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Der Kovac-Nachfolger am Ziel der TräumeHansi Flick: Vom Notnagel zum Triple-König

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Hansi Flick hat den Henkelpott. Bayerns Trainer ist am Ziel seiner Träume.

Lissabon – Er spielte unter anderem für Mückenloch, Neckargemünd, Sandhausen, Köln und Bammental. Doch als Trainer wird Hansi Flick (55) nun in einer Reihe mit Legenden wie Pep Guardiola, José Mourinho oder Alex Ferguson genannt. Jupp Heynckes brauchte für das erste Triple in der Bayern-Geschichte 34 Jahre Anlauf, Flick schnappte sich im 35. Spiel die Meisterschaft, den DFB-Pokal und die Champions League.

Hansi Flick beerbte Niko Kovac vor 293 Tagen

Der 2. November 2019 war im Rückblick der wohl wichtigste Tag der Saison aus Bayern-Sicht.  Der Rekordmeister ging an jenem Samstag mit 1:5 bei Eintracht Frankfurt unter. In der Startelf standen mit Ausnahme von Leon Goretzka und Ivan Perisic genau die Spieler, die nun in der Champions-League-Endrunde in Lissabon für Furore sorgten. Die Bayern-Bosse zogen nach der Demontage von Frankfurt die Notbremse und feuerten Trainer Niko Kovac und setzten auf den damaligen Co-Trainer Hansi Flick.

Es folgten 293 aufwühlende Tage. Corona, Meistertitel, Pokalsieg, Glanzleistungen in der Champions League. Flick marschierte mit den Bayern, brach einen Rekord nach dem anderen und darf sich nun als sechster deutscher Trainer Champions-League-Sieger nennen. Während sich die Bayern unter Kovac vor einem Jahr in die Saison schleppten, mit einem 2:2 gegen Hertha, einem 2:2 in Augsburg und einem 2:1-Duselsieg im Pokal in Bochum rumpelten, lief die Maschinerie nach Anfangsschwierigkeiten und Niederlagen gegen Leverkusen und Mönchengladbach ab Dezember wie geschmiert.

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Thomas Müller vergleicht Hansi Flick mit Pep Guardiola

Offensives Power-Pressing mit Struktur und Varianten, und noch viel wichtiger: Lösungsansätze, um Chancen gegen defensiv stehende Gegner zu kreieren, zeichnen das FCB-Spiel aus. „Ähnlich klar geregelt war unser Spiel zuletzt unter Pep Guardiola“, erklärte Thomas Müller.

Was Flick so stark macht, hat Nationalspieler Joshua Kimmich (25) am Tag vor dem Finale nochmals gut umrissen: „Er hat es sehr schnell geschafft, einen Zugang zur Mannschaft, zum Trainerteam und zum Staff zu bekommen. Er gibt jedem Spieler und Betreuer die Wertschätzung, die man sich erhofft. Er hat einen guten Draht zu jedem. Natürlich haben wir auch einen Plan, an den wir uns halten. Aber die menschliche Seite ist einfach top. Für ihn sind wir nicht nur Spieler, die er für sein System benutzt. Er sieht auch den Menschen dahinter und das merken alle.“

Hansi Flick holte Thomas Müller und Jerome Boateng vom Abstellgleis

Thomas Müller und Jerome Boateng fanden sich bei Kovac auf dem Abstellgleis wieder. Jetzt blühen sie auf. Boateng bezeichnet den Coach als „tollen Menschen“, mit dem man auch „über Privates und andere Themen“ sprechen könne. „Er ist ein Menschenfänger“, sagt Kapitän Manuel Neuer.

Das sieht auch Bundestrainer Joachim Löw (60), der mit Flick als Assistent bei der WM 2014 seinen größten Erfolg feierte, als Grundlage für den Erfolg. „Diese Kombination aus hoher Fachkompetenz und großer Empathie für sensible Verbindungen in einer Mannschaft machen ihn zu einem so guten Trainer“, sagte Löw der BamS. Er bringe „eine familiäre Note ein“, könne „eine Mannschaft formen, führen und entwickeln“.

Daher wird der anfangs von vielen als Notlösung gesehene Flick inzwischen mit den größten Trainern der Vereinshistorie auf eine Ebene gestellt. „Wenn man auf die Vergangenheit des FC Bayern schaut, auf Ottmar Hitzfeld oder Jupp Heynckes, dann war das schon eine Stärke dieser Trainer, eben nicht im Vordergrund zu stehen sondern für die Mannschaft zu arbeiten. Genau so ist Hansi Flick“, lobt der langjährige Kapitän Philipp Lahm (36).

Da der Vertrag des Trainers mittlerweile bis 2023 läuft, glauben Bayerns Bosse an eine goldene Zukunft. Für Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (64) läuft es einfach „wie geschnitten Brot“, „seitdem Hansi das übernommen hat“.