„Gefahr einfach zu groß“Ex-FC-Coach mit klarer Meinung zu Geisterspielen

Holger_Stanislawski_FC_Jubel

Holger Stanislawski jubelt in seiner Zeit als FC-Trainer mit Anthony Ujah, Christian Clemens, Dominic Maroh, Kevin McKenna und Miso Brecko. Das Foto entstand im Spiel beim FC St. Pauli am 18. Februar 2013.

von Béla Csányi (bc)

Hamburg – Bei seinen Stationen beim 1. FC Köln und dem FC St. Pauli herrschte für Holger Stanislawski (50) in jedem Heimspiel Gänsehausatmosphäre vor vollem Haus.

Entsprechend ungewohnt hat auch der frühere Bundesligatrainer die Stimmung während der Geisterspiele nach der Corona-Pause empfunden. Den Schritt zu Spielen ohne Zuschauer hält er dennoch für die angemessen – auch in naher Zukunft.

Holger Stanislawski befürchtet Lücke im Sicherheitskonzept außerhalb der Stadien

„Ich glaube, dass das die völlig richtige Entscheidung ist, im Moment so vorzugehen“, sagte Stanislawski der dpa. So traurig das für jeden Fan und für jede Mannschaft sei. "Wir müssen uns einfach ein bisschen in Geduld üben.“

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Auch Hygienekonzepte für die Abläufe in den Stadien sieht er derzeit nicht als vollständige Lösung gegen die Gefahr von Ansteckungen bei den Spielen an: „Das Problem ist das, was vor dem Stadion, auf dem Weg dahin passiert. Da ist die Gefahr einfach zu groß, dass zu viele Menschen zusammenkommen.“

Holger Stanislawski bedauert Fehlen der Fans in den Fußballstadien

Die zuletzt vielfach geteilte Erkenntnis, dass dem Fußball ohne die Fans eine entscheidende Essenz fehlt, teilt auch Stanislawski. „Wir merken jetzt mehr denn je, wie wichtig der Zuschauer ist“, erklärte er.

Die Pläne der DFL für die Rückkehr der Fans in die Bundesliga-Stadien

Nach elf Jahren als Spieler beim FC St. Pauli hatte er 2006 auch seine Trainerlaufbahn bei den Kiezkickern aufgenommen. Erst 2011 verließ er den Verein nach insgesamt 18 Jahren Richtung Hoffenheim. Nach einer glücklosen Zeit mit gerade einmal 24 Spielen heuerte er vor der Saison 2012/2013 beim 1. FC Köln an. Die Mission Wiederaufstieg nach dem Abstieg aus der Bundesliga verpasste er mit einem Rückstand von vier Punkten auf den Relegationsplatz. Anschließend trennte sich der FC von Stanislawski und verpflichtete Peter Stöger (54) als Nachfolger.

Holger_Stanislawski_Zivil

Holger Stanislawski ist inzwischen nicht mehr als Trainer aktiv und leitet einen Supermarkt in Hamburg.

Der gebürtige Hamburger ist inzwischen seit sieben Jahren nicht mehr als Trainer im Profifußball aktiv und leitet seit 2014 einen Supermarkt in Hamburg. (bc, dpa)