„Ich fühle eine große Leere“Die Stimmen nach dem Fortuna-Abstieg

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Völlig frustriert kauerten Fortunas Absteiger nach dem Schlusspfiff in der Alten Försterei auf dem Rasen.

von Otto Krause (krau)

Berlin – Murmeltiertag bei Fortuna Düsseldorf: Wie schon 2013 stürzten die Rot-Weißen am letzten Spieltag nach einer desolaten Leistung noch auf den direkten Abstiegsplatz 17 ab, während Werder Bremen im Fernduell um den Relegationsplatz einen 6:1-Kantersieg gegen einen 1. FC Köln feierte, der sich nicht wirklich wehrte. Der bittere Gang in die Zweitklassigkeit zerstört mehr oder weniger alles, was in den vergangenen vier Jahren aufgebaut wurde.

Nun kommt es bei den Düsseldorfern zum Totalumbruch, obwohl Fortuna gegenüber Bremen mit zwei Punkten und vier Toren Vorsprung eigentlich die deutlich besseren Voraussetzungen hatte.

Die Stimmen zum Desaster von Köpenick.

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Adam Bodzek: „Tut mir leid für Fans und Vereinsmitarbeiter“

Adam Bodzek: „Heute war es wohl ein Nackenschlag zu viel. Ich weiß es nicht. Es ist sehr schwer, jetzt das Spiel zu analysieren. So wie die Tabelle ist, so ist die Lage der Dinge. Wir haben es nicht geschafft, die Klasse zu halten. Wir haben schon versucht, an uns zu glauben, weil wir auch in der Saison gezeigt haben, dass wir Rückschläge wegstecken können. So richtig klare Chancen, da weiß ich aber gar nicht, ob wir welche hatten. Es ist zu wenig, wie wir heute verlieren. Das ist ein Scheiß-Gefühl. Es tut mir leid für die Fans, für die Mitarbeiter im Verein. Es war eine große Chance, die Relegation zu erreichen. Das ist sehr bitter.“

Adam Bodzek: „Meine Zukunft ist jetzt unwichtig“

Bodzek zu seiner Zukunft: „Wir führen Gespräche und dann schauen wir, was dabei herauskommt. Aber das ist unwichtig jetzt. Wir haben einen Verein, wo sich sehr viele Menschen viel Mühe geben, wo sie sich ins Zeug legen und Aufwand betreiben. Aber gefühlt haben wir es als Mannschaft nicht verdient diese Saison. Man sollte nicht nach Bremen und Köln gucken, ich glaube, dass wir es heute selbst haben liegen lassen.“

Kaan Ayhan: „Ich fühle eine große Leere“

Kaan Ayhan: „Im Moment ist in den Köpfen eine große Leere, auch im Körper. Ich glaube, wir sind mit einem anderen Ziel hergekommen, aber ich glaube, wir haben es in den letzten Wochen und Monaten liegen lassen, nicht nur heute. Hier zu stehen und zu sagen es wäre unverdient, das bringt wenig. So ist das Leben manchmal. Insgesamt haben wir gute Leistungen gezeigt, die eines Absteigers nicht würdig waren, meiner Meinung nach. Aber was soll man sagen. Dass die Nerven nicht ganz sattelfest sind, das ist menschlich. Wenn hier einer rumlaufen würde, der sich gar nichts anmerken lassen würde, da würde man nachfragen, ob alles in Ordnung ist. Wenn man heute sieht, wie wir die Chancen liegen lassen, wie wir ausrutschen und wie wir uns selber im Weg stehen – irgendwann hatte man das Gefühl: Wir können hier zwei Stunden spielen und trotzdem wird sich für uns hier nichts tun. Jetzt spreche ich nicht darüber, was bei mir passieren wird. Das wäre respektlos. Ich kann nur sagen, ich hatte für Donnerstag und Montag die Relegation geplant.“

Manager Uwe Klein: Jobgarantie für Coach Uwe Rösler

Derweil ist klar, dass Uwe Rösler auch nach dem direkten Abstieg aus der Bundesliga Trainer der Fortuna bleibt. „Selbstverständlich“, antwortete Sportvorstand Uwe Klein nach dem 0:3 (0:1) bei Union Berlin auf die Frage des Sky-Reporters, ob Rösler auch in der Zweiten Liga die Verantwortung an der Seitenlinie tragen werde.

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Mehr ließ sich Klein zum Thema Neuaufbau nicht entlocken. „Der Abstieg sitzt tief, wir müssen uns erst mal schütteln und zusammensetzen und mit dem Trainer in Ruhe alles analysieren, damit wir wieder positiv in die Zukunft schauen“, sagte der Sportvorstand.