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Neue Verteilung der TV-ErlöseDFL-Boss Seifert: „Jetzt kommt der Sturm“

Seifert-PK-DFL

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert sprach am Montag nach der Mitgliederversammlung und stellte das neue TV-Modell für die 1. und 2. Bundesliga vor.

Frankfurt – Geld spielt im professionellen Fußball bekanntlich eine große Rolle. Doch der Streit um die neue Verteilung der TV-Gelder wurde in den vergangenen Wochen besonders heftig – und öffentlich – ausgetragen. Jetzt hat die Deutsche Fußball-Liga (DFL) den neuen Verteilerschlüssel der Fernseheinnahmen bekanntgegeben.

Corona-Pandemie sorgt für Umsatzeinbußen von rund zwei Milliarden Euro

Bevor Christian Seifert (51) die mit Spannung erwartete Lösung im Streit um die TV-Gelder verkündete, schockierte er mit einem Schreckensszenario. Bis zu zwei Milliarden Euro an Umsatzeinbußen befürchtet der DFL-Boss für den deutschen Profifußball durch die Corona-Pandemie - und die große Bedrohung folgt erst noch.

„Die letzte Saison war bestenfalls ein laues Lüftchen. Jetzt kommt der Sturm“, warnte Seifert und fügte mit Blick auf den neuen Verteilerschlüssel der TV-Milliarden hinzu: „Mitten im Sturm sollte man nicht das Dach decken.“

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Deshalb hat die DFL in ihrem neuen Verteilermodell für die Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25 auch nur kleinere Anpassungen vorgenommen. „In wirklich unsicheren Zeiten versuchen wir, Beschlüsse zu fassen, um irgendwie alle 36 Klubs durch diese Krise zu fahren“, sagte Seifert und betonte: „Es sind keine Zeiten für radikale Lösungen, sondern für verlässliche Lösungen, in denen man den Blick nach vorne wirft.“

Die im Durchschnitt 1,1 Milliarden Euro pro Saison sollen in einem dynamischen Zwei-Stufen-Plan zunächst in den Saisons 2021/22 und 2022/23 gleichmäßiger verteilt werden und dann in den Spielzeiten 2023/24 und 2024/25 mehr nach Leistung verteilt werden.

Neues Kriterium der gesellschaftlichen Relevanz

Zusätzlich soll ein neues Kriterium in den Verteilerschlüssel eingerechnet werden. Mit der gesellschaftlichen Relevanz eines Klubs soll beispielsweise von einem Klub generierte Interesse honoriert werden.

Screenshot DFL

So sieht die Verteilung der TV-Gelder aus.

„Ob das ein besonders sympathischer Verein ist, er besonders erfolgreich Fußball spielt oder besonders nachhaltig wirtschaftet ist der Markenführung der Klubs überlassen“, sagte Seifert.

Vier Säulen: Gleichverteilung, Leistung, Nachwuchsarbeit und Interesse

Demnach erfolgt ab der kommenden Saison der neue Verteilerschlüssel der nationalen Vermarktung (zu der auch die Erlöse des österreichischen und schweizerischen Marktes) über vier Säulen.

Die erste Säule ist die Gleichverteilung, über die in den ersten beiden Saisons 53 Prozent gleichmäßig auf alle Klubs verteilt werden. Die zweite Säule Leistung ist abhängig von der Tabellenplatzierung der vergangenen fünf Saisons und beträgt 42 Prozent.

Mit der dritten Säule soll die Nachwuchsarbeit mit vier Prozent höher als bisher (zwei Prozent) bemessen werden. Die neue vierte Säule des Interesses, also der gesellschaftlichen Relevanz, wird zunächst mit zwei Prozent honoriert.

Verteilung der internationalen Einnahmen stärkt Klubs der 2. Bundesliga

Die internationalen Erlöse betragen in der kommenden Saison nach aktuellem Stand etwa 180 Millionen Euro. Auch hier legt die DFL Wert auf Solidarität und Stabiltät – vor allem für die Teams in der Zweiten Bundesliga. In den kommenden zwei Saisons werden vier Prozent der internationalen Erlöse an die Zweitligisten abgegeben. In den Spielzeiten 2023/24 und 2024/25 sind es dann drei Prozent. Das soll vor allem die Auswirkunden der Corona-Pandemie eindämmen.

So sind sich die Klubs nach den großen Meinungsverschiedenheiten der letzten Wochen einig geworden. Da waren zum einen die Top-Klubs um den FC Bayern München, die nach dem Prinzip Leistung muss sich lohnen argumentierten. Dafür wurde Karl-Heinz Rummenigge von Politiker Cem Özdemir harsch kritisiert.

Auf der anderen Seite fanden sich die kleineren Vereine wieder, die sich eine gerechtere Verteilung im Sinne der Chancengleichheit und Spannung in der Liga wünschten.

Hans-Joachim Watzke spricht von „schmerzhaftem Kompromiss“

Für Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (61) stellt die Entscheidung einen „schmerzhaften Kompromiss“ dar. „Dieser ist vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie und aus Solidaritätsgründen aber unumgänglich und daher auch richtig“, sagte der BVB-Boss.

Ähnlich sah es Leverkusens Vorsitzender Fernando Carro (56): „Ich möchte dem DFL-Präsidium zur Erarbeitung dieses neuen Verteilerschlüssels gratulieren. Sie haben in einem langwierigen Entscheidungsprozess viele Interessen berücksichtigen und am Ende auch bündeln müssen. Dies ist dem Präsidium über einige kreative und sinnvolle Anpassungen insgesamt sehr gut gelungen. Das sage ich, obwohl die erfolgten Änderungen für Bayer 04 nicht unbedingt von Vorteil sein werden.“ (eha/dpa)