Irre „Hautcreme-Affäre“FCA-Coach Herrlich gesteht Fehler und sperrt sich selbst

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Heiko Herrlich, hier bei der Pressekonferenz zu seiner Vorstellung, ist seit Mitte März Trainer beim FC Augsburg.

Augsburg – Trainer Heiko Herrlich (48) verzichtet nach seinem Verstoß gegen die Quarantäne-Regeln des Hygiene-Konzepts der DFL freiwillig auf das Debüt bei seinem neuen Klub FC Augsburg und kommt damit möglicherweise einer Sperre zuvor. Herrlich sperrt sich sozusagen selbst!

Er wird das Training am Freitag nicht leiten und auch beim Spiel gegen den VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) nicht im Stadion sein. Auf der Pressekonferenz am Donnerstag hatte Herrlich selbst berichtet, dass er das Mannschaftshotel kurzzeitig verlassen habe.

„Ich habe einen Fehler gemacht, indem ich das Hotel verlassen habe. Auch wenn ich mich sowohl beim Verlassen des Hotels als auch sonst immer an alle Hygienemaßnahmen gehalten habe, kann ich dies nicht ungeschehen machen. Ich bin in dieser Situation meiner Vorbildfunktion gegenüber meiner Mannschaft und der Öffentlichkeit nicht gerecht geworden“, erklärte Herrlich inzwischen.

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Deshalb werde er „konsequent sein“ und zu seinem Fehler stehen. In den nächsten Tagen werden weitere Corona-Tests durchgeführt. Nach zwei negativen Ergebnissen wird Herrlich die Trainingsarbeit nach Klubangaben wieder aufnehmen.

So hatten wir am Donnerstag, 14. Mai, zunächst über den Fall berichtet:

Heiko Herrlich (48) hat vor seinem Debüt beim FC Augsburg von einem Erlebnis außerhalb der Hotel-Quarantäne berichtet. Und dieses Erlebnis könnte weitreichende Folgen haben.

FC Augsburg: Heiko Herrlich war trotz Isolation im Supermarkt

Denn der neue Trainer des FCA hat verbotenerweise das Quarantäne-Hotel verlassen, um im Supermarkt einkaufen zu gehen. Das hat er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr) zugegeben.

„Wir sind im Hotel in Quarantäne und sollen da eigentlich auch nicht rausgehen. Es gibt aber Situationen, die es einfach erfordern.“ Er hätte keine Zahnpasta mehr, „die ist am Ausgehen", und keine Hautcreme mehr gehabt, „und dann bin ich mit meinem Trainingsanzug in der Nähe zu einem Supermarkt gegangen.“ Dort konnte sich Herrlich dann eindecken.

Verstoß gegen DFL-Konzept: Wird Heiko Herrlich gesperrt?

Im DFL-Konzept zur Fortsetzung des Spielbetriebs in der Corona-Krise steht neben diversen Maßgaben geschrieben: „Als weitere Sicherungsmaßnahme werden mindestens die letzten sieben Tage vor Saisonbeginn als Trainingslager in Quarantäne verbracht, wobei die regelmäßige Abstrichtestung fortgesetzt wird.“

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Damit gefährdet der 48-Jährige das komplette Konzept der DFL. Ob er nun bei seinem eigentlichen Debüt als FCA-Trainer am Samstag auf der Bank sitzt, oder ob ihm eine Sperre droht, bleibt abzuwarten. Von der Deutschen Fußball Liga gab es dazu vorerst keine Stellungnahme. (dpa/tsc/ars)