„Traurig und schockierend“Sportboss Pfannenstiel spricht über sein Fortuna-Ende

F95-Pfannenstiel

Lutz Pfannenstiel wird Fortuna Ende Mai verlassen.

von Frank Neußer (neu)

Düsseldorf – Am 31. Mai wird er seinen Posten bei Fortuna Düsseldorf als Sportvorstand räumen: Lutz Pfannenstiel (46) zieht sich aus privaten Gründen aus dem Rampenlicht zurück. In der Sky-Sendung „Wontorra on tour – der Fußball-Talk“ hat der frühere Torwart nun über seine Beweggründe, die kurzfristigen Ziele mit der Fortuna und die Entscheidung zum Trainerwechsel gesprochen.

Besonders die Zeit nach dem Wechsel von Friedhelm Funkel (66) zu Uwe Rösler (51) hat Pfannenstiel schwer zu schaffen gemacht. „Die Kritik in den sozialen Medien war sehr persönlich. Für keinen Menschen ist das schön, wenn man beschimpft wird. Ich bin nie weggelaufen, habe meine Arbeit nicht darunter leiden lassen. Aber auch ich bin keine Maschine, irgendwann muss man eine Linie ziehen“, sagt der Macher. „Wenn diese dann erneut überschritten wird, muss man es bleiben lassen.“

Shitstorm gegen Lutz Pfannenstiel

Die Beurteilung seiner Arbeit und seiner Entscheidungen sorgten sogar für einen Shitstorm gegen die Familie. „Das war traurig und schockierend. Wenn man alles mit nach Hause nimmt, ist das nicht gut“, schilderte Pfannenstiel.

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Der Sportdirektor: „Ich habe dann meine Wahl gerade durchgezogen und bin keine Schlangenlinien gegangen. Für mich war es also keine Sekundenentscheidung. Denn ich habe Privates und Sportliches eigentlich immer wieder getrennt. Denn auch mein Vater liegt schwer erkrankt in einem Krankenhaus. Da hat man manchmal auch andere Gedanken als nur den Fußball im Kopf.“

Lutz Pfannenstiel hegt keinen Groll gegen Fortuna Düsseldorf

Einen Groll gegen die Fortuna hegt der Sportdirektor aber nicht. „Ich habe in Düsseldorf viel gelernt, durfte im Vordergrund stehen, nachdem ich in Hoffenheim lange in der zweiten Reihe gearbeitet habe. Es hat ja auch viel funktioniert.“

Lutz Pfannenstiel: Uwe Rösler zu holen, war wichtige Entscheidung

So auch der Trainerwechsel. Unter Rösler holte Fortuna sieben Punkte aus sechs Spielen. „Es war eine wichtige, strategische Maßnahme. Wir haben nur gegen Gladbach verloren, leider aber ein paar Remis zu viel mitgenommen“, analysierte Pfannenstiel. „Aber Uwe hat frischen Wind reingebracht, unsere Laufleistungen sind besser.“

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Jetzt muss es nur noch mit dem Klassenerhalt klappen. Pfannenstiel: „Ich werde bis zum 31. Mai mit aller Macht daran arbeiten, dass wir in der Bundesliga bleiben.“