Heftige KritikDrittligisten watschen DFB ab: „Ein Weg ins Chaos”

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Waldhof Mannheim ist einer von mehreren Drittligisten, die den DFB kritisieren.

Jena/Mannheim – Waldhof Mannheim und Carl Zeiss Jena haben die geplante Fortsetzung der 3. Fußball-Liga scharf kritisiert und dabei besonders auf die ungleichen Bedingungen verwiesen.

„Ich glaube, es ist ein Weg ins Chaos, den wir gerade gehen. Manchmal ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende“, sagte Mannheims Geschäftsführer Markus Kompp.

Chris Förster: „Diesen Unsinn werden wir nicht tun”

Für Kompp ist eine sportliche Relevanz „überhaupt nicht mehr gegeben, die Vereine trainieren seit Wochen unterschiedlich oder gar nicht“, sagte er. Dabei bezieht er sich auch auf den Fall Jena. 

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Der Tabellenletzte darf nach Verordnung der Stadt bis 25. Mai kein Mannschaftstraining absolvieren. „In Jena könnten wir zu zweit auf dem Sportfeld trainieren. Zu zweit macht im Mannschaftssport keinen Sinn, deshalb haben wir auch gesagt, diesen Unsinn werden wir nicht tun“, sagte Geschäftsführer Chris Förster.

3. Liga: Englische Wochen bis Ende Juni

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zieht für die verbleibenden elf Spieltage, die ab dem 26. Mai ausschließlich in englischen Wochen bis zum 30. Juni durchgezogen werden sollen, auch Ausweichspielorte für die Klubs in Betracht. 

„Natürlich ist das nicht das, was wir uns vorstellen, für das Saisonfinale in einer fremden Stadt zu leben und zu spielen. Das lag bis vor wenigen Tagen fernab unserer Vorstellungskraft“, sagte Förster. Kompp rechnet für diesen Fall mit erheblichen Mehrkosten.

Der Waldhof-Boss hatte zuletzt beim DFB auch eine Neuabstimmung bezüglich des Corona-Konzepts gefordert: „Ich sehe es nicht ein, dass der DFB die Saison auf Basis eines veralteten Meinungsbildes, aber unter neuen Rahmenbedingungen, Stichwort neutraler Spielort, fortsetzen will”, klagte der Geschäftsführer des Drittligisten.

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Deutliche Worte für das Vorhaben des DFB fand auch Geschäftsführer Mario Kallnik vom 1. FC Magdeburg. „Das ist für mich klare Wettbewerbsverzerrung und hat mit Fußball nichts mehr zu tun“, sagte er der „Magdeburger Volksstimme”.

Bürgermeister Lutz Trümper hatte zuvor Geisterspiele in Magdeburg wegen der Corona-Eindämmungsverordnung vorerst ausgeschlossen. (sid/dpa/bl)