Hickhack geht weiterAbstimmung endet 10:8 – DFL vertagt Entscheidung über Abbruch

Bundesliga DFL Logo mit Ball Header Symbolbild

Kann die Bundesliga, hier der offizeille Spielball,  ihre Saison beenden? Es bleibt spannend. 

von Arno Schmitz (schmi)

Köln  – Was passiert bei einem Saisonabbruch in der Bundesliga? Gibt es einen Meister? Gibt es Absteiger? Oder wird die Liga aufgestockt mit Aufsteigern aus der zweiten Liga? Fragen über Fragen, die weiterhin der Klärung bedürfen.

Priorität eins hat weiterhin ein „reguläres“ Saisonende, sprich die Austragung aller Partien als Geisterspiele. Sollte dies doch nicht möglich sein, gebe es dennoch einen Meister und zwei Absteiger (hier lesen Sie mehr) – dies wolle die DFL den Klubs der 1. und 2. Bundesliga am Donnerstag bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mitteilen, hieß es zunächst.

DFL: Heiße Diskussion um möglichen Saisonabbruch

Pustekuchen – zumindest vorläufig. Denn in einer Videositzung der 18 Erstligisten wurde am Mittwoch offenbar nicht über diesen ursprünglichen Plan abgestimmt, sondern es kam zu einer „Kampfabstimmung“ zwischen zwei neuen Vorschlägen, berichtet „Bild“.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

In der Diskussion um den am Montag gefassten Plan, den Peter Peters (57/Schalke 04) als DFL-Präsidiumsmitglied präsentierte, ging es demnach schnell hoch her. Den Antragsgegnern sei dieser nicht präzise genug formuliert gewesen. Er lasse zu viele Fragen offen. Etwa: Was passiert, wenn zum Zeitpunkt eines Abbruchs einzelne Klubs weniger Spiele absolviert haben? Wird dann ein Punkte-Quotient ermittelt? Oder hat man im Zweifelsfall einfach Pech?

Bundesliga: Abstiegskandidaten wehren sich gegen Vorab-Verdacht

Marco Bode (50/Aufsichtsrat Werder Bremen) wolle sich zudem nicht unterstellen lassen, im Falle des drohenden Abstiegs einen Saisonabbruch möglicherweise aktiv zu provozieren, allein der Verdacht gegenüber den bedrohten Klubs müsse ausgeräumt werden.

So wurde am Ende laut des Berichts zwischen einem Vorschlag Bodes und einer zweiten Idee des Frankfurters Axel Hellmann (48) abgestimmt.

Vorschlag Bode: Es soll erst über die Wertung der Saison entscheiden werden, wenn ein Abbruch faktisch nötig sei und man die Begleitumstände kenne.

Vorschlag Hellmann: Man kommt in einer Woche erneut zusammen – und bis dahin hat das DFL-Präsidium genauer erarbeitet, nach welchen Parametern die Tabelle im Falle des Abbruchs hinsichtlich Abstieg, Europapokal und Meisterschaft gewertet würde.

DFL: Abstimmung endet haarscharf mit 10:8

Bode musste sich dem Bericht zufolge haarscharf mit 8:10 geschlagen geben, obwohl selbst Top-Klubs wie der FC Bayern oder Borussia Mönchengladbach für seine Idee stimmten und „wettbewerbsgleiche Bedingungen als Basis aller Entscheidungen“ anmahnten.

Doch mit Borussia Dortmund, RB Leipzig, Bayer Leverkusen, Schalke 04, dem SC Freiburg, Hoffenheim, dem 1. FC Köln, (natürlich) Eintracht Frankfurt, Hertha BSC und dem FC Augsburg stimmte die knappe Mehrheit für die Vertagung.

Hier lesen Sie mehr: Die Geister-Regeln für das Bundesliga-Wochenende

Der Ball liegt also wieder beim DFL-Präsidium, kommende Woche steigt die nächste Liga-Versammlung. Und je näher der Neustart an diesem Wochenende rückt, desto deutlicher wird: Der Weg bleibt steinig. (ars)