Frust, Trotz und ÄrgerFlick äußert sich zum Bierhoff-Aus: Wirft er jetzt auch hin?

Bundestrainer Hansi Flick hat sich in einer Stellungnahme zur Vertragsauflösung von Geschäftsführer Oliver Bierhoff geäußert. Bei ihm klingt durchaus Skepsis durch, wie es nun weitergehen soll.

von Marcel Schwamborn (msw)

Das große Beben nach dem WM-Desaster in Katar hat Hansi Flick (57) schwer getroffen – und bei ihm starke Zweifel an seiner Zukunft als Bundestrainer aufgeworfen. Flick hat mit großem Bedauern auf den Abschied von Oliver Bierhoff (54) vom Deutschen Fußball-Bund reagiert – eine passende Nachfolgeregelung erkennt der Bundestrainer derzeit nicht.

Am Mittwoch soll sich Flick bei DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) und Vize Hans-Joachim Watzke (63) zum WM-Aus erklären. Zwischen den Zeilen klingt beim Coach aber großer Frust, Trotz und Ärger durch. Plant er etwa auch seinen Rücktritt?

Hansi Flick äußert großes Bedauern über Aus von Oliver Bierhoff

„Meinem Trainerteam und mir fällt im Moment die Vorstellung schwer, wie die durch Olivers Ausscheiden entstehende Lücke fachlich und menschlich geschlossen werden kann. Unsere Zusammenarbeit war immer von Loyalität, Teamgeist, Vertrauen und Zuverlässigkeit geprägt. Zusammenhalt war die DNA unseres Teams“, äußerte der Bundestrainer am Dienstag (6. Dezember 2022).

Alles zum Thema Hansi Flick

In seinen Worten ist viel Wertschätzung zu erkennen. „Oliver arbeitet seit 2004 an oberster Stelle des deutschen Fußballs und hat fachlich wie menschlich Maßstäbe gesetzt: Von der Professionalisierung der Nationalmannschaft und ihres Umfelds über die zahlreichen Erfolge mit dem WM-Titel 2014 an der Spitze bis zur DFB-Akademie als zentrales Projekt für die Zukunft des deutschen Fußballs und dem DFB-Campus als neue Fußball-Heimat. All dies hat er mit größtem persönlichem Engagement und gegen viele Widerstände vorangetrieben“.

Zu seiner eigenen Zukunft äußerte sich Flick noch nicht, wohl aber zur Bedeutung der Zusammenarbeit mit Bierhoff. Dieser lenkte seit 2004 die Geschicke die Nationalmannschaft zuerst als Teammanager und später als Direktor und Geschäftsführer.

Hansi Flick: „Oliver Bierhoff war mein erster Ansprechpartner“

„Für mich persönlich war Oliver innerhalb des Teams mein erster Ansprechpartner und Freund. Wir hatten als gemeinsames Ziel das Projekt EM 2024 in Deutschland. Dabei stand für Oliver immer und ausschließlich das Wohl der Nationalmannschaft, des DFB und des deutschen Fußballs im Mittelpunkt“, sagte Flick.

„Ich danke ihm persönlich und als Bundestrainer für diese lange Zusammenarbeit und das dabei entstandene unschätzbar hohe Vertrauen. Dieses Vertrauen ist und bleibt im Fußball das höchste Gut“. Spürt Flick das selbst noch beim DFB?

Man benötigt nicht viel Fantasie bei der Vorstellung, dass Watzke zumindest die Fühler nach seinem dicken Kumpel Jürgen Klopp (55) ausstreckt. Den gemeinsamen Erfolgszeiten beim BVB trauert der Boss noch heute hinterher. Die öffentliche Absage von Klopps Berater dürfte normales Geschäft sein.