„Mir eigentlich egal“Bayern-Kapitän Neuer irritiert mit Statement zu Eklat-Video

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Keeper Manuel Neuer vom FC Bayern München sprach vor dem Champions-League-Duell mit dem FC Chelsea auch über sein umstrittenes Urlaubsvideo.

von Anton Kostudis (kos)

München – Am Samstagabend (21 Uhr, Sky) startet der FC Bayern in die Mission Triple. Der Rekordmeister bittet in der Allianz-Arena den FC Chelsea zum Rückspiel-Tanz im Königsklassen-Achtelfinale, alles andere als ein Weiterkommen wäre nach dem klaren 3:0 im Hinspiel eine riesige Überraschung.

Vor dem Duell mit dem englischen Top-Klub stand FCB-Keeper Manuel Neuer (34) Rede und Antwort. Und dabei ging es nicht nur um's Sportliche. Denn der Bayern-Kapitän musste sich nach seiner „Video-Affäre“ auch eine unangenehme Frage gefallen lassen.

Manuel Neuer spricht über umstrittenes Urlaubsvideo

Hintergrund: Mitte Juli war im Netz ein Video aufgetaucht, welches Neuer im Kroatien-Urlaub zeigt. Ebenfalls auf der Aufnahme zu sehen: Bayerns Torwarttrainer Toni Tapalovic (39). Gemeinsam singen die beiden mit weiteren Personen das Lied „Lijepa li si“ („Schön bist du“) des umstrittenen Musikers Marko Perkovic (53). Dessen Band Thompson wird vorgeworfen, den kroatischen Faschismus zu verherrlichen. Sogar die Staatsanwaltschaft hatte vor Jahren gegen die Gruppe wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt.

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Nun sprach Neuer erstmals zu den Vorwürfen – ließ dabei aber vieles im Unklaren. „Was andere fordern, ist mir eigentlich egal“, kommentierte er die Frage, warum er sich bislang nicht wie verlangt zu dem Vorfall geäußert habe. Seinen Urlaub in Kroatien habe er „ganz normal genossen“, sagte Neuer.

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Als er nach München zurückgekehrt sei, habe ihn niemand auf den Clip angesprochen, „eher mit dem Kopf geschüttelt über die Berichterstattung“, meinte der Keeper. Und damit war das Thema erledigt. Neuer konzentriere sich „auf die Arbeit und auf das, wofür ich hier bin“. Neuers Management hatte bereits verlauten lassen, dass der Nationalkeeper kein Kroatisch spricht. Dennoch: Sein jüngstes Statement wirkte nicht hundertprozentig souverän...

FC Bayern will gegen Chelsea nächste Runde erreichen

Deutlich entspannter präsentierte sich im Anschluss FCB-Coach Hansi Flick (55). Kein Wunder – die Ausgangslage vor dem Rückspiel gegen Chelsea könnte besser nicht sein. „Wir haben den notwendigen Respekt und haben gesehen, was Chelsea nach dem Re-Start für Leistungen gezeigt hat. Wichtig ist, dass wir den notwendigen Respekt haben, gleichzeitig aber selbstbewusst in das Spiel gehen und uns unserer Stärken bewusst sind“, gab sich der Erfolgstrainer gewohnt diplomatisch.

Unterschätzen will der Bayern-Coach den Gegner aber nicht. „Wenn ich auf der Gegenseite wäre, würde ich denken, dass man nichts zu verlieren hat und noch mal alles in die Waagschale legt. Und genauso erwarten wir Chelsea“, warnte Flick.

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Neuer gab sich unterdessen gewohnt selbstbewusst und sendete eine klare Botschaft an die „Blues“: „Ich habe das Gefühl, dass wir voll im Saft sind. Wir haben gut gearbeitet und sind vorbereitet.“ (kos)