Gladbach und Bayern eingetütetSerie: Fortuna versetzte Bundestrainer in Verzückung

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Fortunas Günter Thiele erzielte 1984 gegen Klaus Augenthaler und Torwart Jean Marie Pfaff (Bayern München) das Tor zum 2:0.

von Otto Krause (krau)

Düsseldorf – Da kam aber eine Truppe prima aus den Startlöchern! Die Bundesliga-Rückrunde 1984 begann mit einem absoluten Knaller. „4:1! Fortuna-Orkan wirbelt Gladbach weg“, titelte EXPRESS. Und dann: „4:1! Fortuna-Lawine überrollt auch Bayern“, hieß es nur zwei Wochen später.

Die Fans happy, die Mannschaft in Top-Verfassung, da träumte Düsseldorf bei nur drei Punkten Rückstand auf die Spitze als Liga-Fünfter nach dem Doppel-Coup schon von der Meisterschaft…

Fortuna Düsseldorf: Vier Tore gegen Gladbach in 38 Minuten

Unvergessene Namen: Atli Edvaldsson (†62), Manfred Bockenfeld (59), Rudi Bommer (62) und Günter „Schädel“ Thiele (58) schossen bis zu 38. Minute gar ein 4:0 gegen die Fohlenelf heraus, 62.000 begeisterte Anhänger bejubelten die gefährlichsten Schützen der Bundesliga! Fortunas Präsident Bruno Recht (†76) gratulierte seinen Helden: „Ein wichtiger Tag für uns. Mit der neuen Rekordeinnahme von 900.000 DM sind wir unsere finanziellen Sorgen los.“

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Borussia Mönchengladbach wurden Bargeld und Uhren aus Kabine geklaut

Den Borussen, für die lediglich Uwe Rahn (57) traf, wurden allerdings 3000 DM Bargeld und Uhren im Wert von 6000 DM aus der Kabine geklaut. Ähnlich lief das Duell mit dem Star-Ensemble von der Isar: Nur acht Zeigerumdrehungen brauchte es, da hatte Ralf Dusend (60) und wieder Thiele für Fortuna getroffen, Münchens Norbert Nachtweih (62) mit einem Treffer in die eigenen Maschen eine Drei-Tore-Führung für Düsseldorf besorgt.

3:0-Führung gegen Bayern – Atli Edvaldsson setzte Schlusspunkt

Fortunas ausgezeichneter Keeper Wolfgang Kleff (73) ließ sich nur einmal durch Bernd Dürnberger (66) bezwingen. Edvaldsson erhöhte sogar noch auf 4:1. Damit versetzten die Rot-Weißen sogar einem Bundestrainer in Verzückung! Jupp Derwall (†80), der einst selbst für die Rot-Weißen gekickt hatte, damals: „Diese Fortuna ist spitze! Wenn ich solche Spiele sehe, bin ich wieder Düsseldorfer.“

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Aber es kam, wie es oft bei Fortuna kommt: Die Anhänger mussten leiden. Denn nach dem zweifachen 4:1schaffte Fortuna nur noch einen einzigen Sieg gegen Frankfurt (4:2) und wurde gnadenlos durchgereicht. Am Ende blieb nach dem sensationellen Start in die zweite Saisonhälfte nur Platz 14.