Uerdingen-ChaosSpielabsagen wegen Corona und Zoff mit Düsseldorfer Stadion-Betreiber

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Die Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena im Juni 2020 beim Drittliga-Spiel Uerdingen gegen Meppen.

von Martin Zenge (mze)

Düsseldorf/Krefeld – Das nächste Kapitel in der Chaos-Akte des KFC Uerdingen. Der Drittligist hat mal wieder seine Miete für die Düsseldorfer „Merkur Spiel-Arena“ nicht rechtzeitig gezahlt. Jetzt macht der Stadionbetreiber „D.Live“ Ernst, und sperrt den Klub aus! Zum Entsetzen des KFC, der wegen einiger positiver Corona-Tests die kommenden Spiele (am 24. Januar 2021 gegen Ingolstadt und beim SV Meppen am Mittwoch, 27. Januar 2021) nicht absolvieren kann.

  • Der KFC Uerdingen steht wegen ausgebliebener Mietzahlungen ohne Stadion da
  • Das Drittliga-Heimspiel gegen den FC Ingolstadt wurde abgesagt
  • Der Klub verweist auf positive Corona-Tests und sieht sich als Opfer

KFC Uerdingen gegen FC Ingolstadt: Drittliga-Spiele abgesagt

Vor dem (jetzt abgesagten) Heimspiel gegen den FC Ingolstadt am Sonntag, 24. Januar (15 Uhr), stand Uerdingen ohne Arena da. Die Stadiongesellschaft wartete am Freitag, 22. Januar, vergeblich auf die ausstehenden 174.000 Euro Miete und setzte den taumelnden Traditionsverein daraufhin vor die Tür. 

Stadionbetreiber mit Statement zum KFC Uerdingen

D.Live teilte am Freitagabend mit: „Der KFC Uerdingen hat die ausstehenden Mietzahlungen für die Nutzung der Merkur Spiel-Arena nicht beglichen und dadurch die Zahlungsvereinbarung mit D.Live nicht erfüllt. Aus diesem Grund können wir die Arena für die anstehenden Spielbegegnungen am Sonntag, 24. Januar, und Samstag, 30. Januar, nicht als Spielstätte zur Verfügung stellen. Wir bedauern die wirtschaftliche Situation des KFC Uerdingen, müssen jedoch die Interessen unserer Gesellschaft wahren. Zu den weiteren angesetzten Fußballspielen des KFC Uerdingen in der Merkur Spiel-Arena können wir zum jetzigen noch keine Auskunft geben.“

Alles zum Thema Corona

Der KFC reagierte überrascht und erklärte seinerseits, dass im Vorfeld der Partie gegen Ingolstadt mehrere Teammitglieder positiv auf Corona getestet wurden, weswegen man nach Abstimmung mit dem Krefelder Gesundheitsamt von einer Absage ausgehe. Das soll offenbar der Grund für die nicht gezahlte Miete sein.

DFB: Absage von zwei Uerdingen-Spielen offiziell

Die Absage wurde dann am Samstag, 23. Januar offiziell vom DFB: Die nächsten beiden Drittligaspiele des KFC Uerdingen sind wegen positiver Coronafälle abgesetzt worden. Betroffen sind die Partien gegen den FC Ingolstadt am Sonntag (24. Januar) sowie beim SV Meppen am Mittwoch (27. Januar).

Die Entscheidung sei „auf Grundlage der Durchführungsbestimmungen zur DFB-Spielordnung in Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt der Stadt Krefeld“ erfolgt, hieß es in der DFB-Mitteilung. Die komplette Uerdinger Mannschaft ist nach zwei positiven Befunden in häuslicher Quarantäne. Auch im Ingolstädter Team sind positive Fälle aufgetreten. Die Nachholtermine für die Partien stehen noch nicht fest.

KFC Uerdingen sieht sich als Opfer

Die Information, dass es mehrere Corona-Fälle im Team des KFC gebe, sei auch D.LIve bekannt gewesen, behauptet der Verein. „Völlig unverständlich“ sei daher, warum der Stadionbetreiber am Freitag diese Pressemitteilung veröffentlichte.

Laut KFC-Investor Michail Ponomarew versteht sich Uerdingen in diesem konkreten Fall als „Opfer eines internen Machtkampfes bei D.Live. Die Stadionsituation wird für uns jedoch immer untragbarer – nicht nur wegen der Kosten. Wir brauchen hier die Hilfe des DFB.“

KFC Uerdingen hat Insolvenzverfahren eingeleitet

Mal wieder völliges Chaos beim KFC! Uerdingen kommt aus den Negativschlagzeilen nicht heraus: Erst am Donnerstag hatte der frühere Bundesligist ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet.

Investor Ponomarew hatte zuletzt zudem seinen Rückzug angekündigt und auch von der Möglichkeit eines Absturzes des Vereins in die Regionalliga gesprochen.

Ponomarew über die Insolvenz: „Nach langen und intensiven Überlegungen, wie wir die aktuellen Herausforderungen bestmöglich meistern können, halten wir diesen Schritt für die optimale Lösung, um die Zukunft des KFC Uerdingen zu sichern.“ (mze/sid)