Duda jubelt mit SlowakeiDas gab's noch nie: Polen-Keeper sorgt für bitteres EM-Novum

Szczesny_Eigentor

Wojciech Szczesny unterläuft bei Polens EM-Auftakt gegen die Slowakei am 14. Juni das erste Eigentor der Turniergeschichte.

von Béla Csányi (bc)

St. Petersburg – Ernüchternder Pannen-Start in die EM für Polen und Star-Stürmer Robert Lewandowski (32). Während der Bayern-Torjäger am Montag (14. Juni) bei der 1:2 Pleite gegen die Slowakei in St. Petersburg über weite Strecken in der Luft hing, leisteten sich seine Teamkollegen mehrere ärgerliche Patzer – einer davon ging sogar in die EM-Geschichte ein.

  • EM 2021: Slowakei besiegt Polen
  • Wojciech Szczesny mit erstem Eigentor der EM-Geschichte
  • Platzverweis bringt Polen aus dem Konzept

Auch wenn Polen auf den 0:1-Pausenrückstand schnell reagierte, stand das Team von Trainer Paulo Sousa (50) gegen den hinter Spanien und Schweden vermeintlich schwächsten Gruppengegner am Ende mit leeren Händen da.

„Es hat nicht gereicht. Uns hat mehrmals der letzte Pass gefehlt“, haderte Lewandowski und fügte hinzu: „Wir müssen die Verantwortung auf unsere Schultern nehmen. Wir haben natürlich noch zwei Spiele vor uns.“

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Slowakei führt nach erstem Torwart-Eigentor der EM-Geschichte

Die frechen Slowaken um Spielmacher Ondrej Duda vom 1. FC Köln legten nach einer guten Viertelstunde erstmals vor. Unterstützung leistete Polen-Keeper Wojciech Szczesny.

Der frühere Nürnberger Robert Mak tankte sich links gegen zwei Gegenspieler durch und zog in den Strafraum, seinen Schuss aufs kurze Eck lenkte Szczesny unglücklich ins eigene Netz.

Der Fehlgriff bedeutete das erste Torwart-Eigentor der EM-Geschichte, auch wenn ARD-Expertin Almuth Schult (30) dafür kein Verständnis hatte. „Dass das ein Eigentor ist, finde ich katastrophal. Das ist auch kein Torwartfehler, sodass man sagt: Es ist ein krasses Eigentor“, urteilte die Frauen-Nationalkeeperin (64 Länderspiele).

Im Nachmittagsspiel zwischen Schottland und Tschechien (0:2) hatte Bayer Leverkusens Patrik Schick mit seinem 45-Meter-Tor bereits für einen EM-Rekord gesorgt: Noch nie hatte ein Spieler aus größerer Entfernung getroffen.

Polen schlägt nach Blitz-Start gegen die Slowakei zurück

Die angeschlagenen Polen gingen mit dem verdienten Rückstand in die Pause, erholten sich dort aber eindrucksvoll. Nur 27 Sekunden nach Wiederbeginn traf Karol Linetty mit einem verunglückten Schuss aus kurzer Distanz zum Ausgleich.

Polen kontrollierte in der Folge das Spiel, drängte auf das 2:1. Doch dann zog der erfahrene Grzegorz Krychowiak seiner Mannschaft mit einem überflüssigen Platzverweis den Zahn. Der Abräumer sah in der 62. Minute nach einem Foul Gelb-Rot, sieben Minuten später führte die Slowakei wieder.

Mak brachte eine Ecke in den Strafraum, Abwehrchef Milan Skriniar von Inter Mailand versenkte den Ball aus 14 Metern platziert im rechte Eck. Polen fehlten in den letzten 20 Minuten die Ideen, kaum einmal gelang es, Lewandowski in Szene zu setzen.

Statt Start nach Maß setzte es die bittere Pleite und das unrühmliche EM-Novum, die den Achtelfinal-Aussichten einen erheblichen Dämpfer verpassten.