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„Hausaufgaben nicht gemacht!“F95-Vorstandsboss irritiert mit Knallhart-Kritik

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Thomas Röttgermann (l.) und Klaus Allofs am 20. April 2021 auf der Tribüne.

Düsseldorf – Dieses Thema hat gewaltige Sprengkraft! Thomas Röttgermann (60) hat mit Aussagen überrascht, die seine Vorgänger und deren Mitarbeiter in ein schlechtes Licht rücken. Das ist gar nicht gut angekommen. Fortunas Vorstandsboss musste sich deutliche Kritik vom Aufsichtsrat anhören.

  • Vorstandsboss Thomas Röttgermann überrascht mit Aussagen
  • Fortuna Düsseldorf: Ex-Angestellte beschweren sich
  • Thomas Röttgermann: „Aufregung etwas übertrieben“

Im Gespräch mit der „Rheinischen Post“ hatte Röttgermann gesagt: „Bei uns gibt es einen Entwicklungsstau von rund 15 Jahren.“ Borussia Mönchengladbach sei, was die Infrastruktur angeht, von einer ähnlichen Basis wie Fortuna gestartet. Röttgermann weiter: „Bei uns ist in den letzten 15 Jahren beim Schaffen von handfesten Strukturen und Infrastrukturen nicht viel passiert. Dafür müssen wir nun die Zeche zahlen. Hier sind in der Vergangenheit sicher die Hausaufgaben nicht gut gemacht worden.“ Rumms!

Aufsichtsratsmitglieder überrascht von harter Röttgermann-Kritik

Mit diesen Sätzen greift der Vorstandschef von Fortuna Düsseldorf vor allem seine Vorgänger Robert Schäfer (45), Dirk Kall (53), Paul Jäger (64, Interimspräsident) und Peter Frymuth (64) an. Aber natürlich auch jedes weitere Vorstandsmitglied und jeden Mitarbeiter, der in den vergangenen 15 Jahren für den Verein tätig war.

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Aufsichtsratschef Björn Borgerding (39) war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, aber EXPRESS weiß: Diese Röttgermann-Aussagen sind im obersten Vereinsgremium gar nicht gut angekommen. Kein Wunder, in Peter Frymuth sitzt einer der Angegriffenen schließlich im Aufsichtsrat. Doch nicht nur der Ex-Präsident, auch andere Aufsichtsratsmitglieder schütteln den Kopf. Während es inhaltlich sogar Übereinstimmung mit den Aussagen gibt, beschäftigt viele Gremiumsmitglieder vor allem die Frage, warum Röttgermann diese harsche Kritik in dieser Art und Weise in die Öffentlichkeit getragen hat und warum er – wieder mal – die emotionale Auswirkung ausgeblendet hat.

Albrecht Woeste: „Da nimmt Herr Röttgermann den Mund sehr voll“

Röttgermann soll dann auch per Telefon deutlich mitgeteilt bekommen haben, dass die Äußerungen im Kontrollgremium sehr kritisch wahrgenommen wurden. Ex-Vereinsangestellte halten die Aussagen natürlich für sehr despektierlich. Stellvertretend äußert sich Ex-Fortuna-Aufsichtsratsmitglied (von 2009 bis 2017) Albrecht Woeste (85) im Gespräch mit EXPRESS: „Da nimmt Herr Röttgermann den Mund sehr voll. Er ist sich möglicherweise nicht darüber bewusst, in welchem Zustand sich Fortuna Düsseldorf Anfang dieses Jahrtausends befand. Es sind in den ersten 15 Jahren dieses Jahrtausends sind unendlich viele Verbesserungen durch die ehrenamtlich Tätigen erreicht worden.“

Hinter vorgehaltener Hand beschweren sich ehemalige Angestellte der Fortuna darüber, dass Röttgermann derzeit ja nur von den Erfolgen und Verbesserungen seiner Vorgänger leben würde. Stichworte: TV-Geld durch Bundesliga-Zugehörigkeit, Erstvertrag mit Henkel, Lösung des Sportwelt-Deals, Bau des Nachwuchsleistungszentrums.

Röttgermann verteidigt sich auf Nachfrage: „Meine Aussagen sind eine unemotionale Beschreibung des Ist-Zustands. Deshalb ist die Aufregung darüber für mich etwas übertrieben“, sagt er, „mir liegt fern, einzelnen Personen vorzuwerfen, dass sie nicht gut gearbeitet hätten. Es ist kein Pauschalurteil, dass alles schlecht war. Ich sage nur: Mutige Schritte sind verpasst worden. Wenn ich mir die Struktur und Infrastruktur anschaue, ist der Verein nicht da, wo er sein müsste. Nüchtern betrachtet, heißt das, dass es diesen Rückstand aufzuholen gilt. Das ist die Kernaussage.“

Thomas Röttgermann bezieht Stellung zu Aussagen

Am Donnerstagabend (29. April 2021) äußerte bezog Röttgermann noch einmal über die Fortuna-Website Stellung: „Mit meiner Bewertung liegt mir daran, die Aufgaben zu skizzieren, die vor uns liegen. In den vergangenen Jahren hat die Fortuna sehr bewegte Zeiten erlebt, die zu bewältigen große Herausforderungen waren“, erklärt der Fortuna-Vorstandsboss. Ohne jeden Zweifel hätten die Verantwortlichen vielfach professionelle Leistungen erbracht, mit selbstlosem du außergewöhnlichem Einsatz: „Das ist vollkommen unstrittig und all jene, die dies zustande gebracht haben, haben Großartiges geleistet und verdienen unser aller Respekt. Wenn meine Äußerungen den Eindruck erweckt haben, dass ich dies in Abrede stelle, so war das nicht meine Absicht – und wäre ja auch komplett falsch.“

Röttgermann weiter: „Meine Aufgabe ist es aber, den Status quo zu bewerten und darauf Antworten zu finden. Und jeder, der sich den Rahmen anschaut, in dem sich die Fortuna bewegt, wird feststellen, dass wir einen erheblichen infrastrukturellen und strukturellen Nachholbedarf im Verhältnis zu unseren Wettbewerbern haben. Die Gründe, warum dieser entstanden ist, sind vielfältig. Die sportlichen Entwicklungen haben dort sicher eine wichtige Rolle gespielt und die Spielräume für langfristig ehrgeizige Entscheidungen verengt. Fakt ist, dass wir die dringlich erforderlichen Entwicklungen nun benennen und aktiv angehen müssen. Nicht, um nachträglich Verantwortliche zu finden. Sondern, um für uns daraus die richtigen, mutigen Schritte nach vorne definieren zu können und diese konsequent anzugehen. Dass dies unser Weg sein muss, ist meine felsenfeste Überzeugung. Unser aller Ziel bleibt die Bundesliga, dafür arbeiten wir und dafür müssen wir jetzt Weichen stellen.“