TV-Geld-DebatteFan-Organisation kritisiert DFL – auch FCB-Boss in der Schusslinie

DFL

Mit der Verteilung der TV-Gelder hat die DFL einen gewaltigen Shit-Storm losgetreten – auch eine Fan-Organisation erhebt schwere Vorwürfe.

Frankfurt am Main – Die Fan-Interessenvertretung Unsere Kurve hat die beschlossene Verteilung der TV-Gelder im Fußball ab der Saison 2021/22 scharf kritisiert. 

Das geplante Vorhaben der DFL sei dem berühmten Tropfen auf den heißen Stein gleichzusetzen und könne kaum Veränderungen bewirken.

„Kurzfristige Corona-Hilfe, Zementierung der Unterschiede, Bonbons im Prozentbereich. Sieht so der Einstieg in Reformen aus?“, schrieb Unsere Kurve bei Twitter.

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Das präsentierte Ergebnis des DFL-Präsidiums sei „absolut enttäuschend“.

DFL: TV-Geld-Debatte erhitzt die Gemüter

Die DFL hatte am Montag eine etwas gleichmäßigere Verteilung der TV-Gelder unter den 36 Klubs der Bundesliga und der 2. Liga beschlossen. Basis für die Ausschüttung aus der Vermarktung der nationalen Medienrechte in den Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25 ist ein neues Vier-Säulen-Modell.

„Wir können keine substantiellen Veränderungen erkennen“, schrieb die Fan-Organisation. „Das Leistungs- und Vermarktungsprinzip ist weiterhin vorherrschend und bestehende Unterschiede werden zementiert. Die marginale Erhöhung des Prozentsatzes in der Säule Gleichverteilung entpuppt sich als vorübergehende Corona-Hilfsmaßnahme, nicht als Einstieg in eine Veränderung des Gesamtsystems.“

FC Bayern: Karl-Heinz Rummenigge erntet Shit-Storm

Auch im Netz hat die Verteilung der Medienerlöse für Wirbel gesorgt.

Karl-Heinz Rummenigge (1)

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge, hier am 11. November 2020 in Frankfurt, will von einer Reform nichts wissen.

Einige User zeigten sich in den sozialen Netzwerken empört – besonders die Bayern rund um Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge (65), der auch kürzlich von Grünen-Politiker Cem Özdemir (54) scharf kritisiert wurde, bekamen ordentlich ihr Fett weg.

Der Grund: Der Funktionär des Rekordmeisters lehnte eine grundlegende Neuverteilung der Medienerlöse kategorisch ab.

„Ein mieser Kompromiss! Der FC Bayern hat diesen Speichelleckern der DFL das so diktiert“, twitterte Karsten Fonken, der dem FCB rund um Boss Rummenigge maßgeblich dafür verantwortlich macht, dass kleinere Vereine auch künftig in die Röhre gucken müssen.

Auch für einen anderen User ist der Hauptverantwortliche schnell gefunden:

„Wenn man Rummenigge's Verlautbarungen so folgt, merkt man: An Financial Fairplay hat der FC Bayern nur auf internationaler Ebene Interesse. National findet er das eher kontraproduktiv“, schrieb Henneken aus dem Friesland.

Die geplante Verteilung würde dazu beitragen, dass der Bundesliga-Fußball weiter an Attraktivität verliere – auch in puncto Spannung sei zukünftig mit erheblichen Abstrichen zu rechnen:

„So wird die Zwei-Klassengesellschaft im Profifußball weiter zementiert. Und die Langeweile“, twitterte Matthias. (dpa/cw)