„Es tut mir so unfassbar weh“Der Abschiedsgruß der Fortuna-Absteiger

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Unter anderem richteten sich Robin Bormuth (l.) und Kevin Stöger (hier gemeinschaftlich gegen Bayerns Robert Lewandowski) in einem Abschiedsvideo an die Fans.

von Otto Krause (krau)

Düsseldorf – Schlimmer hätte es für die Profis von Fortuna nicht laufen können. Der direkte Abstieg am letzten Spieltag nach der 0:3-Pleite bei Union Berlin, während Werder Bremen schwache Kölner mit 6:1 aus dem eigenen Weser-Stadion schoss. Und dann auch noch dieser schmerzhafte Abschied.

Weil die Bundesliga-Spielzeit auf der Zielgeraden eine Geistersaison war, konnten sich die Spieler, die die Düsseldorfer verlassen werden, nicht wirklich von ihren Fans verabschieden.

Deshalb richteten sich einige zum Abschluss zumindest per Video auf Youtube an ihre Anhänger.

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Kevin Stöger: „Es tut mir so unfassbar weh“

„Es ist leider Zeit für mich, mich zu verabschieden. Es fällt mir schwer, hier Worte zu finden. Weil ich leider nicht bei euch sein kann, muss ich es jetzt auf dem Weg hier tun. Ich kann wirklich nur Dankeschön sagen für die letzten zwei Jahre. Wir haben so viele schöne Momente erlebt, so viele schöne Siege gemeinsam gefeiert oder geile Unentschieden", meint darin Regisseur Kevin Stöger (26), dessen Vertrag bei den Rot-Weißen ausgelaufen ist. „Ich glaube, es gibt so viele Erlebnisse, wo wir sagen können, dass das Spaß gemacht hat. Leider haben wir jetzt unser großes Ziel nicht geschafft, auch im zweiten Jahr die Klasse zu halten. Es lag daran, dass wir zu wenige Punkte geholt haben in der ganzen Saison. Es tut mir so unfassbar weh – für die Mannschaft, für den Verein, für die Fans. Ich weiß, dass ihr uns immer unterstützt habt, ich weiß, dass ihr es weiter machen werdet. Ich habe so viele Leute kennen gelernt, wo der Kontakt bestehen bleiben wird.“

Markus Suttner: „Wäre liebend gerne hier geblieben“

Auch Linksverteidiger Markus Suttner (32) richtete sich emotional an die Fans.

„Liebe Fortunen, es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden. Es tut mir unendlich leid, dass wir jetzt den Gang in die zweite Liga antreten müssen. Wir haben es leider verbockt über die gesamte Saison. Nicht nur im letzten Spiel. Wir haben gute Leistungen nicht in Punkte umgemünzt. Das müssen wir uns vorwerfen. Sportlich würde ich am liebsten hierbleiben, aber aus familiären Gründen geht es nach Wien. Ich wäre liebend gerne hier geblieben“, so der Österreicher. „Jetzt ist es aber an der Zeit, generell die Familie an die erste Stelle zu stellen. Ich werde sicher einige Male vorbeikommen und von zu Hause aus die Daumen drücken. Ich werde es verfolgen und dabei hoffen, dass die Fortuna so schnell wie möglich wieder in der Ersten Liga ist. Ich wünsche euch alles Gute, toi, toi, toi für die nächsten Saisons. Bleibt gesund, bis bald, euer Sutti.“

Erik Thommy: „Der Dorn steckt ganz tief“

Stuttgart Leihgabe Erik Thommy (25), dessen Leihvertrag ausgelaufen ist, wollte es sich ebenfalls nicht nehmen lassen, den Anhängern einen Abschiedsgruß zukommen zu lassen.

„Gerade jetzt, nach einer ganz, ganz schwierigen Zeit, nach der wir ohne Happy End dastehen, möchte ich mich persönlich bedanken. Ihr habt uns, gerade in der Phase, wo ihr noch im Stadion wart, ob bei Heim- oder Auswärtsspielen, immer unterstützt und gepusht. Vielleicht hat uns genau dieser Support in den letzten Monaten gefehlt, das Unmögliche doch noch irgendwie zu schaffen. Der Dorn steckt bei uns in jedem Spieler ganz tief“, muss Erik zugeben. „Das Trainerteam und die Mannschaft haben alles gegeben, um aus jedem Spiel noch einmal das Maximum heraus zu holen. Letztendlich hat es nicht gereicht. Ich wünsche euch dennoch eine schöne Fußball-freie Zeit. Die neue Saison beginnt dann erst im September – und genau dann wird die Fortuna euch wieder brauchen – die Energie, die ihr uns gegeben habt vor der Corona-Zeit. Ich wünsche jedem einzelnen von euch nur das Beste. Alles Gute, bis bald.“

Robin Bormuth: „Es ist einfach scheiße“

Nach einer langen Strecke verlässt auch Innenevrteidiger Robin Bormuth den Klub und hatte für die Fans diese Botschaft.

„Hey Leute, ich wollte mich auf diesem Weg noch einmal persönlich bei euch verabschieden. Weil es ja leider aufgrund der Gegebenheiten nicht möglich ist, das persönlicher zu gestalten. Deshalb mache ich es jetzt über diesen Kanal. Ich möchte mich auch noch mal für die Zeit bedanken, ich war jetzt hier sieben Jahre im Verein. Ich möchte meinem U19-Trainer danken, meinem U23-Trainer und Friedhelm Funkel, der es mir ermöglicht hat, in den Profikader aufzusteigen, hier meine Spiele zu machen und den Verein so kennen zu lernen, wie er letztendlich ist. Auch Peter Hermann hat dabei eine große Rolle gespielt. Außerdem möchte ich mich noch bei meinen Mannschaftskollegen bedanken.“

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Bormuth weiter: „Wir haben hier vier Jahre eine sehr intensive Zeit erlebt. Es ist nicht selbstverständlich, dass in vier Jahren aus Mannschaftskollegen richtig gute Freunde werden. Das war bei mir der Fall“, sagt Robin über das spezielle Verhältnis innerhalb der Mannschaft. „Die letzten Jahre waren für mich persönlich hier nicht immer einfach – obwohl es immer eine positive Entwicklung im Verein gegeben hat, die immer nach oben gegangen ist. Es tut mir leid. Es ist einfach Scheiße, dass man sich jetzt so vom Verein trennen muss. Das werde ich. Mein Vertrag hier läuft aus, ich werde ihn nicht verlängern. Ich möchte mich bei den Fans bedanken, die immer hinter uns gestanden haben. Und wenn wir die Unterstützung im Stadion weiter gefühlt hätten, wäre es vielleicht anders ausgegangen. Das ist alles im Konjunktiv. Im Endeffekt ist es vielleicht nur ein Auf Wiedersehen und kein Tschüss.“

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Die Mannschaft wird in der kommenden Zweitliga-Saison ein neues Gesicht haben, insgesamt 17 Verträge sind bei Fortuna ausgelaufen.