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DFB bestätigtKFC Uerdingen bekommt keine Lizenz, Meppen bleibt in 3. Liga

Uerdingen_Insolvenz

Die Profis des KFC Uerdingen im letzten Drittliga-Saisonspiel am 22. Mai bei Waldhof Mannheim.

von Béla Csányi (bc)

Krefeld – Der ehemalige Fußball-Bundesligist KFC Uerdingen steht nach vielen Chaos-Jahren vor dem endgültigen Aus. Es gebe „keine Fortführungsprognose“ mehr, teilte der Verein am 2. Junin mit. Am Freitag (11. Juni 2021), bestätigte der DFB dann offiziell, dass ie Krefelder keine Lizenz für die 3. Liga erhalten werden. Der SV Meppen bleibt dafür in der Liga.

  • KFC Uerdingen mit gravierenden finanziellen Problemen
  • Uerdingen droht der wirtschaftliche Kollaps
  • Trotz Klassenerhalt kein Verbleib in der 3. Liga

„Wir können uns trotz der gemachten Zusagen über den plötzlichen Abgang des Investors nur sehr wundern, nachdem dieser zuvor vereinbarungsgemäß Zahlungen geleistet hat“, sagte Insolvenzverwalter Claus-Peter Kruth.

KFC Uerdingen droht wegen Finanz-Chaos der Absturz

Die KFC Uerdingen 05 Fußball GmbH werde laut einer Pressemitteilung der Krefelder voraussichtlich im Regelinsolvenzverfahren abgewickelt, ein kurzfristiger Verfahrensabschluss sei nicht mehr zu erwarten. Uerdingen hatte sich am letzten Spieltag noch sportlich den Klassenverbleib in der 3. Liga gesichert.

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DFB bestätigt: Keine 3.-Liga-Lizenz für Uerdingen

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bestätigte indes, dass im Rahmen der Bedingungserfüllung und Frist im Zulassungsverfahren der 3. Liga am Mittwoch (2. Juni 2021) keine weiteren Unterlagen des KFC Uerdingen eingegangen seien. „Eine offizielle Entscheidung im Zulassungsverfahren kann der DFB als zuständiger Ligaträger zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht bekannt geben“, hieß es in der Mitteilung. Die kam dann am 11. Juni: Der KFC Uerdingen bekommt keine Lizenz für die 3. Liga. 

Für den Fall, dass einem Klub, der sich in der 3. Liga sportlich für die folgende Saison qualifiziert hat, die Zulassung nicht erteilt wird, würde ein betroffener Klub an das Ende der Abschlusstabelle der 3. Liga rücken. Die Anzahl der aus sportlichen Gründen abgestiegenen Klubs würde sich entsprechend vermindern.

Eine Zukunft in der 3. Liga hatte der Krefelder Verein aber ohnehin nicht mehr im Blick gehabt. Laut KFC hatte sich Kruth in den vergangenen Tagen mit Investor Roman Gevorkyan eigentlich für die kommende Saison auf einen Neustart des KFC in der Regionalliga verständigt. „Hierfür steht der Investor aber jetzt doch nicht zur Verfügung“, teilte Uerdingen nun mit.

KFC Uerdingen erlebte fünf Jahre Chaos unter Mikhail Ponomarev

Seit der Krefelder Traditionsklub sich 2016 auf Investor Mikhail Ponomarev eingelassen hatte, ging es zwar sportlich und finanziell zwischenzeitlich wieder aufwärts, allerdings war der Klub unter Führung des Russen stets weit von seriöser Arbeitsweise entfernt.

Immer wieder gab es Ärger, Rückschläge und gerichtliche Auseinandersetzungen. Zuletzt standen Vorwürfe von zu unrecht kassierten Corona-Soforthilfen über 770.000 Euro im Raum. Ex-Trainer Stefan Krämer (54) beklagte Anfang März in einer Wutrede die unwürdigen Arbeitsbedingungen für seine Spieler

Immer wieder drohte Ponomarev über die Jahre mit seinem Rückzug, den er schließlich im Februar 2021 offiziell machte. Er verkaufte seine Anteile an die neuen Uerdinger Investoren, die nun offenbar nicht mehr zu den vereinbarten Zahlungsplänen stehen.

KFC Uerdingen kann Bedingungen des DFB für Drittliga-Lizenz nicht erfüllen

Der KFC hatte vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) angeblich für die Erteilung der Drittliga-Lizenz die Hinterlegung eines hohen siebenstelligen Betrages auferlegt bekommen. Dies sei für den Klub fristgerecht nicht zu erfüllen gewesen, so der KFC.

„Die aus unserer Sicht außerordentlich scharfen Lizenzauflagen dürften dem vorinsolvenzlichen Wirtschaften des KFC geschuldet sein“, stellte Rechtsanwalt Kruth klar. Ohne Investor und damit ohne finanzielle Planungssicherheit für die kommende Saison gebe es für die KFC „keine positive Fortführungsprognose mehr“. Der von den Gläubigern akzeptierte Insolvenzplan sei deshalb nicht mehr durchführbar.

Enttäuschung beim Insolvenzverwalter des KFC Uerdingen

Kruth: „Wir verstehen die große Enttäuschung sehr gut. Dieser Schritt ist aber leider ohne Alternative. Dass wir überhaupt bis hierhin gekommen sind, ist ein Verdienst der vielen Unterstützer, insbesondere der Mitarbeiter und Fans, die dem KFC in den vergangenen schwierigen Wochen und Monaten zur Seite gestanden haben. Dafür möchten wir herzlich danken.“

Die weitere sportliche Planung liege nun in den Händen des KFC Uerdingen 05 e.V. (sid/bc)