2. Liga nur unter AuflagenMission Wiederaufstieg: Schalke droht sogar Punktabzug

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Schalkes Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers (am 6. April 2021) glaubt fest an die Erfüllung der DFL-Auflagen im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens zur 2. Bundesliga.

von Michael Eham (eham)

Gelsenkirchen – Der 1. FC Köln ist am 29. Mai dem Abstieg in die 2. Liga am Ende mit einem deutlichen 5:1 über Holstein Kiel gerade so entronnen. Für den FC Schalke 04 laufen die Planungen für das deutsche Unterhaus schon seit Wochen auf Hochtouren. Dabei muss der finanziell gebeutelte Klub mit erheblichen Einnahmedefiziten rechnen und vielleicht sogar einen Punktabzug hinnehmen. Doch Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers (44) gibt sich zuversichtlich.

  • FC Schalke 04 erhielt Lizenz für 2. Bundesliga nur unter Auflagen
  • Bis zum 15. September 2021 muss der Klub die finanzielle Stabilität nachweisen
  • S04-Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers ist sich sicher, dass kein Punktabzug erfolgt

Am Abend des 22. Mai 2021 war die Horrorsaison für den FC Schalke 04 endlich vorbei. Am Ende stand der Abstieg mit nur 16 Punkten aus 34 Spielen und einem Torverhältnis von -61. Auch wenn das furchterregende Zahlen sind, werden diese den Verantwortlichen bei den Königsblauen wohl noch am wenigsten Grund zur Sorge bereiten. Vielmehr ist der Verein in großen finanziellen Schwierigkeiten.

FC Schalke 04: 217 Millionen Euro Schulden

Im Geschäftsjahr 2020 lagen die Verbindlichkeiten des FC Schalke 04 bei knapp 217 Millionen Euro. In der Schreckenssaison – als sportliches Versagen auf die unverschuldete Corona-Krise trafen – verzeichnete der Verein einen Umsatzeinbruch von rund 100 Millionen Euro.

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Die Folge: Auch für die 2. Bundesliga bekam der FC Schalke 04 von der Deutschen Fußball Liga (DFL) die Lizenz nur unter Auflagen. Dem Klub droht mitten in der Mission direkter Wiederaufstieg sogar ein Punktabzug von sechs Zählern.

Bis zum 15. September müssen die Belege für die wirtschaftliche Stabilität bei der Liga eingereicht werden.

Um diese Stabilität sicherzustellen, wird eine neue Anleihe ausgegeben. „Wir haben die Anleihe nicht begeben, um damit Einnahmen zu kompensieren, die uns Pandemie-bedingt weggebrochen sind“, erklärt Rühl-Hamers auf der Vereinshomepage. Dafür seien schon früh Kostensenkungsmaßnahmen eingeleitet worden. Außerdem würden der Klub mit der neuen Anleihe keine zusätzlichen Schulden aufnehmen, „sondern die bestehende Anliehe 2016/2021 zurückzahlen“.

Christina Rühl-Hamers: Werden alle Vorgaben erfüllen

Zusätzlich habe der Verein schon mit Auflagen seitens der DFL gerechnet. „Deshalb haben wir früh Handlungsoptionen für alle möglichen Szenarien entwickelt“, erklärt Rühl-Hamers. „Simpel ausgedrückt: Einnahmen müssen optimiert, Ausgaben reduziert werden.“ Dennoch bleibt die Gefahr eines Punktabzugs. „Wir gehen sicher davon aus, alle Vorgaben zu erfüllen“, sagt die Finanzvorständin weiter.

Ihren Optimismus stützt sie auf die Verlängerung von Sponsoren-Verträgen für die Zweite Liga und Kostensenkungsprogramme in vielen Bereichen. „All das heißt, wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, haben aus allen möglichen Szenarien Handlungsoptionen entwickelt, die wir nun umsetzen. Die DFL erhält am 15. September 2021 unsere Unterlagen, in denen wir alle im Rahmen der Lizenzerteilung festgelegten Auflagen erfolgreich nachweisen werden“, so Rühl-Hamers.