Huch, so schnell kann's gehen...Fortunen sind plötzlich Bremen-Fans

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Nur eine Nullnummer im Relegationshinspiel gegen Heidenheim: Bremens Milot Rashica war nach dem tristen Kick am Donnerstag wenig begeistert.

von Otto Krause (krau)

Düsseldorf – Bekanntermaßen ist Fußball ein schnelllebiges Geschäft. Bestes Beispiel: die Fortuna. Vor einer Woche war Werder Bremen im Klassenerhaltskampf in der Bundesliga noch der große Konkurrent – nun sieht es ganz anders aus.

Die Situation im Überlebenskampf trieb so eigenartige Blüten, dass sich einige Düsseldorfer sogar genötigt sahen, dem rheinischen Rivalen aus Köln im letzten Spiel der Saison heftig die Daumen zu drücken. Den Kölsch-Trinkern und Alaaf-Rufern aus der Stadt mit der großen Kirche sogar eine einwöchige Freundschaft anzubieten.

Damit die Domstädter im Weser-Stadion wenigstens einen Punkt holen und die Rot-Weißen sich den Relegationsplatz sichern können.

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Fortuna Düsseldorf: Gute Gründe, zu Bremen zu halten

Es kam bekanntlich anders: Der Geißbock ließ sich mit 1:6 ohne Gegenwehr abschlachten, Werder zog noch vorbei und sicherte sich Rang 16.

Sieben Tage später sieht die Sache komplett anders aus. Denn Düsseldorf hat richtig gute Gründe, mit der Truppe von der Weser mitzufiebern. Zu hoffen, dass die Bremer erstklassig bleiben. Huch, plötzlich sind alle Fortunen Werder-Fans!

Fortuna Düsseldorf: Mehr Geld, wenn Bremen Erstligist bleibt

Denn sollte die Mannschaft von Florian Kohfeldt (37) trotz des unbefriedigenden Hinspiel-Resultats von 0:0 gegen Nobody Heidenheim (was ja schon irgendwo peinlich genug ist) tatsächlich in der Bundesliga bleiben, würde Fortuna in doppelter Hinsicht profitieren.

Steigt Werder ab, würde der SVW nämlich in der TV-Geld-Tabelle Platz eins in der Zweiten Liga einnehmen, wo im Moment noch die Düsseldorfer stehen. Was die Folge hätte, dass Fortuna rund 500.000 Euro weniger aus dem Topf erhalten würde.

Fortuna Düsseldorf-Coach Uwe Rösler: „Brauchen jeden Pfennig“

„Es soll eine sportliche Entscheidung sein, das möchte ich betonen, zumal ich Heidenheims Trainer Frank Schmidt kenne und seine Arbeit sehr schätze. Aber es ist auch klar, dass wir in diesem Fall finanziell profitieren würden – und wir brauchen jeden Pfennig“, sagt Trainer Uwe Rösler (51) EXPRESS aus seinem Mallorca-Domizil. Weiterer Effekt: Mit den Bremern käme auch ein Schwergewicht herunter ins Unterhaus, das ganz klar zu den Aufstiegskandidaten in der Liga zu zählen wäre.

Uwe Rösler: „Bremen wäre in der Zweiten Liga ein Koloss“

Rösler geht sogar noch einen Schritt weiter: „Ich versuche gerade einen Ausdruck dafür zu finden. Ich sage es mal so: Werder wäre in der Zweiten Liga ein Koloss!“ Mit einer halben Million mehr im Spieler-Etat wären die Düsseldorfer übrigens in der Lage, einen Top-Spieler im Unterhaus zu finanzieren, das ist die Gehaltskategorie, in der sich in Liga zwei die Führungsspieler bewegen.

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Nun werden die Düsseldorfer also am Montag, wenn es zum Relegationsrückspiel bei Underdog Heidenheim kommt, Bremen ganz kräftig die Daumen drücken.

Es kann halt ganz schnell gehen im Fußball …