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Schlimme Turnier-StatistikAuch Gnabry litt bei der EM am Fluch der Nummer 10

Deutschlands Serge Gnabry reagiert enttäuscht nach seinem Abseitstor gegen Portugal.

Serge Gnabry schaut enttäuscht beim EM-Vorrunden-Spiel gegen Portugal. Der Bayern-Star blieb torlos beim Turnier.

Viele deutsche Legenden trugen in der Nationalmannschaft das Trikot mit der Nummer zehn. Doch seit vielen Jahren liegt ein Fluch auf dem Shirt. Serge Gnabry erlebte bei der EM ein Turnier zum Vergessen – wie viele seiner Vorgänger.

von Marcel Schwamborn (msw)Markus Krücken (krue)

Köln. Wolfgang Overath (77), Günter Netzer (76), Heinz Flohe (†65), Hansi Müller (63), Lothar Matthäus (60). Mehrere deutsche Fußball-Legenden trugen bei der Nationalmannschaft die berühmte Rückennummer zehn. Die zehn kennzeichnet eigentlich den offensiven Mittelfeldspieler, sie signalisiert aber auch immer eine besondere Wertschätzung für einen Spieler innerhalb des Turnierkaders.

Bei der EM 2021 warf ein deutscher Spieler die größten Rätsel auf. Serge Gnabry (25) kam mit der Tor-Empfehlung von 16 Toren in 22 Länderspielen zum Turnier. Die Quote des Bayern-Spielers im DFB-Trikot in Quali- oder Freundschaftsspielen war beeindruckend. Doch Gnabry fand nie in das Turnier. Nach 250 enttäuschenden und torlosen Minuten stand das Turnier-Aus für Deutschland.

Serge Gnabry: Top-Quote vor der EM, dann die totale Flaute

„Er macht nicht den Eindruck, als hätte er an Selbstbewusstsein eingebüßt. Er investiert sehr viel, ist unheimlich fleißig, manchmal muss man ihn auch ganz schön bremsen“, hatte Joachim Löw (61) noch am Tag vor dem Achtelfinale gegen England gesagt, um ihn dann doch auf die Bank zu setzen. „Er hat bei diesem Turnier nicht das gezeigt, was er kann“, lautete die Kritik des Ex-Bundestrainers danach. Warum enttäuschte Gnabry so bei der EM? Lag es vielleicht am Trikotfluch, der nun auch ihn erreicht hat?

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Julian Brandt schaut enttäuscht beim Länderspiel gegen die Ukraine in Leipzig.

Julian Brandt beim Nations-League-Spiel gegen die Ukraine im November 2020. Der Dortmunder wurde nicht für die EM nominiert.

Vor Gnabry trug Julian Brandt (25) die berühmte Nummer. Er habe das „dankend angenommen“, sagte Brandt nach dem WM-Fiasko 2018, als er Mesut Özil (32) mit der Nummer ablöste. „Ich versuche, da ein bisschen hineinzuwachsen“ und fügte hinzu: „Ich glaube, ich habe breite Schultern. Ich glaube, ich passe da rein.“ Es folgten sehr schwache Leistungen in Freundschaftsspielen oder Quali-Duellen und die Nicht-Nominierung zur EM.

Das deutsche Shirt mit der Nummer zehn hat schon lange keinem Spieler mehr Glück gebracht. Das letzte Tor bei einem großen Turnier schoss Lukas Podolski (36) 2012 gegen Dänemark. Ein Blick in die Statistik zeigt, wie schwer es jeweils die Spieler bei Turnieren mit der mit vielen Erwartungen verbundenen Nummer hatten.

Lukas Podolski jubelt nach seinem EM-Tor 2012 gegen Dänemark.

Lukas Podolski feiert am 17. Juni 2012 sein Tor bei der EM gegen Dänemark. Es war der letzte Turniertreffer eines deutschen Zehners.

Nachdem Matthäus beim WM-Titel 1990 mit der zehn geglänzt hatte, übernahm sie Thomas Doll (55) bei der EM 1992 – und blieb torlos. Matthäus gelang bei der WM 1994 gegen Bulgarien noch mal ein Treffer. Thomas Häßler (55), ansonsten ein Zauberfuß im deutschen Team, blieb sowohl bei der EM 1996 als auch bei der WM 1998 als Zehner ohne Erfolgserlebnis.

Nach Matthäus (EM 2000) trug Lars Ricken (44) das Trikot bei der WM 2002 als Bankdrücker ohne einen einzigen Einsatz. Bei der EM 2004 flog Deutschland nach der Vorrunde raus, mit Kevin Kuranyi (39) als torlosen Zehner. Oliver Neuville (48) gelang beim Sommermärchen 2006 ein Tor gegen Polen, bei der EM 2008 blieb er auch blass.

Kevin Kuranyi sitzt beim EM-Spiel auf dem Rasen und schimpft enttäuscht.

Kevin Kuranyi hadert beim EM-Spiel 2004 gegen Tschechien. Der Angreifer blieb mit der Trikotnummer zehn ohne Treffer.

Es folgte die Spielmacher-Ära von Podolski. Zwei Treffer bei der WM 2010 in Südafrika, besagtes Tor gegen Dänemark bei der EM 2012 und noch 53 Spielminuten ohne Torbeteiligung beim WM-Titel 2014 sowie 18 Spielminuten bei der EM 2016 beendeten seine Nationalmannschafts-Karriere.

Özil blieb bei der WM 2018 in zwei Spielen ohne Tor. Nun ereilte Gnabry das gleiche Schicksal. Auch bei den Confed-Cup-Turnieren ist die Übersicht dürftig. Sebastian Deisler (41) gelangen 2005 immerhin zwei Vorlagen, Kerem Demirbay (28) spielte beim Sieg 2017 nur 78 Minuten (ein Tor). Hansi Flick (56) sollte sich also gut überlegen, wem er bei der WM 2022 das Trikot mit der zehn zuteilen wird.