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„Habe keine Lust mehr“Volle Breitseite: Heftige Attacke von Flick gegen Salihamidzic

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Genervter Blick, abgeblockte Fragen: Hansi Flick bei der Pressekonferenz am Freitag.

München – Sechs Titel in einer Saison gewonnen, die neunte Meisterschaft in Folge zum Greifen nah. Selbst in der Champions League ist trotz der 2:3-Hinspiel-Niederlage gegen Paris noch nicht alles verloren. Und trotzdem ist die Stimmung beim Tabellenführer Bayern München äußerst angespannt.

  • Dicke Luft zwischen Hansi Flick und Hasan Salihamidzic
  • Karl-Heinz Rummenigge verlangt Ende der Streitereien
  • Coach des FC Bayern München äußerte sich am Freitag

Mitten in der entscheidenden Phase der Saison tobt ein Machtkampf zwischen Trainer Hansi Flick (56) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic (44). Der Abgang des Erfolgs-Trainers im Sommer dürfte immer wahrscheinlicher sein – trotz eines Vertrags bis 2023. Flick scheint auf dem Sprung zum Bundestrainer-Job zu sein.

Hansi Flick: Mannschaft im Vorjahr war besser als die aktuelle

Am Freitag (9. April) äußerte sich der Coach im Vorfeld des Liga-Duells gegen Union Berlin (Samstag, 15.30 Uhr). Und da ließ er gleich mehrere Bomben hochgehen. „Ich bin jetzt eineinhalb Jahre Cheftrainer. Ich habe eine Mannschaft vorgefunden, es hat sich entwickelt. Wir hatten letztes Jahr eine Mannschaft, die qualitativ - und das weiß glaube ich jeder und jeder wird mir da zustimmen - besser war als die Mannschaft in diesem Jahr. Trotzdem sind wir in der Bundesliga sieben Punkte vorne“, sagte er.

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Eine knallharte Aussage, die Sportchef Salihamidzic als Totalangriff auf seine Transfer-Politik auffassen wird. Übersetzt heißt es: Der Coach liefert, der Sport-Boss hat bei seiner Arbeit versagt. Eine Attacke, die dieser bestimmt nicht so stehen lassen wird und die beim Team vielleicht auch nicht gut ankommen dürfte.

Hansi Flick: Mannschaft war im vergangenen Jahr besser

Flick weiter: „Was ich sagen will ist, dass wir absolut fokussiert sind auf unseren Job, das wofür wir da sind. Mir macht das mit meinem Trainerteam enorm viel Spaß. Ich habe viele Nachrichten von meinen Kollegen bekommen, die mir gratuliert und gesagt haben, die Mannschaft sei eine absolute Inspiration. Ich bin absolut fokussiert und ich spüre, dass meine Mannschaft absolut loyal mir gegenüber ist. Ich will den Fokus jetzt auf das legen, was wichtig ist: die Mannschaft und den Erfolg.“

Hansi Flick: „Ich habe auch Teilschuld an der Debatte“

Dass seit Wochen trotz der Erfolge bei den Bayern debattiert wird, räumt der Coach auch ein. „Ich habe auch ein bisschen Teilschuld an der Debatte. Wir vergessen jetzt aber alles. Ich versuche das Ganze so lösen, so zusammenzuarbeiten, dass es zum Wohle des Vereins ist. Und alles andere, was ansonsten an Störfeuern kommt, das kommt nicht von mir.“

In Richtung der zugeschalteten Journalisten sagte er: „Ich versteh es absolut, dass Sie alle immer etwas Neues aus mir herausbekommen wollen. Das ist Ihr Job. Ich habe aber keine Lust mehr darauf und werde diese Fragen in Zukunft auch nicht mehr beantworten. Das ist so eine geile Mannschaft. Sie hat es verdient, dass man sich auf sie konzentriert.“

Auf die Nachfrage, ob er denn seinen Vertrag bis 2023 erfüllen werde, sagte er nur noch genervt: „Nächste Frage“ und schüttelte den Kopf. Das ähnliche Schauspiel wiederholte sich bei mehreren gleichgelagerten Fragen zum Zoff der Bosse.

Karl-Heinz Rummenigge fordert Ruhe auf das Wesentliche

Dabei hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (65) eigentlich die Streithähne im Vorfeld mit eindringlichen Worten zur Räson gerufen. „Wir müssen alle an einem Strang ziehen, müssen harmonisch, loyal und professionell zusammenarbeiten“, sagte Rummenigge der Bild: „Das ist meine klare Forderung an die sportliche Führung. Das hat den FC Bayern immer ausgezeichnet.“

Die Diskussionen um die Zukunft von Flick und die Spannungen im Verhältnis mit Salihamidzic sollen ad acta gelegt werden. „Dieses Thema muss ein Ende haben. Es ist überflüssig, dass wir das permanent kommentieren müssen“, sagte Rummenigge, „zumal wir im letzten Viertel der Saison stehen, mit sieben Punkten Vorsprung Erster in der Bundesliga sind, und auch trotz unseres 2:3 gegen Paris noch eine Chance haben, in der Champions League weiterzukommen. Wir brauchen Ruhe und eine Fokussierung auf das Wesentliche.“

Neun Ausfälle beim FC Bayern beim Union-Spiel

Beim ganzen Trubel gingen fast die Personalprobleme beim Meister unter. Flick muss am Samstag auch noch auf Lucas Hernandez sowie Marc Roca und damit auf gleich neun Profis verzichten. Hernandez hat laut Flick eine „schmerzhafte Rippenprellung“, bei Roca ist am Freitag eine ältere Verletzung wieder aufgebrochen.

Neben dem genannten Duo fallen Leon Goretzka (Zerrung) und Niklas Süle (Muskelfaserriss) aus, die sich gegen Paris St. Germain verletzt hatten. Ebenfalls passen müssen gegen Union weiterhin Weltfußballer Robert Lewandowski (Knie), Serge Gnabry (Corona), Alphonso Davies (Rotsperre) sowie die Langzeitverletzten Corentin Tolisso und Douglas Costa.

Auffüllen wird Flick seinen Kader mit vier Spielern aus der zweiten Mannschaft: Außenstürmer Christopher Scott (18), Außenverteidiger Remy Vita (20) und Josip Stanisic (21) sowie Stürmer Dimitri Oberlin (23).