DFL-BossSeifert kritisiert Politik: Impfstoffbestellung muss erklärt werden

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DFL-Chef Chrstian Seifert auf dem Weg zu einer Pressekonferenz am 4. August 2020.

Frankfurt – Die Corona-Pandemie verlangt den Fußballklubs in Deutschland finanziell viel ab. Einige Klubs müssen sogar um ihre Existenz bangen. Aber immerhin: Die Profi-Fußballer durften in der Pandemie ihren Job weiter ausüben. Am Samstag (15. Mai) äußerte sich DFL-Chef Christian Seifert (52) über konkrete Umsatz-Einbußen.

  • DFL-Boss Christian Seifert äußert sich zu Umsatzeinbußen der deutschen Profi-Klubs
  • Die Vereine der ersten beiden Ligen machen ein Viertel weniger Umsatz als in der letzten Saison vor der Pandemie
  • Seifert hofft auf kritikfähigen Umgang mit der Corona-Politik

Nach Einschätzung des DFL-Bosses Christian Seifert werden die deutschen Profiklubs deutliche Umsatz-Einbußen verkraften. In der Deutschen Fußball Liga sind die Vereine der höchsten beiden Spielklassen organisiert. „Die Bundesliga wird in Relation zur letzten Saison vor der Pandemie voraussichtlich etwa ein Viertel weniger Umsatz machen“, sagte er gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Werder Bremen sorgt sich aufgrund finanzieller Schwierigkeiten sogar um einen Punktabzug.

Fehlende Ticket-Einnahmen und weniger Transfereinnahmen

Der Hauptgrund seien die fehlenden Ticket-Einnahmen, die zuvor „im Schnitt etwa zwischen 13 und 15 Prozent der Einnahmen ausgemacht“ hätten, sagte der Chef der DFL. „Dazu ist der Transfermarkt größtenteils zum Erliegen gekommen.“

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Obwohl die DFL für ihr Hygienekonzept für die Rückkehr zum Spielbetrieb in der Krise viel Lob erhalten hatte, fühle er sich nicht als Gewinner, sagte Seifert. „Einige Effekte werden uns wirtschaftlich und viele Menschen auch psychisch noch lange beschäftigen.“ Er sei dennoch stolz, dass das Konzept einigen als Vorbild gedient habe. „Dass die US Open, die Formel 1, die NBA, die NFL sagen, sie hätten sich an den Deutschen orientiert. Aber natürlich haben wir trotzdem auch Fehler gemacht. Jeden Tag.“

Christian Seifert kritisiert das Corona-Management der Politik

Das Corona-Krisenmanagement der Politik sieht Seifert kritisch, vor allem bei der Impfstoffbeschaffung. „Wenn ich insbesondere daran denke, dass man der EU-Kommission, die weder das Personal noch die Infrastruktur dazu hat, in dieser lebensgefährdenden Situation die Impfstoffbestellung für knapp 450 Millionen Europäer an die Hand gegeben hat, sollte das schon irgendwann erklärt werden“, sagte Seifert. Er hoffe, „dass die Politik kritikfähig genug ist, zu erkennen, wo Fehler gemacht wurden und wo Deutschland Aufholbedarf hat“. (dpa/eha)