„Es muss etwas passieren“Effenberg fordert neue Führungsspitze beim DFB

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Stefan Effenberg als Experte beim Pokalspiel zwischen Wolfsburg und Schalke im Februar 2021.

Düsseldorf – Die Führungsspitze beim Deutschen Fußball-Bund gibt seit Monaten ein desolates Bild ab. Dass nahezu alle Funktionäre auf ihren Positionen ungeeignet sind, hat EXPRESS auch schon mehrmals angeprangert. Uli Hoeneß (69) hat nach dem Länderspiel gegen Island (3:0) neue Schärfe in die Debatte gebracht, indem er „personelle Konsequenzen“ gefordert hat. „Es kann nicht sein, dass das so weitergeht, das ist ein Trauerspiel“.

  • Debatte um die Führungsspitze beim DFB
  • Stefan Effenberg fordert Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge
  • Bayern-Boss hat andere Vorstellungen von seiner Zukunft

Der ehemalige Nationalspieler Stefan Effenberg (52) hat in der Debatte am Samstag (27. März) eine Doppelspitze mit Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge (65) ins Gespräch gebracht. „Der Verband könnte mit einem Schlag aus der Krise kommen, eine gigantische Aufbruchsstimmung erzeugen und den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft legen“, schrieb Effenberg bei t-online.

Hoeneß und Rummenigge seien „beides Machtmenschen, die über eine unglaubliche Fachkompetenz verfügen und natürlich die Befugnisse brauchen, um ihre Ideen umzusetzen.“

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Hoeneß hatte bei RTL gewütet, beim DFB gehe es gar nicht mehr um Fußball, „stattdessen nur noch um Posten-Geschacher, Aufwandsentschädigungen, Machtspiele.“ Effenberg kann dem nur beipflichten: „Der DFB hat in den vergangenen Jahren ein fatales Bild abgegeben – und das ist nie gut für das Innenleben einer Mannschaft. Deshalb sage auch ich: Es muss etwas passieren“.

Stefan Effenberg: Hoeneß und Rummenigge haben auf alles eine Antwort

Für den „Tiger“ seien die beiden Münchner Machtmenschen ideale Kandidaten, das Chaos beim DFB in den Griff zu bekommen. „Sie haben das Erfolgsgen in sich, haben über Jahrzehnte gezeigt, dass sie als Duo überragend funktionieren. Sie haben den FC Bayern zu dem gemacht, was er heute ist: der aktuell beste Fußballverein der Welt, der dazu noch extrem beliebt und finanziell kerngesund ist.“

Effenberg weiter: „Die beiden verkörpern so viele Eigenschaften, die dem DFB in den vergangenen Jahren abgesprochen wurden, dass einem fast schwindelig wird bei dem Gedanken. Während die derzeitige DFB-Spitze in unruhigen Zeiten abtaucht und vollkommen unsouverän wirkt, haben Hoeneß und Rummenigge immer eine Antwort. Auf alles.“

Karl-Heinz Rummenigge will keinen Job beim DFB

Das Problem an der Idee ist nur, dass es beide nicht zum Verband zieht. „Ich stehe für keinen Job beim DFB zur Verfügung“, sagte Rummenigge erneut der Bild. Sein Vertrag als Bayern-Vorstandsvorsitzender läuft Ende des Jahres aus. Nachfolger wird Oliver Kahn (51). Rummenigge hatte sich schon im September 2020 als „völlig ungeeignet für ein Amt in einem Verband“ bezeichnet.

Doch Effenberg glaubt, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. „Die Tür ist für den DFB aus meiner Sicht sperrangelweit offen, eben weil die beiden frei sind für neue Aufgaben. Fußball ist das Leben von Hoeneß und Rummenigge. Er wird sie ohnehin begleiten bis an ihr Lebensende. Ohne wollen und können sie nicht. Beide sind viel zu wichtig für den deutschen Fußball, als dass sie sich zur Ruhe setzen könnten. Sie haben mit ihrer Fußballkompetenz sogar eine Verantwortung“, so Effenberg: „Man müsste sie eben bei der Ehre packen. Mit der Idee einer Doppelspitze sollte das möglich sein.“