In Köln nicht durchgesetzt, in München „Fußballgott“Was wurde aus Carsten Jancker?

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Carsten Jancker, hier im Dezember 1999 im Bayern-Trikot, galt als einer der effektivsten Sturmtanks der frühen 2000er.

Mannsdorf – Ex-Profi Carsten Jancker galt in den frühen 2000er-Jahren als einer der effektivsten Sturmtanks der Bundesliga. Rapid Wien, Bayern München, Udinese Calcio und der 1. FC Kaiserslautern zählten zu seinen prominentesten Profi-Stationen.

Doch was macht der mittlerweile 46-jährige Hüne aus Grevesmühlen eigentlich heute?

Carsten Jancker: Sein Talent reifte in Hansa Rostocks Jugend

Der Ex-FCB-Profi spielte bis 1991 für die U17 von Hansa Rostock, ehe man in der Domstadt auf das großgewachsene Sturmtalent aufmerksam wurde und Jancker für die U19 des 1. FC Köln einplante. 

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Nach zwei Jahren Amateurfußball in Köln schaffte Jancker 1993 den Aufstieg zu den Profis. Dort lief dann allerdings nicht mehr alles rund.

Trainer Morten Olsen (71) gab Jancker kaum Spielzeit und ließ ihn nur siebenmal Bundesliga-Luft schnuppern.

Nach nur zwei Jahren beim FC verabschiedete sich Jancker in Richtung Rapid Wien – die Kölner verdienten mit seinem Transfer umgerechnet 250.000 Euro.

Carsten Jancker: Seine glorreiche Zeit beim FC Bayern

Nach einem starken Jahr bei den Hütteldorfern wurden die Bayern auf den Stürmer aufmerksam.

Der damals 22-Jährige wechselte 1996 für umgerechnet 770.000 Euro von Rapid Wien an die Säbener Straße, wo er insgesamt sechs Jahre lang auf Torejagd für die Münchner ging.

In 255 Einsätzen erzielte der „Fußballgott“, wie er in ehrfürchtiger Manier von den Anhängern des FC Bayern genannt wurde, 79 Tore.

Damit nimmt er Position 20 des ewigen Torjäger-Rankings des Rekordmeisters ein und steht damit einen Platz über Bayern-Legende Klaus Augenthaler (62).

„Es war schon schön und eine Riesenehre, diesen Spitznamen zu tragen. So viele Fußballgötter gab es danach ja auch nicht mehr. Es kommt heute noch vor, dass ich in Deutschland noch so gerufen werde“, sagte Jancker im Interview mit „Sport Bildׅ“.

Mit insgesamt vier Bundesligatiteln (1997 bis 2000), zwei DFB-Pokal-Siegen (1998, 2000) und einem Champions-League-Gewinn (2001) war die Zeit bei den Bayern die erfolgreichste seiner Karriere.

Carsten Jancker: In diesen Ländern spielte der Stürmer

Nach sechs Jahren im Trikot des Rekordmeisters, in denen Jancker unter den Trainer-Legenden Giovanni Trapattoni (81) und Ottmar Hitzfeld (71) unzählige Erfolge feiern durfte und sich durch zahlreiche Tore in die Herzen vieler Fans geschossen hatte, zog es den damals 28-Jährigen für 2,5 Millionen Euro Ablöse 2002 in die Serie A zu Udinese Calcio.

Seine Zeit dort hatte allerdings relativ wenig mit „La dolce vita“ zu tun – der italienische Fußball schien Jancker nicht zu liegen. Bereits zwei Jahre später wechselte der Hüne ablösefrei in die Pfalz zum 1.FC Kaiserslautern, wo Jancker noch ein letztes Mal Bundesliga-Fußball spielen durfte.

Nach einem kurzen China-Abstecher zum SH Shenhua (2006-2007), beendete Jancker seine Karriere 2010 im Alter von 35 Jahren beim österreichischen Erstligisten SV Mattersburg.

Carsten Jancker: Vom Spielfeld in die Coaching-Zone

Im darauffolgenden Jahr (2011) trat er seine erste Co-Trainer-Station bei der U15 von Rapid Wien an, um erste Erfahrungen abseits des Spielfeldes zu sammeln.

Fünf Jahre später (2016) wechselte Jancker vom Jugendbereich zu den Senioren und fungierte für eine Saison als Co-Trainer des Rapid Wien in der 1. Österreichischen Bundesliga.

Seit dem 1. Mai 2019 ist der 46-jährige Cheftrainer des österreichischen Drittligisten FC Marchefeld Donauauen, an den der Ex-Stürmer noch bis 2021 gebunden ist. (cw)