„In der DDR war die Vorbereitung härter“Rösler verteidigt Fortunas Hammer-Programm

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Uwe Rösler bereitet Fortuna Düsseldorf in einer intensiven Vorbereitung auf die neue Saison vor.

von Frank Neußer (neu)

Düsseldorf – Am Donnerstag übte Uwe Rösler (51) mit seinem Team erstmals in einem Spiel elf gegen elf. Am Freitag steigt beim Oberligisten TSV Meerbusch (live im Stream bei F95tv) das erste Testspiel, ehe in der kommenden Woche Wehen-Wiesbaden und Bochum weitere Gegner sein werden. Fortunas Trainer spricht über… 

die bisherige Vorbereitung: Mir macht die Vorbereitung sehr viel Spaß. Als Trainer sieht man in den Trainingseinheiten viel mehr, man braucht in den Einheiten nicht auf die Spieler Rücksicht zu nehmen. In dieser Woche haben wir neun Einheiten geplant und  machen   die Spieler bewusst müde.

… die Hitze bei den letzten Einheiten: Natürlich sind die Bedingungen in den letzten Tagen extrem gewesen, aber wenn sich Triathleten für den Iron Man vorbereiten, dann müsse sie auch über ihre Grenzen gehen. Das ist für die Spieler eine Willenstestung. Bisher habe ich weder von einem unserer Ärzte noch von unseren Physios gehört, dass es zu hart war. Viele englische Mannschaften fahren normal extra nach Spanien oder Portugal, um in der Hitze zu arbeiten. Ich bin der Meinung, dass wir höhere Effekte für die Saison erzielen, als wenn wir immer bei 18 oder 19 Grad trainieren würden.

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… seine persönlich schlimmste Vorbereitung: „Wenn man wie ich früher in der DDR Vorbereitungen absolvieren musste, ist das aktuell bei uns relativ harmlos. Ich war einmal mit Manchester City in China gewesen. Da herrschten unmenschliche Bedingungen. Wir reisten damals nach nur vier Tagen wieder ab, weil keiner mehr konnte. So schlimm war es mit der Hitze und der Luftfeuchtigkeit.

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… die Erwartungen an den ersten Test: Die Jungs sollen sich im ersten Test bewusst quälen müssen, deshalb wird es am Vormittag noch eine Trainingseinheit geben. Trotzdem soll die Mannschaft  eine ansprechende Leistung abrufen und viele Tore schießen. Ich erwarte ein schnelles Spiel, die Jungs sollen nicht einfach nur auf durchkommen wollen, sondern den Anspruch an sich selbst haben, eine gute Leistung zu bringen. Wir werden zwei verschiedene Mannschaften aufbieten, die sich je eine Halbzeit auspowern sollen.

… das Thema Kaan Ayhan und sein Wechsel zu Sassuolo Calcio: Die Verantwortlichen sind sich der Verantwortung bewusst. Wir sind alle an der schnellst möglichen und besten Lösung für alle Seiten interessiert, damit sich alle in die Augen schauen können. Ich hoffe,  dass es bald Kontakte geben wird. Das würde allen guttun.

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… das neue Duo Florian Hartherz und Jakub Piotrowski: Florian ist eine Woche bei uns und hat gleich eine gute Präsenz in der Kabine und auf dem Feld bewiesen.  Man merkt, dass er durch den Aufstieg mit Bielefeld ein positives Momentum mit nach Düsseldorf gebracht hat. Physisch hält er der Belastung  stand, ich muss aber aufpassen, dass er  sich nicht übernimmt. Schließlich habe ich aktuell nur einen Linksverteidiger. Deshalb werde ich ihn in der nächsten Woche mal aus dem Training rausnehmen. Jakub  hat in den drei Wochen ein unheimliches Volumen gefahren und ist deshalb wie viele andere Spieler müde. Wenn die Frische wieder da ist und er leichtfüßiger ist, wird auch sein spielerisches Niveau wieder anhalten. Ich bin mit beiden sehr zufrieden.

… Kritiker, die seine fehlende Zweitliga-Erfahrung anzweifeln: Ich bin nicht wie die Jungfrau zum Kind zum Trainerjob gekommen und habe in vielen Ligen und Ländern gearbeitet. Vor der Zweiten Liga habe ich keine Angst. Es wird eine große Herausforderung, aber  wir werden uns ordentlich schlagen. Ich muss mein Ding machen und das werde ich durchziehen.