FIFA-Zoff! Von wegen „lahme Ente“Fortunas Abwehrboss sauer – aus gutem Grund

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Fortunas Abwehrboss Kaan Ayhan mit seiner Bewertung, nach der er nicht wirklich schnell ist.

von Otto Krause (krau)

Düsseldorf – Eigentlich ist Kaan Ayhan (25) gut drauf. Fortunas Abwehrboss schaffte es, dass während der Zwangspause nicht allzu viel Langeweile bei ihm aufkam. „Ich konnte endlich mal meinen Balkon in der Sonne dazu nutzen, auf dem Fahrrad zu trainieren. Ich habe viel gekocht und auch gepuzzelt. Allerdings habe ich nicht lange Spaß daran gehabt, dazu bin ich ein viel zu ungeduldiger Mensch. Ich bin insgesamt aber ganz gut zurechtgekommen“, erzählt der türkische Nationalspieler.

Aktuell geht es sogar noch ein bisschen besser, weil Kaan zumindest in kleinen Gruppen wieder mit seinen Teamkollegen trainieren darf. „Es macht Spaß, die Jungs wieder zu sehen, wenn auch manchmal nur auf sechs oder sieben Meter Entfernung, das hat mir gefehlt“, gibt der Innenverteidiger zu. „Und es ist schön, dass der Ball zumindest teilweise wieder dabei ist.“

Fortuna Düsseldorf: Kaan Ayhan will keine lahme Ente sein

Soweit, so gut. Nur eins fuchst den Verteidiger ziemlich: Er ist mit seiner Bewertung bei „FIFA 20“ (EA Sports) überhaupt nicht einverstanden. In dem Videospiel bekommen alle Profis für verschiedene fußballerisch relevante Fähigkeiten eine Punktzahl. Insgesamt kommt Ayhan auf 81 Punkte (was ein ordentlicher Wert ist). Nur in der Rubrik „Tempo“ wurde bei ihm nur eine 68 veranschlagt.

Lediglich eine 68 beim Tempo – das bedeutet eigentlich, dass Kaan angeblich eine ziemlich „lahme Ente“ ist.

Kaan Ayhan: „Die haben mir was abgezogen!“

„Eigentlich bin ich nicht so langsam! Vor allen Dingen: Wenn man die Entwicklung sieht, von FIFA 19 auf FIFA 20 – ich habe in den letzten zwei Jahren eigentlich noch einen Sprung nach vorne gemacht, was die Dynamik und die Schnelligkeit angeht, aber die haben mir da was abgezogen!“, ist Kaan stinkig auf wegen der mauen Bewertung in puncto Geschwindigkeit.

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Auch sein Marktwert ging während der Corona-Krise um zwei Millionen Euro runter (von neun auf sieben Millionen). Düsseldorfs Verantwortlichen dürfte das allerdings ziemlich egal sein. Bei Fortuna wissen alle genau, was sie an Ayhan haben, der Stammkraft und Führungsspieler ist.

Fortuna Düsseldorf: Kaan Ayhan nimmt lieber Virgil van Dijk

Obwohl Kaan mit seiner Bewertung hadert, zockt der 25-Jährige dennoch weiter gern auf seiner Spielekonsole. „Während der Saison kommt auch das meistens zu kurz. Aber jetzt, in dieser Quarantäne-Phase, war es dann doch schon so, dass man etwas unternehmen musste. Man konnte kaum raus. Und nur auf der Couch zu liegen wird dann auf Dauer auch langweilig. Ich habe irgendetwas gesucht, um auch mit dem einen oder anderen Fan in Kontakt zu bleiben, habe ich einen Stream angeschmissen. Jetzt hatte man die Zeit dafür“, so Ayhan.

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Kaan setzt übrigens bei FIFA 20 gar nicht auf sich selbst: „Selbst wenn ich besser bewertet wäre: Es würde immer noch nicht dafür reichen, dass ich mich selbst aufstellen würde in dem Spiel. Es wäre zwar eine coole Sache fürs Ego, aber ich spiele mit ganz anderen Namen. Wie zum Beispiel mit Virgil van Dijk – und wie die ganz Großen heißen in der Innenverteidigung.“

Hier lesen Sie mehr: Mit welcher Extra-Motivation sich ein Torwart von Fortuna Düsseldorf dem Konkurrenzkampf stellt Da muss Ayhan weiter ordentlich Gas geben, wenn er mal zu den Großen gehören will. Und sollte das klappen, dürfte auch seine Bewertung sicher ein wenig angemessener ausfallen.