Abschied nach der SaisonNächster Weltmeister von 2014 verkündet Karriereende

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Sami Khedira, hier nach dem WM-Gewinn am 13. Juli 2014 in Rio de Janeiro, beendet nach der Saison seine Karriere.

von Béla Csányi (bc)

Berlin – Rio-Weltmeister Sami Khedira (34) beendet nach dem letzten Spieltag der Bundesliga-Saison am Samstag seine Karriere. Das gab der frühere Nationalspieler am Mittwoch (19. Mai) bei einer Pressekonferenz seines derzeitigen Klubs Hertha BSC bekannt.

  • Weltmeister Sami Khedira beendet Karriere nach der Saison
  • Khedira informiert auf Pressekonferenz über Rücktritt
  • Seit der Rückrunde spielt Khedira für Hertha BSC

Khedira spielt seit der Rückrunde für die Berliner, hatte aber auch bei seiner Bundesliga-Rückkehr immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Mit Wadenproblemen verpasste der Mittelfeldspieler bislang sechs von 14 möglichen Rückrunden-Spielen. Auch ein Einsatz zum Abschluss bei Herthas Auswärtsspiel in Hoffenheim am Samstag (22. Mai, 15.30 Uhr) ist noch offen.

Sami Khedira beendet Karriere nach der Saison bei Hertha BSC

„Das ist ein ziemlich harter Schritt und es fällt mir schwer, darüber zu sprechen, aber es ist die richtige Entscheidung. 15 Jahre im Profifußball haben Spuren hinterlassen und ich muss ehrlich beurteilen, was ich noch kann und was nicht. Und am Ende des Tages überwiegt die Dankbarkeit für all das, was ich erleben durfte“, sagte Khedira.

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Der zentrale Mittelfeldspieler hatte seine Profi-Karriere beim VfB Stuttgart begonnen, wo er zwischen 2006 und 2010 132 Spiele absolvierte und 2007 sensationell die Meisterschaft feierte. Im entscheidenden Spiel am letzten Spieltag erzielte er gegen den 1. FC Nürnberg das entscheidende Tor zum 2:1-Sieg. Drei Jahre später zog es Khedira ins Ausland, zunächst für fünf Jahre zu Real Madrid, dann in die italienische Serie A zu Juventus Turin.

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Sami Khedira bejubelt am 19. Mai 2007 seinen Treffer zum 2:1-Sieg über den 1. FC Nürnberg. Der VfB Stuttgart feierte durch den Erfolg die Meisterschaft.

Erst im Februar kehrte der 77-malige Nationalspieler (7 Tore) zurück in die Bundesliga zu Hertha BSC, wo er bislang in acht Ligaspielen auflief. Sein letztes Länderspiel betritt er bei der WM 2018 beim Vorrunden-Aus gegen Südkorea (0:2).

Vor Khedira beendeten mit Roman Weidenfeller (40), Per Mertesacker (36), André Schürrle (30), Philipp Lahm (37), Benedikt Höwedes (33), Bastian Schweinsteiger (36) und Miroslav Klose (42) sieben Weltmeister in den vergangenen Jahren ihre Laufbahn.

Sami Khedira feierte WM-Titel 2014 als Höhepunkt einer erfolgreichen Karriere 

Den größten Erfolg seiner fußballerischen Laufbahn feierte Khedira 2014 in Brasilien mit dem WM-Titel mit der deutschen Mannschaft. Auf Vereinsebene gewann Khedira im gleichen Jahr mit Real Madrid die Champions League. Bei den Königlichen holte er außerdem in der Saison 2011/2012 die spanische Meisterschaft sowie 2010/2011 und 2013/2014 den nationalen Pokal.

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Wenige Wochen vor dem WM-Triumph feierte Sami Khedira 2014 mit Real Madrid den Gewinn der Champions League.

Bei Serienmeister Juventus Turin gewann Khedira in jeder seiner fünf Spielzeiten die Meisterschaft, auch den Pokal gewann er mit den „Bianconeri“ dreimal.

Was genau er für die Zeit nach der Karriere plant, ließ er am Tag der Verkündung seines Rücktritts noch offen: „Ich möchte jetzt erst einmal Abstand gewinnen und mich erholen. Ich werde dem Fußball erhalten bleiben, in welcher Form wird sich noch zeigen. Motivation, Spaß und Energie sind definitiv vorhanden."

Sami Khedira in seiner Karriere immer wieder von Verletzungen ausgebremst

Obwohl der Mittelfeldmann in seiner Laufbahn in 468 Spielen im Profi-Bereich auflief, musste er wegen Verletzungen immer wieder kürzertreten.

Mehrere Knieverletzungen, darunter auch ein Kreuzbandriss in der Saison 2013/2014, sorgten für lange Ausfallzeiten. Auch das WM-Finale gegen Argentinien (1:0) verpasste Khedira kurzfristig, nachdem er sich beim Aufwärmen verletzt hatte.

Die WM hätte er wegen der vorigen langen Ausfallzeit sogar beinahe verpasst. Erst spät sprang Khedira noch auf dem WM-Zug auf und kam im Team von Bundestrainer Joachim Löw (61) letztlich in fünf von sieben Spielen zum Einsatz.