Möchtest du dieses Thema von deiner Themenliste wirklich entfernen?
Drei-Stufen-PlanSo könnten wieder Sport-Fans ins Stadion kommen
Köln – Seit einem Jahr sind in Sportstadien keine Zuschauer erlaubt, Arenen, Kinos und Theater sind sogar geschlossen. Nun haben sich Sport, Kultur und Wissenschaftler zusammengetan und ein umfassendes Konzept erstellt, damit die Türen endlich wieder öffnen können. Das Papier wird am Montag (22. Februar) vorgestellt.
Sport, Kultur und Wissenschaftler erstellen Hygienekonzept und Drei-Stufen-Plan
Personalisierte Tickets, Datenabgleich, Tests sollen Spiele mit Fans ermöglichen
Das Konzept wird von 20 Wissenschaftlern sowie zahlreichen Verbänden und Veranstaltern getragen
Besonders die Fußballer erhoffen sich schnellstens eine Öffnung der Stadien, um zumindest einen Teil der Fans wieder zu den Spielen zu bekommen.
Dafür sind aber noch ein paar Hürden zu meistern. Personalisierte Tickets, Datenabgleich, Tests – mit einem Drei-Stufen-Plan wollen Wissenschaft, Sport und Kultur trotz Corona-Pandemie wieder Fans bei Großveranstaltungen ermöglichen.
Das Konzept wird von 20 Wissenschaftlern sowie zahlreichen Verbänden und Veranstaltern getragen, darunter der DFB und der Deutsche Bühnenverein. Trotz Impfstoffen sei „kein zeitnahes Ende der Verbreitung des Erregers in Sicht ist“, schreiben die Verfasser. Mit dem Konzept sollten Infektionsschutz und Interessenlagen in Einklang gebracht werden. Sobald die Krankenhäuser weniger belastet seien, seien „Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Freiheitsrechte nicht mehr ohne weiteres zu rechtfertigen“.
Der „Leitfaden“ sieht zunächst ein Basiskonzept zur Rückkehr von Zuschauern vor. Bei geschlossenen Räumen wie Konzerthäusern, Theatern, Opern, Hallen oder Arenen soll für jeden Veranstaltungsort ein Hygiene-, Lüftungs- und Infektionsschutzkonzept notwendig sein. Das Papier geht davon aus, dass dann eine Besetzung zwischen 25 und 30 Prozent möglich wird.
Zudem sollen personalisierte Tickets, die zusammen mit dem Ausweis kontrolliert werden, und medizinische Masken Pflicht sein. Auf den Verkauf von Speisen oder Getränken würde verzichtet, zudem sollen Mindestabstände mit entsprechend leeren Sitzreihen eingehalten werden. Wer in einem Haushalt wohnt, soll nebeneinander sitzen dürfen. Stehplätze sind nach diesem Konzept nur in nummerierten und markierten Zonen mit zusätzlichem Ordnungspersonal möglich.
Konzepte zum Ein- und Auslass verlangt
Zudem werden Konzepte zum Ein- und Auslass sowie für An- und Abreise verlangt. Für Amateur- und Breitensport sind bei ausreichenden Flächen abgeschwächte Regelungen vorgesehen.
Zu den Unterstützern zählen Expertinnen und Experten etwa aus den Bereichen Infektiologie und Virologie, Raumlufttechnik, Gesundheitsökonomie sowie Sport- Kultur- und Rechtswissenschaften. Mitgezeichnet haben Deutscher Fußball-Bund, Handballbund, Volleyband-Verband, Basketball-Bund mit ihren jeweiligen Liga-Verbänden ebenso wie der Bühnenverein mit zahlreichen Einzeltheatern. Aus dem Veranstaltungsbereich sind neben einigen Hallen und Arenen unter anderem die Festivals Hurricane, Wacken, Rock am Ring oder Rock im Park dabei.
Auch die Kölner Lanxess-Arena ist an der Erstellung des Konzeptes beteiligt gewesen und hat durch die Konzerte im vergangenen Jahr wichtige Informationen liefern können.
„Kultur- und Sportveranstaltungen im Freiluftbereich haben grundsätzlich eine günstigere Lüftungssituation als Veranstaltungen in geschlossenen Räumlichkeiten“, heißt es weiter. Im Außenbereich wird bei vergleichbaren Standards eine Auslastung von bis zu 40 Prozent als möglich betrachtet.
Kein Alkohol bei mehr als 1.000 Besuchern
Maskenpflicht soll bis zu den Plätzen gelten. Bei mehr als 1000 Besuchern soll es keinen Alkohol geben. Das Basismodell für drinnen und draußen unterscheidet nicht zwischen Besuchern, die schon geimpft sind und anderen.
Eine Steigerung der Kapazität darüber hinaus erfordere „ein individuelles Spezialkonzept“, heißt es weiter. Ein Hygienekonzept mit hohen Standards solle „unkontrollierten „Wildwuchs“ von Hygienekonzepten unterbinden“. Zusätzliche Möglichkeiten sieht das Konzept bei „geeigneten, zumeist modernen Veranstaltungsorten mit neuer Lüftungstechnik“ vor.
Die „Maximalmodell“ genannte Variante erfordert eine Teststrategie unter anderem mit digitaler Unterstützung des Kontaktmanagements. Verbindlich wären zudem Antigen-Tests vor jeder Veranstaltung. „Positive Antigentestergebnisse werden gemäß den gesetzlichen Vorgaben gemeldet.“ Solche Besucher und ihre Begleiter müssten draußen bleiben. Das Papier geht davon aus, dass bei entsprechenden Maßnahmen eine „Vollauslastung von Opern, Konzerten und Sportereignissen“ möglich ist. (dpa)