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Essen tobte über „Skandal“Nach Elfer-Wut im Pokal: DFB gibt klare Fehlentscheidung zu

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Der Zweikampf zwischen Dennis Grote und Finn Porath erhitzte im Pokal-Viertelfinale zwischen Rot-Weiss Essen und Holstein Kiel am 3. März die Gemüter bei RWE.

von Béla Csányi (bc)

Essen – Der wilde Ritt von Rot-Weiss Essen im DFB-Pokal ist zu Ende. Durch ein 0:3 gegen Holstein Kiel verabschiedete sich der Regionalligist am Mittwoch (3. März) aus dem Wettbewerb. Der strittige Elfmeter, der für die Kieler Führung gesorgt hatte, brachte RWE schon zur Pause auf die Palme. Einen Tag später reagierte dann auch der DFB auf die wütenden Anschuldigungen.

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  • Rot-Weiss Essen sauer über strittigen Elfmeter
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Schiri-Boss Dr. Jochen Drees (50) bewertete die Entscheidung von Markus Schmidt (47), der nach einem Zweikampf im Strafraum sofort auf den Punkt gezeigt hatte und dabei auch nicht von Video-Assistent Robert Hartmann (41) korrigiert worden war.

Rot-Weiss Essen tobt über strittigen Elfmeter im Pokal gegen Holstein Kiel

Zwar ging der erfahrene Dennis Grote in der 24. Minute im eigenen Strafraum etwas ungestüm in den Zweikampf mit Finn Porath, der Kieler knickte allerdings schon vor dem Kontakt ein. Der schnelle Pfiff von Schmidt wurde durch den Video-Assistenten nicht revidiert – Hauke Wahl nahm das Geschenk zur Gästeführung an.

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Bei Ansicht der Bilder konnte auch Drees nicht widersprechen. Gegenüber „Sport1“ erklärte er: Porath löse den Kontakt mit aus, „er knickt auch relativ schnell weg in dieser Situation, als es im Prinzip noch keinen relevanten Kontakt gegeben hat."

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Schiri-Boss Dr. Jochen Drees nahm zur Elfmeter-Debatte aus dem Pokalspiel zwischen Rot-Weiss Essen und Holstein Kiel Stellung. Das Foto zeigt Drees im August 2018 auf einer Pressekonferenz.

Ein Foul von Grote habe zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorgelegen: „Dieser Aspekt ist für uns in dieser Aktion führend. Deswegen hätten wir in dem Fall präferiert, dass es zu einem Onfield-Review, also einer Betrachtung der Bilder hätte kommen - und der Strafstoß nach Ansicht dieser Bilder zurückgenommen werden sollen.“

Rot-Weiss Essen erholt sich nicht mehr vom strittigen Elfmeter-Gegentor

Doch die Überprüfung gab es nicht. Stattdessen folgte kurz nach dem 0:1 gleich der nächste Nackenschlag für RWE: Gegen geschockte Gastgeber legte Holstein nur zwei Minuten später routiniert nach. Fin Bartels legte mit Übersicht auf Janni Serra, der aus kurzer Distanz zum 2:0 einschob. Essen gelang bis zum Pausenpfiff keine Reaktion.

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RWE-Boss Marcus Uhlig tobte schon in der Halbzeitpause über den Elfmeterpfiff im Pokal-Viertelfinale am 3. März gegen Holstein Kiel.

Den ersten Verbalangriff des Regionalligisten gab es dann bereits in der Halbzeit: RWE-Boss Marcus Uhlig schoss in einer Wutrede am Sky-Mikrofon gegen den DFB und das Schiri-Gespann.

Rot-Weiss Essen: Vereinsboss tobt über Elfmeter im Pokal gegen Holstein Kiel

Auch nach etlichen Zeitlupen habe er keinen Kontakt feststellen können, beklagte Uhlig und polterte: „Wir haben 20.000 Euro für die Einrichtung des Video-Beweises im Stadion gezahlt. Ich weiß nicht, ob da alle geschlafen haben.“ Nachfragen beim Vierten Offiziellen seien „arrogant abgekanzelt“ worden, den Umgang beklagte er als „sehr, sehr bedenklich“.

Das nicht eingegriffen worden sei, bewertete Uhlig als „riesigen Skandal“. Er kündigte an, gleich nach dem Interview an der Kabine der Schiris klopfen zu wollen: „Vielleicht wecke ich da jemanden auf“.

„Übeltäter“ Grote war nach Spielschluss beim ersten Blick auf die TV-Bilder selbst überrascht. „Oh, wow“, entfuhr es dem früheren Bochumer, der ebenfalls keinen elfmeterwürdigen Kontakt entdeckte. RWE-Trainer Christian Neidhart äußerte nach Abpfiff pragmatisch: „Wenn das erste Tor nicht fällt, fällt das zweite auch nicht.“

Rot-Weiss Essen im Pokal gegen Holstein Kiel ohne Chance

Nach dem Seitenwechsel zeigte der Regionalligist zwar ähnlich viel Feuer wie Vereinsboss Uhlig in der Pause, konnte den Klassenunterschied damit aber nur selten vergessen machen. Kiel behielt kühlen Kopf, spielte seine technische Überlegenheit aus und ließ Minute um Minute vergehen.

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Holstein Kiel machte im Pokal-Viertelfinale bei Rot-Weiss Essen schon vor der Pause alles klar.

So verlief der zweite Durchgang komplett unspektakulär, den Schlusspunkt setzte Joshua Mees in der 90. Minute mit dem 3:0. Die überragende Saison von Rot-Weiss Essen im DFB-Pokal ging damit bitter zu Ende. Nach Siegen gegen Arminia Bielefeld (1:0), Fortuna Düsseldorf (3:2) und Bayer Leverkusen (2:1 n.V.) platzte der Pokal-Traum schließlich gegen Kiel, das nach Borussia Dortmund als zweiter Halbfinalist feststeht.

Auch Kiels Routinier Fin Bartels warf nach dem Spiel einen kritischen Blick auf den Elfmeterpfiff, war aber vor allem erleichtert, die Pflichtaufgabe mit Kiel gemeistert zu haben. Er wolle mit den Kollegen „den Moment genießen“, dann gehe der Blick aber auch schon wieder zum Aufstiegs-Gipfel beim Hamburger SV am Montag (8. März).