Einen Tag vor möglichem HaftantrittGericht teilt Entscheidung zu Hernández-Berufung mit

Münchens Lucas Hernandez läuft vor dem Spiel zur Auswechselbank.

Lucas Hernández, hier am 29. Februar 2020, muss nun doch keine sechsmonatige Haftstrafe absitzen.

Lucas Hernández drohte aufgrund eines Falles aus dem Jahr 2017 eine Haftstrafe, die er am Donnerstag hätte antreten müssen. Der Franzose legte aber Berufung beim Gericht ein – mit Erfolg!

München. Es wurde immer enger für Lucas Hernández (25)! Am Donnerstieg (28. Oktober 2021) wäre die Frist abgelaufen, der Franzose hätte in Spanien für sechs Monate in Haft gehen müssen.

Der Verteidiger des FC Bayern legte aber Berufung ein beim Gericht in Madrid, und das hat nun eine Entscheidung getroffen. Einen Tag vor Ablauf der Frist teilte das Gericht mit, dass Hernández nicht in Haft muss.

Lucas Hernandez hofft, dass Berufung angenommen wird

„Wir sind der Ansicht, dass der Berufung stattgegeben werden soll und der Haftantritt aufgehoben wird“, teilte das Gericht mit. Die Strafe wurde zur Bewährung für vier Jahre ausgesetzt. Zudem sprach das Gericht eine Geldstrafe von 240 Tagessätzen zu je 400 Euro (96.000 Euro) gegen den 25-Jährigen aus.

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Am 18. Oktober war der 25-Jährige beim Strafgericht Nummer 32 in Madrid offiziell darüber informiert worden, dass er spätestens zehn Tage später die sechsmonatige Haft antreten müsse. Sollte die Haftstrafe bestehen bleiben, könne Hernández diese auch nicht im Ausland, etwa in Deutschland, absitzen. Im für ihn und den FC Bayern schlimmsten Fall würde er den Münchnern bis April 2022 fehlen.

Den Münchnern waren die Hände gebunden. „Wir können dazu nichts sagen, das ist seine private Angelegenheit. Wir hoffen natürlich, dass die spanischen Behörden einen guten Ausgang für Lucas möglich machen“, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic (44).

Lucas Hernández und seine Frau versöhnten sich

Der frühere Abwehrspieler von Atlético Madrid soll wegen der Missachtung eines Gerichtsurteils ins Gefängnis. Es geht dabei um einen Verstoß gegen ein Annäherungs- und Kontaktverbot, das auf einen inzwischen schon Jahre zurückliegenden handgreiflichen Streit mit seiner damaligen Freundin und heutigen Frau Amelia zurückgeht. Beide hatten sich allerdings kurz nach dem Vorfall bereits versöhnt und sind heute verheiratet.

Im Februar 2017 war der Profi (damals noch in Diensten von Atletico Madrid) wegen der handgreiflichen Auseinandersetzung mit dem Kontaktverbot belegt worden, nachdem sich beide heftig auf offener Straße gestritten hatten.

Lucas Hernández wurde nach Urlaub mit seiner Freundin festgenommen

Der damals wohl angetrunkene Hernández wurde damals wegen häuslicher Gewalt zu gemeinnütziger Arbeit und einem sechsmonatigen Kontaktverbot verurteilt. Kurz darauf versöhnte sich das Paar allerdings schon wieder und flog im Juni 2017 gemeinsam in den Urlaub nach Miami.

Damit verstieß Hernández gegen das Annäherungsverbot und wurde nach seiner Urlaubsrückkehr in Madrid festgenommen und anschließend wieder freigelassen. In Spanien spielt der Kampf gegen häusliche Gewalt eine große Rolle in der Gesellschaft. Die Richter sind sehr streng.

Hernández' Frau Amelia kam nach spanischen Medienberichten glimpflicher davon, weil ihr die auferlegte Kontaktsperre im Augenblick der gemeinsamen Reise nach Las Vegas noch nicht offiziell zugestellt gewesen sei. (msw/dpa)