Verein investiert, spätestens am Saisonende will er auch als Präsident aufhören. Wieviel er in seiner Zeit in Uerdingen investiert hat, wollte der 46-Jährige nicht verraten. „Es ist jedenfalls kein kleiner Betrag“.

KFC Uerdingen: Armenische Geschäftsleute sollen Anteile kaufen

Ponomarev will seine Anteile an der KFC Uerdingen Entertainment GmbH verkaufen. Angeblich sind armenische Geschäftsleute interessiert. Möglicherweise endet die Regentschaft den Russen beim Drittligisten nicht erst am Saisonende. „Vielleicht auch schon früher. Das hängt von den Gesprächen mit den potenziellen Investoren ab“, sagte der 46-Jährige am Sonntag Medienvertretern in der Geschäftsstelle des KFC am Dießemer Bruch. „Sobald der Deal für alle Seiten gut ist, ziehe ich mich zurück“, sagte Ponomarev.

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Uerdingens Trainer Stefan Krämer (hier beim Spiel gegen Verl im November) steht vor einer ungewissen Zukunft des Vereins.

Sein Plan, mit dem Klub innerhalb von vier Jahren in die 2. Liga aufzusteigen, sei nicht aufgegangen. Er kaufte wahllos Stars wie Kevin Großkreutz. „Wir hatten eine erfolgreiche Zeit, aber die Entwicklung stagniert leider aus verschiedenen Gründen“, sagte der Russe. Die aktuelle sportliche Situation bezeichnet der KFC-Präsident als „nicht gut genug“. Mit zehn Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz steckt das Team von Trainer Stefan Krämer im Mittelfeld fest. „Nur in der 2. Bundesliga kannst du finanziell überleben. Ansonsten ist das kaum möglich“.

Mikhail Ponomarev vermisste Unterstützung der Stadt Krefeld

Zudem habe es dem Club auch an Unterstützung durch die Stadt Krefeld gefehlt. „Dazu gehört vor allem, dass wir die dritte Saison in Folge keine Heimstätte haben und hört bei den widrigen Bedingungen aufgrund der Corona-Pandemie auf. Ich habe einfach gemerkt, dass ich alleine gelassen werde – und das in einer Situation, in der ich Unterstützung gebraucht hätte. Ich bin emotional müde geworden in den vergangenen Monaten.“

Der Verein könnte nun auseinander brechen. Schon vor dem Investor-Rückzug hatte Geschäftsführer Frank Strüver (49) nach drei Jahren beim KFC hingeschmissen. (msw)