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Norbert Meier über sein KarriereendeFortuna war für ihn Himmel und Hölle

Norbert_Meier_Karriereende

Von 2008 bis 2013 war Norbert Meier, hier zu sehen im November 2012 beim Spiel in Leverkusen, Trainer der Fortuna. Nun beendet er seine Karriere.

von Otto Krause (krau)

Düsseldorf – Er prägte bei Fortuna eine Ära, nun hat er aufgehört: Norbert Meier (61) beendet seine Trainerkarriere. Er feierte mit den Düsseldorfern große Triumphe, kletterte mit den Rot-Weißen zwei Spielklassen, stürzte aber auch wieder ab.

Fortuna war für den Ex-Nationalspieler ein wilder Ritt, Himmel und Hölle zugleich – im EXPRESS-Interview zieht Meier Bilanz.

Wie verbringen Sie gerade Ihre Zeit?

Alles zum Thema Friedhelm Funkel

Corona muss ich nicht haben, da war ich mal eine längere Zeit in meinem Garten. Aber irgendwann kommt man dann an den Punkt, wo man gerne wieder mal was anderes machen möchte. Ich habe genug Beschäftigung, bin also nicht nur der Unkrautvernichter!

Wieso nun dieser Entschluss?

Es war in der Zeit, eine Entscheidung zu fällen. Es gibt doch so viele Trainer. Da habe ich mir gedacht: Lass doch mal andere ran. Ich bin 1980 in Bremen Profi geworden, jetzt haben wir 2020 – 40 Jahre bin ich da jetzt durchgeschossen. Ich blicke mit Demut zurück und sage: Mensch, Norbert, sei einfach dankbar dafür, was du alles erleben durftest.

Friedhelm Funkel hat es fünf Jahre länger geschafft…

Das stimmt. Aber für ihn ist ja nun das Kapitel wohl auch abgeschlossen. Vielleicht sehen wir ihn ja noch in einer Funktionärstätigkeit wieder. Wir müssen ja auch alle was zu tun haben! Ich habe keine Lust, den ganzen Tag nur im Garten zu sein oder joggen zu gehen. Das brauche ich nicht. Denn dadurch, dass man all die Jahre immer junge Menschen um sich herum hatte, ist man auch selber jung geblieben.

Welchen Platz hat Fortuna in ihrer Karriere?

Wir haben ja alle gemeinsam ganz viel erlebt. Es gab viele schöne Momente, aber auch schwierige Zeiten. Was hängen geblieben ist: Es war schon sehr hart, dass wir den Aufstieg 2012 gar nicht richtig feiern konnten. Da gab es nur die eine spontane Party direkt nach dem Spiel, dann war schon wieder alles vorbei. Da tun mir auch die Jungs leid, denen es auch so geht, das erzählen Sie mir immer wieder. Wir wollten uns am nächsten Tag gemütlich im Bocconcino treffen, noch nett zusammen essen. Aber da haben alle nur den EXPRESS-Ticker von der Verhandlung in Frankfurt verfolgt.

Gibt es noch Kontakt zu ihren alten Wegbegleitern?

Zuletzt zum Beispiel habe ich mir mal Fortunas U17 angeguckt gegen den 1. FC Köln. Da habe ich dann zwei meiner ehemaligen Kadetten getroffen. Jens Langeneke und seinen Co-Trainer Ahmet Cebe. Und da haben wir dann  zusammen noch einen Kaffee getrunken. Das war wunderbar, da kommt man ja sonst nicht zu. Wann bin ich zum letzten Mal am Flinger Broich gewesen? Das war ein Testspiel Fortuna gegen Paderborn in irgendeiner Winterpause. Es war toll zu sehen, wie sich da alles weiter entwickelt hat.

Wie geht’s für Sie nun weiter?

Ich bin in dem jungen Spielerberater-Unternehmen CASE Sport1 beschäftigt, wo ich meine Erfahrungen einbringen kann. Das macht mir sehr viel Spaß. Nicht jeder wird Profi oder sogar Superstar. Und dann ist es wichtig, dass die Unterstützung da ist. Dass es einen Plan B gibt, wenn es nicht funktioniert.

Macht es Sie stolz, dass sie dazu beigetragen haben, dass es in Düsseldorf nun deutlich bessere Umstände gibt?

Daran haben ja viele ihren Anteil. Aber wenn wir damals nicht mehrere Ligen übersprungen hätten, dann würde es wohl noch anders aussehen. Dann würde man sich am Flinger Broich treffen und zusammen Blutwurst essen – und das würde es alles nicht geben. Sobald es wieder möglich ist, sehe ich mir gerne Fortuna auch wieder live im Stadion an.

Alles über den neuen Spielplan von Fortuna Düsseldorf

Was trauen Sie dem Team zu?

Das ist noch schwer zu sagen: Wichtig ist, dass wieder Ruhe einkehrt und aus der Truppe eine verschworene Einheit wird. Dann kann Fortuna erfolgreich spielen.