Ex-FC-ProfiErst Fan-Attacke, dann Rot: Leistners coole Reaktion auf nächste Sperre

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Toni Leistner musste in Fürth nach 53 Minuten vom Platz marschieren.

von Martin Zenge (mze)

Hamburg – Toni Leistner (30) hatte sich sicher viel vorgenommen, als er den Hamburger SV am Samstagnachmittag in Fürth auf den Platz führte.

Der Ex-Profi des 1. FC Köln absolvierte sein erstes Zweitliga-Spiel für den HSV und trug dabei direkt die Binde, da der etatmäßige Kapitän Tim Leibold (26, Leistenzerrung) verletzt fehlte.

Hamburger SV: Toni Leistner sieht gegen Greuther Fürth Rot

Doch Leistners Premiere war bereits nach 53 Minuten beendet: Hamburgs neuer Abwehrboss sah nach einer Notbremse gegen Fürths Havard Nielsen die Rote Karte – und muss die nächsten Wochen wieder zuschauen.

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Schon die ersten beiden Hamburger Spiele hatte Leistner gesperrt verpasst, nachdem er beim Pokal-Aus in Dresden nach Abpfiff auf die Tribüne gesprungen war und einen Fan zu Boden gedrückt hatte. Dieser hatte zuvor die Frau des Ex-Kölners (13 Einsätze in der vergangenen Rückrunde) übel beleidigt.

Toni Leistner reagiert mit Humor

Immerhin nahm Leistner seinen nächsten HSV-Rückschlag mit Humor. Auf Instagram schrieb er nach dem Spiel in Fürth, das seine Kollegen auch in Unterzahl mit 1:0 gewinnen konnten: „Hoffentlich ist das nicht mein normaler Spielrhythmus für die Saison.“

Damit ist Leistner seit Luiz Gustavo vom VfL Wolfsburg im Jahr 2013 der erste Spieler in der 1. oder 2. Bundesliga, der nach einer vorherigen Sperre direkt wieder gesperrt werden wird. Gustavo erhielt am 3. Spieltag gegen Mainz 05 die Gelb-Rote Karte, nur um nach seiner Sperre am 5. Spieltag gegen Bayer Leverkusen direkt wieder mit der Ampelkarte vom Platz zu fliegen.

Zuletzt erlebte Luiz Gustavo 2013 dieses Fiasko

Leistner drohen nun erneut mindestens zwei Partien Sperre. Leistner und der HSV – das passt noch nicht wirklich zusammen...

Dabei scheint sein Ansehen im Klub hoch zu sein. Nicht umsonst wurde er gemeinsam mit Klaus Gjasula (30) direkt zum Vize-Kapitän ernannt.

Daniel Thioune lobt Mentalität des Hamburger SV

Coach Daniel Thioune (46) war am Samstag froh, dass Leistners Platzverweis keinen Einfluss aufs Ergebnis hatte: „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment dafür machen, wie sie im Anschluss an den Platzverweis kurz nach dem Seitenwechsel verteidigt und sich reingehängt hat. Da hat sie eine sehr gute Mentalität gezeigt, denn in Unterzahl in Fürth zu bestehen, ist eine riesengroße Herausforderung, die wir bestanden haben. Ich bewerte das als einen weiteren Schritt in unserer Entwicklung.“

Den einzigen Treffer des Tages erzielte Khaled Narey nach Vorarbeit von Simon Terodde (45.+3). Anschließend hielt Neuzugang Sven Ulreich (32, kam ablösefrei vom FC Bayern) bei seinem HSV-Debüt den Kasten sauber.

Der frühere Neuer-Vertreter nach Abpfiff: „Aus meiner Sicht war heute schon sehr viel Positives dabei und für mich persönlich ist es als Torhüter natürlich toll, mit einem Zu-Null-Spiel gestartet zu sein.“ (mze)