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Eriksen-DramaFC-Fan erinnert sich an Özat-Kollaps: „Wirst Voyeur eines Todeskampfes“

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Ümit Özat am Boden, die Mitspieler waren sofort zur Stelle.

von Bastian Ebel (bas)

Köln/Karlsruhe – Was, wenn plötzlich alles zur Nebensache wird und man hautnah dabei ist, wenn ein Drama auf dem Fußballplatz passiert? Wie jetzt am 12. Juni bei der EM 2021 beim Zusammenbruch von Christian Eriksen. FC-Fan und EXPRESS-Redakteur Bastian Ebel erinnert sich an den Fall Ümit Özat (44), der einst beim Auswärtsspiel des 1. FC Köln in Karlsruhe zusammengebrochen war.

  • Fall Christian Eriksen erinnert EXPRESS-Reporter an Ümit Özat
  • Spieler des 1. FC Köln brach 2008 zusammen
  • Schlimme Szenen im Karlsruher Wildpark

Vor Herzstillstand von Eriksen: Özat-Zusammenbruch

Karlsruhe, 29. August 2008: Was für eine Tour! Der Kofferraum vom Ford Fiesta voller Kölsch, die Musik aufgedreht und dann ab in den Wildpark. „Karlsruh‘, Karlsruh‘, wir sch… euch zu“, halte es durch das Stadion – FC-Fans sind auch auswärts einfach bärenstark.

Zehn Kölsch im Kopf, dazu spielte der FC echt mies zu dieser Zeit (also auch zu dieser Zeit) – da musste eben in der Kurve Unterstützung her. Es war die Zeit von Keeper Faryd Mondragon, von Nova und von Sergiu Radu. Nun ja.

1. FC Köln beim Karlsruher SC: Erst Gekicke, dann der Schock

Also schauten wir uns das Gekicke an, bis es auf dem Platz rund um die 25. Minute hektisch wurde. Spieler wuselten umher. Direkt vor der Haupttribüne, ganz hinten links aus Sicht der Gästekurve, musste etwas passiert sein.

In diesen Sekunden denkst du an einen Flitzer, an Randale, die man mit zunehmendem Kölsch-Pegel vielleicht übersehen hat.

Von Sekunde zu Sekunde mehr wurde auch den FC-Fans bewusst: Was hier passiert, ist nicht normal. Internet? Damals war das nicht möglich mit dem Handy. Aber schnell klingelte das Telefon: „Was ist denn da mit Ümit Özat? Weißt du was?“.

Daheim hatten die Kumpels das Spiel am TV verfolgt und waren viel schneller informiert als wir Fans in der Kurve.

Stille im Karlsruher Stadion nach Zusammenbruch von Ümit Özat

Tatsächlich: Es wurde immer stiller im Wildpark, selbst die Fans des KSC hielten inne, Gesänge hörten auf. Gebanntes Warten. Plötzlich sind Tausende Zuschauer ruhig und flüstern sich an.

Dir wird schnell klar: Du wirst Voyeur einer Szene, in der ein Mensch gerade ums Überleben kämpft.

Drei Punkte? Das maue Gekicke des FC? In diesem Moment alles völlig egal. Man hofft und bangt, dieser Spieler möge jetzt bitte nicht sterben. Da ist es auch herzlich egal, welches Trikot derjenige anhat.

Ümit Özat wurde dann vom Platz getragen – unter dem Applaus aller Zuschauer im Stadion. Und es dauerte mehrere Minuten, ehe nach dem Wiederanpfiff die Sprechchöre zurückkehrten. The Show must go on. Der 1. FC Köln gewann hinterher 2:0 und der Sieg war schön.

Viel schöner war es aber, am nächsten Tag den EXPRESS aufzuschlagen: Ümit, der wegen einer Herzmuskelentzündung zusammengebrochen war, ging es wieder besser. Das ist, was zählt. Sonst gar nichts.