„Ich dachte mich tritt ein Pferd!“Fortuna-Vorstand auf Mallorca: Unmut im Verein

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Düsselsdorfs starkes Führungsduo im sportlichen Berech: Klaus Allofs und Uwe Klein

Düsseldorf – Ganz Deutschland diskutiert über die aktuellen Corona-Bestimmungen. Einer der Streitpunkte: Reisen nach Mallorca. Fortuna Düsseldorfs Sportvorstand Uwe Klein (51) hat sich entschieden, seinen Urlaub derzeit genau auf dieser Insel zu verbringen. Das führt zu Unverständnis im Verein – obwohl Klein keine offiziellen Regeln bricht.

  • Trotz Corona reiste Uwe Klein nach Mallorca
  • Die Reise hatte Fortunas Sportvorstand lange geplant
  • Trotzdem ist der Unmut in Düsseldorf groß

Uwe Klein hat seinen Urlaub schon länger geplant. Die Länderspielpause gilt in der Regel als eine gute Möglichkeit für einen Sportvorstand zu verreisen – wenn es einen guten Zeitpunkt in dieser Funktion denn überhaupt gibt.

Fortuna Düsseldorf: Uwe Kleins Mallorca-Urlaub sorgt für Stirnrunzeln

Dass Klein, als sportlich Hauptverantwortlicher, nach dem 0:3 gegen Bochum und dem damit verbundenen Abschied vom Saisonziel Aufstieg wegfährt, führt intern allein schon etwas zu Stirnrunzeln.

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Was aber zu echtem Unmut führt: das Reiseziel Mallorca. Seit Mittwoch ist er mit seiner Frau dort. Die nüchterne Sachlage spricht für Kleins Entscheidung: Mittlerweile gilt für die Balearen keine Reisewarnung mehr, auch die Einstufung als Risikogebiet wurde aufgehoben.

Somit entfällt für Urlauber bei der Rückkehr nach Deutschland die Quarantänepflicht. Ab kommendem Dienstag gibt es allerdings eine Testpflicht für alle Reiserückkehrer per Flugzeug.

Ein Problem dabei: Urlaubsreisen zu Ostern sind ein großes Thema in Deutschland. Kanzlerin Angela Merkel denkt – trotz juristischer Bedenken – weiter über ein zeitweiliges Verbot von Auslandsreisen in Urlaubsregionen nach.

Fortuna Düsseldorf: Uwe Klein kennt Reisewarnung für Mallorca

Uwe Klein auf EXPRESS-Anfrage: „Ich weiß, dass das Reisen nach Mallorca medial ein großes Thema ist, aber die Reisewarnung für Mallorca wurde aufgrund sehr niedriger Inzidenzen aufgehoben. Somit ist die Insel derzeit eigentlich sicherer als Deutschland. Die Strände sind menschenleer, nur ganz versprengt sieht man mal Leute im Sand sitzen. Es ist von daher alles sehr entspannt und man kommt kaum in Kontakt mit anderen.“

Vereinsintern sorgt Klein dennoch für Wirbel: Einigen Spielern wurde gerade erst wieder nahegelegt, möglichst komplett auf Reisen zu verzichten. In dieser Gemengelage kommt Kleins Abstecher in den Süden bei einigen Leuten in allen möglichen Klubgremien nicht besonders gut an – vor allem wegen einer vermeintlich falschen Signalwirkung.

Klein wurde darauf auch mehrfach hingewiesen, blieb aber bei seiner Entscheidung.

Ein Vereinsmitarbeiter, der nicht genannt werden möchte, zu EXPRESS: „Als ich von der Reise gehört habe, dachte ich, mich tritt ein Pferd!“ EXPRESS weiß, es gibt auch Spieler, die Kleins Trip nicht sonderlich gutheißen.

Klein: „Der Partytourismus für den die Insel sonst bekannt ist, findet hier zur Zeit sowieso nicht statt. Das ist auch nichts, woran ich Interesse hätte. Ich habe mir ein Buch mitgenommen und versuche es auch zu lesen, obwohl ich viele geschäftliche Telefonate führe. Ansonsten mache ich Sport und genieße die Ruhe.“

Fortuna Düsseldorf: Uwe Klein sprach mit Teamarzt Dr. Ulf Blecker

Vor dem Urlaub hat Klein auch das Gespräch mit dem Teamarzt gesucht. „Um kein Risiko einzugehen, lasse ich mich hier ebenfalls im Rhythmus der Mannschaft testen. Das habe ich mit Ulf Blecker so besprochen. Gleichzeitig halte ich natürlich alle auch in Deutschland gebotenen Hygieneregeln ein“, teilt Klein mit.

Und was sagt der Klub offiziell zur Reise? Ein Vereinssprecher zu EXPRESS: „Die aktuellen Corona-Verordnung und die geltenden Reiseverordnungen lassen grundsätzlich Reisen zu. Da sich Uwe Klein zudem in einer engmaschigen PCR-Testungsreihe befindet und wir davon ausgehen, dass auch vor Ort die strikte Einhaltung der Hygienebestimmungen gewährleistet ist und zusätzlich zur Rückreise die obligatorischen Testungen stattfinden werden, birgt diese Kurz-Reise kein erhöhtes Risiko einer Corona-Infektion.“

Sollte alles laufen wie geplant, lässt sich Klein nach seiner Rückkehr an Karfreitag zwei Mal testen, bevor er am Ostersonntag beim Auswärtsspiel in Darmstadt (13.30 Uhr) wieder auf der Bank sitzen wird.