Über zwei Monate in HaftFußball-Nationalspieler darf Gefängnis in Thailand verlassen

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Fußballer Hakim Al-Araibi (M.) wird von thailändischen Sicherheitskräften abgeführt.

von Anton Kostudis (kos)

Bangkok – Wird jetzt endlich alles gut? Zweieinhalb Monate musste ein ehemaliger Fußball-Nationalspieler Bahrains in einem thailändischen Gefängnis ausharren. Allem Anschein nach unschuldig. Doch jetzt wurde er aus der Haft entlassen.

Hakim Al-Araibi (25) war vor vier Jahren aus seinem Heimatland nach Australien geflohen. Laut eigener Aussage war er zuvor in Bahrain in Untersuchungshaft gefoltert worden. In Australien ist Al-Araibi anerkannter Flüchtling.

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Hakim Al-Araibi wurde in den Flitterwochen verhaftet

In Bahrain wurde Al-Araibi vorgeworfen, sich an den Ausschreitungen im Zuge der arabischen Aufstände im Jahr 2011 beteiligt zu haben. Allerdings stand der Fußballer zur vermeintlichen Tatzeit in einem Spiel auf dem Platz. Die Partie wurde sogar live im Fernsehen übertragen. Dennoch wurde der Fußballer in Abwesenheit zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt.

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Als Al-Araibi vor zweieinhalb Monaten mit seiner Frau in die Flitterwochen nach Thailand flog, verhafteten ihn die thailändischen Behörden auf Bitten Bahrains am Flughafen in Bangkok. Bahrain forderte zudem die Auslieferung des Fußballers.

Thailand wird Al-Araibi nicht ausliefern

Nun ist allerdings klar: Dazu wird es nicht kommen. Ein thailändisches Gericht entschied am Montag, Al-Araibi nicht auszuliefern. Der Fußballer ist wieder auf freiem Fuß und wird nach Australien zurückkehren.

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Als Grund für seine Verfolgung vermutet Al-Araibi, dass er sich kritisch gegenüber Scheich Salman bin Ibrahim Al Chalifa (53) geäußert hat. Al Chalifa ist der Präsident des asiatischen Fußball-Verbandes, FIFA-Vizepräsident und zugleich Teil der Königsfamilie, die Bahrain mit eiserner Hand regiert. Folter und Menschenrechtsverletzungen sollen in dem Golfstaat an der Tagesordnung sein, berichten Menschenrechtsorganisationen.

Internationale Stars setzten sich für Al-Araibi ein

In den vergangenen Monaten hatten sich Al-Araibis Verein, Pascoe Vale Melbourne, sowie zahlreiche internationale Fußball-Stars wie beispielsweise Giorgio Chiellini (34) von Juventus Turin für Al-Arabis Freilassung eingesetzt – mit Erfolg, wie seit Montag klar ist.