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Hopp-Eklat bei Bayern-SpielRummenigge spricht Klartext: „Mit dem heutigen Tag...“

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Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (r.) zeigte sich nach den Vorfällen solidarisch mit Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp.

von Anton Kostudis (kos)

Sinsheim/Dortmund – Eine Woche nach den schlimmen Vorfällen von Mönchengladbach wird die Liga vom nächsten Fan-Eklat erschüttert. Weil unbelehrbare Fans des FC Bayern den Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp (79) erneut mit Plakaten beleidigten, stand das Auswärtsspiel des Rekordmeisters am Samstag bei der TSG kurz vor dem Abbruch!

Die Partie war etwa 15 Minuten lang unterbrochen. Mit einer historischen Aktion retteten die Spieler dann, was noch zu retten war. Die Bayern siegten am Ende 6:0.

Profis des FC Bayern München und der TSG Hoffenheim sorgen für Novum

Denn die letzten Minuten der Partie schlossen beide Teams einen Nichtangriffs-Pakt, schoben sich auf dem Rasen des Sinsheimer Stadions nur noch den Ball zu. Ein gemeinsamer Protest gegen die Fan-Chaoten – und ein trauriges Novum in der Bundesliga-Geschichte.

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„Ich schäme mich zutiefst aus Sicht des FC Bayern für diese Chaoten. Das ist das hässliche Gesicht des Fußballs, das ganz hässliche Gesicht des FC Bayern München“, ging Karl-Heinz Rummenigge mit den eigenen Anhängern hart ins Gericht.

Karl-Heinz Rummenigge: „Haben zu lange die Augen zugemacht“

Der FCB-Vorstandsboss war außer sich, erklärte sichtlich emotional: „Wir haben viel zu lange die Augen zugemacht. Wir haben viel zu viel gestattet. Mit dem heutigen Tag muss ein Umdenken stattfinden. Wir müssen mit aller Kraft, die der Fußball besitzt, dagegen vorgehen. Ich fand es gut, wie das Spiel am Ende gespielt wurde. Es war eine absolute Watschn für die Fans von Bayern München.“

Hier lesen Sie mehr: Kommentar zum Fan-Eklat – Beleidigungen gegen Dietmar Hopp dürfen nicht mit Rassismus verglichen werden.

Beim Stand von 6:0 – sportlich war die Partie längst entschieden gewesen – hatten Münchner Gäste-Fans mehrere Anti-Hopp-Banner gehisst. „Hopp bleibt ein Hurensohn“, war auf einem zu lesen.

Schiedsrichter Christian Dingert (39) unterbrach die Partie, Bayern-Coach Hansi Flick (55), Sportboss Hasan Salihamidzic (43) und die Bayern-Profis um Thomas Müller (30) eilten in die Kurve und lieferten sich heftige Diskussionen mit den Anhängern.

Schließlich wurden die Banner im Gästeblock eingerollt, die Lage schien sich beruhigt zu haben. Dingert konnte die Partie wieder freigeben.

Dem Spiel der Bayern bei der TSG Hoffenheim drohte der Abbruch

Es wurde weitergespielt – doch kurz darauf tauchte erneut ein Anti-Hopp-Banner im Bayern-Block auf. Dingert unterbrach die Partie erneut, schickte die Teams in die Kabinen. Es drohte der Spielabbruch.

Nach etwa 15 Minuten kehrten die Spieler beider Teams schließlich doch noch auf den Rasen zurück und ließen anschließend die Zeit bis zum Schlusspfiff herunterlaufen.

Die Bayern- und Hoffenheim-Profis nahmen Hopp auf dem Rasen demonstrativ in ihre Mitte. „Hier ist eine Grenze überschritten worden, wo wir uns als Fußball-Deutschland solidarisch zeigen müssen. Damit wir solche Dinge sofort im Keim ersticken, meinte TSG-Geschäftsführer Peter Görlich (52). Bayern-Trainer Hansi Flick (55), einst selbst in Hoffenheim Trainer, sagte: „Was heute passiert ist – so geht es einfach nicht weiter.“

Jetzt ermittelt der Kontrollausschuss des DFB

„Damit wurde ein klares Signal an einige selbst ernannte Herrscher über die Fußball-Kultur gesetzt, derartige Entgleisungen nicht mehr zu dulden“, sagte DFL-Chef Christian Seifert (59) zu dem Hass-Protest der Spieler.

Die Vorfälle werden ein juristisches Nachspiel haben: Der DFB-Kontrollausschuss hat die Ermittlungen aufgenommen. Zumal auch der Anpfiff der zweiten Halbzeit von den Bayern-Anhängern verzögert worden war, weil sie im Stadion kiloweise Pyrotechnik abzubrennen.

Vorfälle ins Sinsheim werden juristisches Nachspiel haben

Rummenigge erklärte: „Der Fußball ist ein wunderbares Spiel, an dem wir alle Freude haben. Aber wenn ich sowas erlebe wie heute, dann bin ich schockiert und habe keine Freude mehr daran. Solche Leute haben in einem Fußballstadion nichts mehr verloren.“

Hier lesen Sie mehr: Reaktionen zum Eklat um Dietmar Hopp – Freiburg-Coach Christian Streich emotional: „Extrem gefährlich.“

Bayerns Vorstandsboss hatte Hopp kurz nach dem Vorfall noch während des Spiels auf der Tribüne in den Arm genommen. „Dietmar war total emotionalisiert. Das ist total verständlich, wenn man so beleidigt wird, mit dieser Wortwahl. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich nur entschuldigen kann für das, was passiert ist. Auch wenn es nicht zu entschuldigen ist.“

Hansi Flick: „Wusste, dass etwas geplant ist“

„Ich wusste, dass eventuell was geplant ist. Man hat versucht, mit unseren Fan-Beauftragten dagegenzuwirken. Man hat geguckt, ob Fahnen reingeschleust wurden. Da gab es Kontrollen. Aber man hat keinen Zugriff. Irgendwie kriegen sie es immer wieder rein. Und das ist immer wieder ärgerlich“, meinte ein konsternierter FCB-Trainer Flick.

Bayern-Kapitän Manuel Neuer (33), der den Vorschlag unterbreitet haben soll, das Spielen nach dem Vorfall einzustellen, meinte: „Ich bin der Meinung, dass uns was kaputtgemacht wurde als Spieler des FC Bayern. Dass man überhaupt nicht darüber spricht, dass wir ein sehr gutes Spiel gemacht haben.“