Gruseliger geht’s kaumMainz gegen Schalke: In einer Woche steigt „El Kackico“

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Schalkes Trainer Manuel Baum hat noch keinen Ausweg aus der Krise gefunden.

Mainz – Schon jetzt geht der Blick auf das kommende Bundesliga-Wochenende. Und da beschert der Spielplan gleich zwei ganz besondere Duelle. Am Samstagabend (18.30 Uhr) empfängt der Tabellenzweite Borussia Dortmund den Spitzenreiter Bayern München - das deutsche Gigantenduell, der „El Clasico“ der Bundesliga. Drei Stunden zuvor steigt in der Opel-Arena in Mainz aber schon der „El Kackico“. Das Aufeinandertreffen vom FSV Mainz 05 mit dem FC Schalke 04 dürfte nichts für Feinschmecker werden.

Mainz 05 so schlecht wie Fortuna Düsseldorf 1991

Letzter gegen Vorletzter – beide Mannschaften sind derzeit ziemlich von der Rolle. „Insgesamt war das von den elf, die da auf dem Platz waren und angefangen haben, nicht bundesligatauglich“, wetterte Mainz-Verteidiger Daniel Brosinski (32) nach der 1:3-Niederlage beim FC Augsburg. Mainz bleibt bei null Punkten in der Tabelle Schlusslicht. So schlecht war zuletzt 1991/92 nur Fortuna Düsseldorf mit ebenfalls sechs Pleiten zum Start gewesen.

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Jan-Moritz Lichte wartet noch auf den ersten Punkterfolg als Trainer des FSV Mainz 05.

Der Mainzer Sport-Vorstand Rouven Schröder (45) hat die Brosinski-Worte gerne gehört. „Ich finde das wichtig, wenn der Spieler das für die Mannschaft selbstkritisch sieht. Von daher ist es ja schon mal der erste Schritt, und uns allen muss es ja so gehen und das nächste Mal müssen wir es besser machen. So in der Form in der ersten Halbzeit kann das nicht funktionieren“, klagte er. Aber auch der selbst nicht unumstrittene Schröder weiß, was am Samstag auf dem Spiel steht: „Ich glaube jeder weiß für sich selbst vor der Länderspielpause, was das heißt. Wir werden alles reinlegen.“

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Gegner Schalke 04 hat zwar zwei Punkte mehr als die Mainzer auf dem Konto, kann aber natürlich auch nach dem 1:1 gegen den VfB Stuttgart nicht zufrieden sein. Auch einen Monat nach seinem Amtsantritt in Gelsenkirchen hat Trainer Manuel Baum (41) den beispiellosen Absturz des Traditionsklubs (noch) nicht stoppen können. „Wenn man in die Kabine schaut, hängen die Köpfe nach unten. Wir hatten eine andere Erwartungshaltung“, gestand er. Zwei Punkte aus vier Spielen stehen in seiner Zwischenrechnung, addiert mit den letzten Partien seines Vorgängers David Wagner ergibt sich der schlechteste Schalker Saisonstart in der Bundesliga seit 1967. Selbst in den drei Abstiegsjahren in den grauen Achtzigern hatte Königsblau mindestens einen Sieg in den ersten sechs Saisonspielen verbucht.

Von den Rekordverlierern von Tasmania Berlin, die vor 55 Jahren 31 Spiele am Stück nicht gewannen, will Baum trotz aktuell 22 Spielen in Folge ohne Sieg gar nichts hören. „Ich beschäftige mich wirklich nicht mit dieser Zahl“, sagte der Coach. „Das ist rückwärtsgewandtes Denken. Wir dürfen uns nicht runterziehen lassen und auf dieser Zahl rumreiten.“

Schalke 04 am Dienstag im Pokal gegen Schweinfurt

Vor dem „El Kackico“ wartet noch eine Aufgabe auf die Königsblauen. Und sogar eine Pleite im DFB-Pokal am Dienstag (16.30 Uhr) gegen den Regionalligisten FC Schweinfurt ist nach neuneinhalb Monaten ohne Bundesligasieg nicht undenkbar. Mit dieser Eventualität will sich Baum aber nicht befassen. „Mit dem Konjunktiv beschäftige ich mich überhaupt nicht“. (msw/sid)