Wieder auf 180Liverpool-Coach Klopp ledert gegen TV-Sender und Kritiker

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Jürgen Klopp, hier am 22. November 2020 in Liverpool, übte nach dem 3:0-Erfolg der „Reds“ gegen Leicester City Kritik an den TV-Sendern.

Liverpool – Der Star-Coach der „Reds“ hat mal wieder so richtig Dampf abgelassen.

Jürgen Klopp (53) war trotz des 3:0-Erfolges seines FC Liverpool gegen Leicester City am vergangenen Wochenende ganz schön angefressen – im Sky-Interview redete sich der extrovertierte Trainer so richtig in Rage.

Der Grund: Nachdem der Ex-Coach des BVB schon seit Wochen die Überbelastung der Spieler kritisierte hatte, brachte ihn ein Journalist auf die Palme, der Klopps Wechsel in der 89. Minute hinterfragte.

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FC Liverpool: Jürgen Klopp übt Kritik an TV-Sendern

„Wir wechseln spät, weil wir dauernd darüber nachdenken müssen, dass sich jemand verletzt. Wir können nicht früh wechseln. Denn wenn wir das tun und ein anderer verletzt sich, spielen wir am Ende mit neun Spielern“, erklärte Klopp, der Hehl daraus machte, wie sehr ihm diese Frage missfiel.

Die seit Monaten vom Pech verfolgten Liverpooler mussten auch im Spiel gegen die „Foxes“ eine weitere bitte Verletzung hinnehmen: Mittelfeld-Abräumer Naby Keita (25) musste das Feld nach 53 Minuten verlassen.

„Es geht um alle Spieler, es geht um die englischen Spieler, es geht um die Spieler, die bei der EM im nächsten Sommer spielen – wenn ihr (Sky) nicht anfangt, mit BT (British Telecommunications, zweiter übertragender Sender) zu reden, sind wir fertig“, mahnte der Coach der „Reds“.

Der Spielplan der Premier League sei laut Klopp einfach zu dicht getaktet – fast alle Spieler müssten über ihre Belastungsgrenze gehen: „Wenn wir weiterhin am Mittwoch und dann darauf am Samstag um 12.30 Uhr spielen, bin ich mir unsicher, ob wir die Saison mit elf Spielern beenden werden. Die Top Sechs sind alle gleich, aber ich weiß, dass es euch (den Sendern) egal ist. Und genau das ist das Problem.“

FC Liverpool: Klopp gibt Firmino Rückendeckung

Auch in puncto Roberto Firmino (29), der zuletzt aufgrund seiner bis dato mageren Tor-Ausbeute scharf kritisiert wurde, sprach der frühere Trainer von Mainz 05 ein Machtwort: „Was manche Leute über Firmino sagen, ist lächerlich. Nur weil sie manchmal nichts anderes zum Reden haben. Man kann einem Tor nicht näher sein, als er es heute Abend war, bevor er es geschossen hat. Ich freue mich so sehr für ihn, und er hat hervorragend gespielt“, so der Deutsche.

In der 77. Spielminute hätte der Nationalspieler der „Selecao“ seinen Tor-Fluch um ein Haar beendet, doch nur wenige Millimeter verhinderten den Treffer.

„Er war der unglücklichste Mann der Welt in den ersten 80 Minuten“, so Liverpool-Kollege James Milner (34).

In der 86. Minute klappte es dann aber doch und Firmino hatte Grund zum Jubeln, als er per Kopf den 3:0-Endstand besiegelt. Der brasilianische Angreifer hatte vor der Partie erst einen Saisontreffer erzielt – für viele zu wenig. (cw)