Florian Wirtz klaut Draxlers BestwertEx-FC-Juwel stellt neuen Rekord bei U21 auf

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Florian Wirtz (M.) beim EM-Qualifikationsspiel in Moldau im Duell mit Cristian Dros.
Chisinau – Bereits vor Monaten krönte er sich zum jüngsten Bundesliga-Torschützen, auch die Fritz-Walter-Medaille in Gold hat zu Hause schon ihren Ehrenplatz - nun sicherte sich der hochdekorierte Florian Wirtz den nächsten Eintrag in die Fußball-Geschichtsbücher.
Der frühere Kölner ist durch seinen Startelf-Einsatz im EM-Qualifikationsspiel in Moldau nun mit 17 Jahren und 159 Tagen jüngster U21-Nationalspieler der DFB-Geschichte. Damit hat der Leverkusen-Profi die Marke des bisherigen Rekordhalters Julian Draxler (17 Jahre, 323 Tage beim Debüt im Mai 2012) um ein gutes halbes Jahr unterboten.
Souveräner 5:0-Sieg für U21 in Moldau
Nicht nur aufgrund des neuen Rekords war der Ausflug nach Südosteuropa für Wirtz äußerst gelungen. Beim Schlusslicht in der Quali-Gruppe neun gelang der Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz ein ungefährdeter 5:0-Sieg. Mit 12 Punkten nach sechs Spielen ist man weiterhin auf Kurs.
Stürmer Lukas Nmecha (21) von RSC Anderlecht traf erst per Abstauber (18.), dann mit einem frechen Strafstoß im Panenka-Stil (25.), nachdem er zuvor gefoult wurde. Das Tor zum 3:0 für Deutschland ging auf das Konto von Kölns Salih Özcan (22). Nach einem Freistoß des Ex-Kölners Tim Handwerker (22) aus dem Halbfeld kam Özcan noch minimal mit dem Kopf an den Ball und irritierte so den Torhüter der Gastgeber. Jonathan Burkardt (20) legte kurz nach seiner Einwechslung das 4:0 (67.) nach. Auch Neuling Dominik Kother (20) konnte noch ein Tor feiern (90.+2).
Corona-Wirbel um Stephan Ambrosius im Vorfeld
Im Vorfeld des Spiels hatte es reichlich Wirbel beim deutschen Team gegeben. Verteidiger Stephan Ambrosius (21) vom Zweitligisten Hamburger SV wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Paul Jaeckel (22), David Raum (22) und Manuel Wintzheimer (21) flogen zudem auch nicht mit nach Moldau und mussten vom Team abreisen. Als Vorsichtsmaßnahme waren auch Teile des Funktionsteams nicht mit dabei.
„Wir mussten von der UEFA her dieses Spiel austragen. Wenn wir nicht hier gewesen wären, hätte das Spiel nicht für uns gezählt und die EM-Quali wäre praktisch kaputt gewesen“, sagte Coach Stefan Kuntz bei ProSieben Maxx. Man habe daher bereits überlegt, welche Mannschaft im Falle einer Quarantäne für das komplette Team hätte antreten können, sagte Kuntz. „Wir konnten auch kein Training durchführen, sondern die Spieler saßen in Isolation auf ihren Zimmern“, berichtete er. „Es war eine ungewöhnliche Vorbereitung, wir waren nicht wie gewohnt einen Tag vorher hier am Spielort, haben das Stadion nicht gesehen.“
Stefan Kuntz nahm nur 17 Spieler mit nach Moldau
Nach dem Bekanntwerden des positiven Corona-Tests seien mehrere Varianten mit dem Gesundheitsamt diskutiert worden. „Es ging von der Lösung, wir können alle gar nicht fahren, über die Variante, nur der eine Spieler muss zu Hause bleiben, bis jetzt hin zu der Lösung, dass die drei Spieler, die mit Stephan Ambrosius am Tisch gesessen haben, leider auch nach Hause fahren mussten.“ Die U21 war daher nur mit einem Kader von 17 Profis nach Moldau gereist. (msw/dpa)