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Nur die Bäume im Volkspark bleiben stehenThioune „brutal“ heiß auf HSV-Schleudersitz

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Der damalige Trainer des VfL Osnabrücks setzte sich für den HSV-Spieler Bakéry Jatta ein. Dafür wurde er nun ausgezeichnet.

von Arno Schmitz (schmi)

Hamburg – Und los geht die wilde Fahrt – Herzlich Willkommen auf dem Schleudersitz des HSV! Daniel Thioune (45) ist der 26. Trainer (inklusive Interimslösungen) beim ehemaligen Bundesliga-Dino in diesem Jahrtausend. Der Ex-Trainer des VfL Osnabrück wurde gestern im Volkspark präsentiert. Die Fahrt könnte „brutal“ werden – zumindest ist dies eines der Lieblingswörter Thiounes.

„Viele Spieler, die ein brutales Potenzial besitzen“, biete sein neuer Kader, erklärte Thioune. Und: „Wir müssen brutal gegen den Ball arbeiten, das darf jeder – unabhängig von der Qualität.“ Oder: „Wir brauchen Lösungen gegen Gegner, die brutal raumorientiert verteidigen.“ Auch sagte er: „Wenn es aufs Grün geht, muss es brennen, dann müssen die Jungs brutal Bock drauf haben.“ Es liege an ihm, „das brutale Potenzial“ zu entwickeln. Und natürlich: „Ich freue mich brutal drauf.“

Daniel Thioune: „Ich gehe hier nicht mit der Axt durch den Wald und will alles verändern“

So brutal, so gut. Noch wilder soll es aber dann nicht werden. „Ich gehe hier nicht mit der Axt durch den Wald und will alles verändern.“ Die Bäume im Volkspark dürften aufgeatmet haben bei diesem Satz.

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Der in Georgsmarienhütte geborene Thioune, der Osnabrück in die Zweite Liga und dort zum Klassenverbleib geführt hat, will „alle mit auf eine Reise nehmen, da gehört Empathie dazu, aber auch Fachkompetenz.“

Hamburger SV: Daniel Thioune will nicht vom Aufstieg reden

Vom Aufstieg reden will er nicht. „Ich glaube, dass ein gewisses Maß an Demut angebracht ist“, erklärte er auf die Frage nach seinen Zielen. „Man erreicht Ziele nicht über das Reden. Jeder hier ist bereit, mehr machen zu wollen, das wird der Ansatz sein. In dem Moment, wo wir wachsen, müssen wir gar keine Ziele definieren. Da will ich keine Parolen raushauen. Ich weiß um die Verantwortung, die Wünsche und die Träume. Da geht es zuerst mal um harte Arbeit.“

Sportvorstand Jonas Boldt (38) erklärte zu seiner Wahl: „Wir haben einen Trainer geholt, der in Osnabrück mit überschaubaren Mitteln eine Mannschaft stetig weiterentwickelt hat. Er passt zu unserer den etwas veränderten Möglichkeiten angepassten Ausrichtung.“

Daniel Thioune spielte unter Vorgänger Dieter Hecking

Von 2002 bis 2004 spielte Thioune übrigens unter seinem HSV-Vorgänger Dieter Hecking (55), der sich mit HSV einvernehmlich getrennt hatte (hier lesen Sie mehr) beim VfB Lübeck. Angerufen habe er ihn noch nicht, sagte er auf Nachfrage: „Die gemeinsame Zeit liegt 18 Jahre zurück. Der Moment ist noch nicht eingetreten, alles war sehr kurzfristig. Vielleicht werde ich ihn mal anrufen, aber es gab keinen Berührungspunkt in den letzten Tagen.“

Zu kolportierten Parallel-Verhandlungen mit Stadtrivale St. Pauli sagte Thioune: „Es geht nicht darum, wo ich vielleicht am Tisch gesessen habe, sondern wo ich jetzt sitze.“

Thioune war seit Oktober 2017 Cheftrainer beim VfL Osnabrück. Nach dem Aufstieg in die Zweite Liga im vergangenen Jahr erreichte er in dieser Saison mit dem VfL Platz 13. Zuvor hatte er sich bei den Osnabrückern von der U17 über die U19 bis zum Nachwuchskoordinator hochgearbeitet, bevor er den Cheftrainer-Posten bekam.

Dieter Hecking erklärt seinen Abgang

Derweil erklärte Hecking die Gründe seines Abgangs. Das Hauptaugenmerk Heckings lag bei seiner Entscheidung offensichtlich auf der finanziellen und sportlichen Perspektive: „Im Moment kann man nicht sagen, ob am Ende so viel Geld zur Verfügung steht, um die Wahrscheinlichkeit eines Aufstiegs im Vergleich zur gerade abgelaufenen Saison zu erhöhen“, erklärte Hecking gegenüber der „Bild“.

Das Abenteuer Zweite Liga ging er nur unter den Erstliga-Bedingungen beim HSV ein: „Ich sehe mich grundsätzlich schon als Erstliga-Trainer. Ich habe immer gesagt, dass ich nur für den HSV in die Zweite Liga gegangen bin“, erklärte Hecking.

Hamburger SV geht neuen Weg

Nach dem 1:5-Debakel gegen den SV Sandhausen am letzten Spieltag habe er sich mit den Verantwortlichen Gedanken gemacht, „ob ein gemeinsamer Weg wirklich der beste wäre. Mit dem bekannten Ende“, sagte Hecking. Boldt habe „ganz klar aufgezeigt, wie die Zukunft beim HSV aussieht“.

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Der Vertrag des Trainers hätte sich nur bei Aufstieg automatisch verlängert. Sportvorstand Boldt kündigte an, der Klub sehe sich „gezwungen, einen veränderten Weg einzuschlagen.“